MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Formtief: Franz Zorn fühlt sich wie ein «Waschlappen»

Von Jan Sievers
Franky Zorn hat seine Form plötzlich verloren

Franky Zorn hat seine Form plötzlich verloren

Mit mageren neun Punkten lief für Franky Zorn der Astana-GP enttäuschend. In Europa fuhr der Österreicher alle in Grund und Boden, ausgerechnet zum Eisspeedway-WM-Auftakt lief fast gar nichts.

Man traute seinen Augen kaum, als man Franky Zorn beim WM-Auftakt in Kasachstan zuschaute. Normalerweise schießt der Österreicher als Erster vom Startband weg, im Alau-Eispalast hingegen hatte er seine Schwierigkeiten. Dass Franz Zorn überholt wird, hat man selten gesehen, in Astana wurde man Augenzeuge dieses ungewöhnlichen Vorfalls. Der seit Jahren beste Westeuropäer war nur ein Schatten seiner selbst, obwohl er bei allen Rennen zuvor in dieser Saison, bis auf zwei Läufe, in denen er Zweiter wurde, jeden in die Schranken wies.

Platz 11 mit neun Punkten nach zwei Grands Prix ist für Franky Zorn, wie wenn Deutschland gegen Nordkorea mit 0:4 im Fußball verliert.

«Am Sonntag war es besser als am Samstag, ich finde keine Linie im System, das System funktioniert nicht», sagte Zorn zu SPEEDWEEK.com. «Du merkst die 5500-km-Reise am Stück, du bräuchtest drei bis vier Tage Akklimatisierung. Du machst den Körper kaputt und dann eine sportliche Leistung zu bringen – du bist einfach nicht bei der Sache. Du schaust zwar nach vorne, aber du siehst nicht korrekt. Dann wirst du übermütig und willst zu viel wie Weber, dann passiert so was. Er hätte bei seinem Sturz zurückstecken müssen. Ich merke das selber: Ich bin zwar sportlich gut drauf, aber am ersten Tag bist du noch voller Adrenalin, du bist hier und sagst dir, jetzt geht es los. Am zweiten Tag bricht es dann ein bisschen zusammen, du fühlst dich wie ein Waschlappen.»

Seit Samstag saß Franz Zorn bis auf einen unfreiwillig langen Zwischenstopp an der russischen Grenze unentwegt im Auto, um von Saalfelden mit dem Teamtransporter nach Astana in der kasachischen Steppe zu fahren.

Der 47-Jährige hielt fest: «Die Starts waren miserabel. Es war mehr als schlecht, da kannst du nicht zufrieden sein. So eine weite Reise war für mich das letzte Mal. Entweder ich organisiere irgendwas anderes und bin wie die Schweden schon drei Tage vorher hier, oder ich mache das nicht mehr mit. Wir sind erst am Samstag los, Weber und Iwema erst am Sonntag, das geht nicht. Dann noch die zwölf Stunden an der Grenze, dazu noch der Scheiß, dass ich kein Visum mehr habe. Das ganze System, der Ablauf bei uns im Team, hat einfach nicht gepasst. Jetzt muss man nach vorne schauen, doch wenn du mich fragst, darf so was nicht passieren. Mit solchen Erfahrungswerten, im Westen alles gewonnen, dann fährst du daher und auf einmal funktioniert das Team nicht mehr, dann der Kopf nicht mehr, dann hast du kein Visum. Da kommt eines zum anderen, aber normal darf das nicht passieren. Das haben wir total unterschätzt, die Fahrt hierher.»

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