Valentino Rossi sucht das Glück

4h Red Bull Ring: Rennen dürfte super spannend werden

Von Oliver Müller
Am kommenden Wochenende gastiert die ELMS am Red Bull Ring. Während bei den beiden ersten Saisonläufen bislang die Oreca die Oberhand hatten, sollten am Spielberg die Ligier LMP2 auftrumpfen können.

Während die Sportwagen-WM (FIA WEC) erst am 18./19. August in Silverstone aus ihrem Sommerschlaf erwacht, geht es im europäischen Serienableger schon früher wieder zur Sache. Bereits an diesem Wochenende (20. bis 22. Juli) gastiert die European Le Mans Series (ELMS) am Red Bull Ring. Das Championat kann sozusagen als 'zweite Bundesliga' der FIA WEC angesehen werden. Die große LMP1-Klasse ist hier nicht startberechtigt. Dafür ergänzen die LMP3-Boliden das Prototypenfeld. Zudem wird in der GTE-Klasse der ELMS nach Regeln der Am-Wertung der FIA WEC gefahren, was die reinrassigen Werksteams mit kompletten Profi-Besatzungen (bekannt aus der GTE-Pro-Kategorie der WM) ausschließt. Um den Gesamtsieg fahren in der ELMS die LMP2-Wagen. 18 dieser 600 PS starken Monster sind am Red Bull Ring mit dabei.

Die Oreca 07 haben die beiden ersten Saisonläufe der Serie dominiert. Beim Auftakt in Le Castellet nahmen die im südfranzösischen Signes entwickelten Renner sogar die ersten sieben Positionen im Endklassement ein. Im Mai in Monza lagen dann sechs Oreca ganz vorne. Doch für das anstehende Rennen am Red Bull Ring dürften sich andere Verhältnisse einstellen. Das hat vor allem mit dem Layout des 4,318 Kilometer lagen Kurses in der Steiermark zu tun.

Denn während es in Le Castellet und Monza insbesondere auf hohe Top-Speed-Werte ankam, ist am Red Bull Ring eher Downforce (also Anpressdruck) gefragt. Dieser Fakt kommt besonders den Ligier JS P217 entgegen. «Ich kann es gar nicht mehr abwarten, zum Red Bull Ring zu kommen. Es ist eine Strecke, die ich wirklich mag. Es wird das erste Mal sein, dass wir dieses Jahr mit vollem Abtrieb fahren. Normalerweise sind wir auf High-Downforce-Strecken viel näher dran, daher sind meine Erwartungen hoch. Natürlich haben wir die Saison nicht so begonnen, wie wir es gerne hätten. Aber das ändert für das anstehende Rennen gar nichts, denn das Ziel ist immer das Gleiche: Das Beste geben - und unser Bestes ist es, zu gewinnen!», macht Ligier-Pilot Filipe Albuquerque (United Autosports) eine Kampfansage.

Der Optimismus des Portugiesen ist berechtigt. 2017 konnte er im Ligier JS P217 (zusammen mit Hugo de Sadeleer und Will Owen) das Rennen am Red Bull Ring gewinnen. Und auch bezogen auf die jeweils schnellste Runde konnten die Ligier im Vorjahr am Spielberg mithalten. Fünf der in Le Mans gebauten Prototypen lagen in dieser Wertung in den Top Ten.

Somit wird sich am Wochenende ein spannender Fight zwischen den neun eingeschriebenen Oreca 07 und den fünf Ligier JS P217 einstellen. Weniger Chancen dürften dagegen die vier Dallara P217 (von Cetilar Villorba Corse, SMP Racing, High Class Racing und AVF By Adrián Vallés) haben. Schon 2017 lagen die italienischen LMP2 am Red Bull Ring eher am Ende des LMP2-Feldes. Grund: Die Dallara sind von ihrer Bauweise her mehr auf Top-Speed-Layouts ausgelegt.

Grundsätzlich gibt es somit genügend Gründe, am Wochenende den Auftritt der ELMS am Red Bull Ring zu verfolgen. Wer das Renngeschehen von vor Ort aus anschauen möchte, kann sich über die Website der Strecke www.projekt-spielberg.com bzw. an den Tageskassen mit Eintrittkarten eindecken. Hier nochmals die vorläufige Entrylist.

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