Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

DM-Finale Berlin: Erstes Duell Günther vs. Luca Bauer

Von Jan Sievers
Luca Bauer gewann in Sankt Johann einen Lauf

Luca Bauer gewann in Sankt Johann einen Lauf

Sind die anderen nur Waschlappen oder ist Luca Bauer ein Jahrhunderttalent? In seinem ersten Eisspeedway-Rennen konnte der Sohn des großen Günther Bauer gleich den ersten Lauf gewinnen.

Gewohnt lässig nahm Günther Bauer sein Abendmahl zu sich, er hatte gerade den Kasachstan-GP hinter sich gebracht und kam in Almaty bis ins Halbfinale. Doch die eigentliche Aufregung kam für ihn erst nach dem Rennen. Während des Abendessens fuhr sein Sohn Luca in St. Johann, den er jahrelang ans Eisspeedway herangeführt hat, das erste Rennen seiner Karriere.

«Ich glaube, es ist ganz gut, wenn ich nicht beim ersten Rennen von ihm dabei bin», meinte Günther Bauer. «Mein Mechaniker-Team ist mit ihm da, auch Nikolai Krasnikov fährt mit im Rennen, die werden ihn schon genügend unterstützen.»

Mehr an den Fingernägel kauend als sich dem Abendbrot widmend, wartete Bauer senior den ersten Lauf in St. Johann ab. Mit seiner Frau Helga ständig per Telefon-Messenger verbunden und die Live-Ergebnisse aus Österreich vor Augen, legte sich auf sein Gesicht plötzlich ein noch breiteres Grinsen. Von nun an galt das Hauptaugenmerk dem Abendessen.

Der 16-jährige Luca Bauer hatte gleich seinen ersten Lauf gewonnen, von da an noch vier weitere Punkte gesammelt und das Ticket für das Halbfinale beim internationalen Rennen in St. Johann in der Tasche. Und das gegen Fahrer, die schon seit Jahren Rennen fahren. Im Halbfinale hingen die Trauben gegen Superstar Nikolai Krasnikov sowie den GP-erfahrenen René Stellingwerf und Max Niedermaier etwas zu hoch.

Gute Tipps von Krasnikov

«Für das erste Rennen war es wirklich gut, ich habe mit weniger Punkten gerechnet», war Luca Bauer selbst von seinem Ergebnis überrascht. «Ich war schon aufgeregt vor dem Rennen, doch nach dem ersten Lauf war ich es nicht mehr.»

Vor dem Rennen war Bauer junior abgelenkt: Er verfolgte das Rennen seines Vaters im Internet. «Ich habe mitbekommen, dass er bis ins Semifinale kam, aber dass er nicht da war bei meinem ersten Rennen, war weder von Vor- noch Nachteil. Nikolai Krasnikov und die Mechaniker vom Papa waren bei mir, die haben mir alle geholfen. Was Krasnikov sagt, hat einfach Hand und Fuß. Er hat mir vor dem Rennen Tipps gegeben und mir unterm Rennen erklärt, welche Linien ich wählen soll. Es hat alles Sinn gemacht.»

Am Donnerstag kommt es in Berlin zum ersten Vater-Sohn-Duell. Bei der Deutschen Meisterschaft in Berlin wird Luca sein zweites Rennen bestreiten und auch gegen seinen Vater ran müssen. In Lauf 15 des Finales heißt es zum ersten Mal Bauer gegen Bauer.

Nach seinem Achtungserfolg hält der Lehrling zum KfZ-Mechatroniker Luca Bauer den Ball aber ganz flach: «In Berlin bei der Deutschen Meisterschaft ist eine ganz andere Bahn, da werde ich mich überraschen lassen, was da passiert.»

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