Valentino Rossi sucht das Glück

Fahrerfeld für Eisspeedway-Team-WM in Berlin komplett

Von Andreas Gemeinhardt und Thorsten Horn
Vom 26. Februar bis zum 1. März geht es im Horst-Dohm-Eisstadion im Berliner Stadtteil Wilmersdorf rund: Die Eisspeedway-Team-WM steht an!

Nur noch wenige Tage, dann heißt es wieder Eisspeedway in Berlin. Dabei kehrt nach drei Jahren mit einem hochkarätigen internationalen Fahrerfeld die Weltmeisterschaft in die deutsche Hauptstadt zurück und mit der Mannschafts-WM das Eisspeedway-Highlight eines jeden Jahres.

Bevor die weltbesten Spikeritter am Freitag (27.2.) zu ihren Trainingsläufen sowie am Samstag (28.2.) und Sonntag (1.3.) zu ihren WM-Rennen aufs Kunsteisoval gehen, ermitteln die deutschen Piloten bei gleichzeitiger Beteiligung bekannter und beliebter internationaler Gäste am Donnerstag (26.2.) den Deutschen Eisspeedway-Meister 2015.

Dabei kommt es auch zu einem Wiedersehen mit dem besten deutschen Fahrer der letzten Jahre, Günther Bauer. Es wird eine Premiere geben, denn der 43-jährige Bayer wird erstmals in einem Wettkampf auf seinen 17-jährigen Sohn Luca treffen.

Mit dem Schweden Per-Olof Serenius verabschiedet sich einer der beliebtesten Fahrer der Welt vom Berliner Publikum. Der 66-jährige schnellste Feuerwehrmann Schwedens begann 1977 hier seine internationale Karriere und will diese am selben Ort beenden. Der zweifache und letzte nicht-russische Einzel-Weltmeister (1995 und 2002) kommt aber nicht zum «Ausrollen», sondern gehört nach wie vor zu den Schnellsten seiner Zunft.

Serenius gewann in diesem Jahr Rennen zum stets gut besetzten und hart umkämpften Santa-Cup in seinem Heimatland und wurde mit seinem Team SMK Gävle Dritter in der schwedischen Eisspeedway-Liga. In der Regel fuhr er dabei die meisten Punkte für sein Team ein und war stets auf Augenhöhe mit den jeweils punktbesten Fahrern aller vier Mannschaften, welche sich teilweise durch internationale Fahrer verstärkten. Trotzdem wurde er nicht für die schwedische Equipe für die Team-Weltmeisterschaft nominiert, sodass sich auch deswegen ein Besuch des Horst-Dohm-Eisstadions am Donnerstag lohnt.

Für die Team-Weltmeisterschaft gilt die russische Mannschaft als klarer Favorit, schließlich gewann diese 32 von bisher 36 Titeln. Da diese gemäß dem Ergebnis der russischen Meisterschaft zusammengestellt wird, gibt es sogar ein erneutes Wiedersehen mit dem (Einzel-)WM-Rentner und mit acht Titeln Rekord-Weltmeister Nikolai Krasnikov. An dessen Seite kämpfen der Weltmeister der letzten beiden Jahre, nach Krasnikovs Rücktritt von der GP-Serie, Daniil Ivanov sowie Dmitri Khomitsevich.

Sollte alles nach Plan laufen, können wir uns an der Fahrkunst der russischen Protagonisten sehr wohl erfreuen, doch mehr Spannung dürfte der Kampf um Silber und Bronze versprechen. So zählen auf jeden Fall die Österreicher zu den Podiums-Anwärtern, waren die doch vor allem durch ihre beiden Top-Fahrer Franz Zorn und Harald Simon in den letzten sieben Jahren fünfmal Vizeweltmeister.

Im vorigen Jahr verletzte sich Franky Zorn gleich am Saisonbeginn und fiel für den Rest des Jahres aus, so dass Harald Simon ziemlich auf sich allein gestellt war und es so bei der Team-WM nur der vierte Platz wurde. Nach den ersten drei Doppel-Veranstaltungen zur Einzel-WM 2015 in Krasnogorsk, Togliatti und Almaty rangieren der wiedergenesene Zorn und Simon als beste Nicht-Russen auf den Plätzen 6 und 7.

Geht es danach, muss man das tschechische Team ebenfalls auf der Rechnung haben, denn die Brüder Jan und Antonin Klatovsky nehmen aktuell die Ränge 10 und 11 ein. Außerdem eroberten die beiden als Herzstück der tschechischen Mannschaft bei der Team-WM der Jahre 2011 und 2012 jeweils den Bronzerang.

Vor heimischer Kulisse darf man auch der deutschen Mannschaft einiges zutrauen. An der Seite von Günther Bauer, der als Team-WM-Zweiter 2004 sowie -Dritter 1994, 2001, 2003, 2005, 2007 und 2009 das Gefühl, auf einem WM-Podium zu stehen, bereits kennt, werden Hans Weber und Max Niedermeier ihr Bestes geben. Wie weit es nach vorn gehen wird, bleibt abzuwarten.

Mit einem ähnlichen Erfolg, wie ihn deren Väter Helmut Weber und Max Niedermeier sen. 1983 hier in Berlin mit dem Gewinn der Team-WM feiern konnten, ist wahrscheinlich nicht zu rechnen. Als permanente Starter im Grand Prix belegen Günther Bauer und Hans Weber derzeit die Plätze 12 und 13.

Alle weiteren Informationen finden Sie unter www.eisspeedwayunion-berlin.eu

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