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24h Le Mans: GMT94 Yamaha rempelt sich zum Sieg

Von Helmut Ohner
GMT94 Yamaha und Yamaha Austria (7) lieferten sich lange ein Kopf-an-Kopf-Rennen

GMT94 Yamaha und Yamaha Austria (7) lieferten sich lange ein Kopf-an-Kopf-Rennen

Ein Rammstoß von Mike di Meglio an Osamu Deguchi, der unbestraft blieb, brachte die Entscheidung im Duell zwischen GMT94 Yamaha und YART Yamaha Official EWC Team zugunsten der französischen Mannschaft.Ein Rempler

Das Prestigeduell, das vor den Augen von Masahiko Nakajima, dem Präsidenten von Yamaha Motor Racing, zwischen den beiden Yamaha-Mannschaften YART Yamaha Official EWC Team (Broc Parkes, Marvin Fritz, Kohta Nozane) und GMT94 Yamaha (David Checa, Niccolò Canepa, Mike di Meglio) um den Sieg bei der 40. Auflage des 24-Stunden-Rennens über die gesamte Renndistanz erbittert geführt wurde, ging an die französische Truppe um Teamchef Christophe Guyot. Für Yamaha war es erst der vierte Erfolg beim Langstreckenklassiker in der Sarthe.

Dass das Rennen allerdings den Ausgang zugunsten des zweimaligen Endurance-Weltmeisters nahm, war auch der Entscheidung der Renndirektion geschuldet, weil der Zwischenfall, in dem Mike di Meglio beim Überrundungsvorgang Osamu Deguchi (Team Eva RT Webike Trick Star) unsanft von der Strecke gerempelt und zu Sturz gebracht hatte, ohne die von vielen geforderte Stop-and-go-Strafe für GMT94 Yamaha blieb.

Vor allem Mandy Kainz, umtriebiger Teamchef von Yamaha Austria, fand deutliche Worte: «Man konnte es am Fernsehschirm deutlich sehen, wie di Meglio in eine Lücke gestochen ist, die es gar nicht gegeben hat. Wenn einer meiner Fahrer so eine harsche Aktion gesetzt hätte, wäre die Entscheidung der Offiziellen wohl anders ausgegangen. Es ist zwar ärgerlich, aber dagegen kann man nichts machen.»

Auch um die letzte Position auf dem Stockerl wurde grimmig gekämpft. Am Ende hatten mit Randy de Puniet, der einmal zu Sturz kam, Mathieu Gines und Fabien Foret das bessere Ende für sich. Der Vorjahressieger verwies Suzuki Endurance (Vincent Philippe, Etienne Masson, Alex Cudlin), die ebenfalls einen Sturz zu verzeichnen hatten, und F.C.C. TSR Honda mit Gregg Black, Damian Cudlin und Arturo Tizon auf die Plätze.

Top-10-Ergebnis für Robin Mulhauser und Florian Alt

Der Schweizer Supersport-WM-Pilot Robin Mulhauser erreichte an der Seite von Alexis Masbou und Hugo Clere bei seinem ersten Einsatz bei einem 24-Stunden-Rennen den ausgezeichneten siebenten Platz. Für sein Team Moto Ain CRT bedeute hinter Tati Team Beaujolais Racing (Julien Enjolras, Dylan Buisson, Kevin Denis) es den zweiten Rang in der Sub-Wertung der seriennahen Superstock-Maschinen.

Ereignisreich verlief auch das Rennen für Yamaha Viltaïs Experience, die als Superstock-Mannschaft lange Zeit durchaus Chancen auf eine Podiumsplatzierung hatten. Doch zahlreiche Probleme mit dem Ölfilter und den damit verbundenen unplanmäßigen Boxenstopps sowie dazu noch eine Kollision mit dem Team Rabid Transit warfen Axel Maurin und die beiden IDM-Piloten Florian Alt und Bastien Mackels an die neunte Stelle zurück.

Für die «Anthony Delhalle EWC Spirit Trophy», der im Gedenken an den bei Testfahrten tödlich verunglückten Langstrecken-Weltmeister ins Leben gerufen wurde und in Le Mans zum ersten Mal für außergewöhnliche Leistungen vergeben wird, empfahl sich das Team Honda Endurance. Beim Start von einer heruntergesprungenen Kette und danach von elektronischen Problemen eingebremst, kämpften sich Freddy Foray, Sébastien Gimbert und Julien Da Costa auf dem neuen Modell der Honda CBR1000RR Fireblade vom letzten Rang bis an die elfte Stelle nach vor.

Knapp an den Weltmeisterschaftspunkten schrammten Motobox Kremer (Geoffroy Dehaye, Emiliano Bellucci und Geburtstagskind Jan Viehmann) als 21. und GERT56 by rs speedbikes (Rico Löwe, Didier Grams, Pedro Vallcaneras) als 24. vorbei, weil beide deutschen Mannschaften von Stürzen in ihrem Vorwärtsdrang entscheidend eingebremst wurden.

Für die Mannschaften mit Schweizer, deutschen und österreichischen Beteiligung verlief das Rennen äußerst verlustreich.

Das Team Bolliger mit Horst Saiger, Roman Stamm und Michael Savary war bereits bis an die fünfte Stelle vorgedrungen, doch Probleme mit der Elektronik, die man nicht in den Griff bekam – es wurde sogar der Kabelbaum ausgetauscht – zwangen zu einigen außerplanmäßigen Boxenstopps. An aussichtsloser Stelle entschied man sich letztendlich zur Aufgabe.

Auch für Völpker NRT47 by Schubert Motors war das Rennen vorzeitig zu Ende. Bei Einbruch der Dunkelheit stürzte Stefan Kerschbaumer, der sich dabei das Schlüsselbein brach, an elfter Position. Man versuchte zwar das Rennen mit Lucy Glöckner und Jan Bühn fortzusetzen, doch nach 240 Runden wurde die BMW S1000RR abgestellt.

Eine Klasseleistung lieferte das Team WSB-Endurance ab. Trotz des 50. Startplatzes lagen Andreas Ramp, Danny Märtz und Sascha Müller nach achteinhalb Stunden Renndauer bereits an der 15. Stelle als knapp nach Mitternacht die Kawasaki ZX-10R mit einem kapitalen Motorschaden in den Tiefen der Box verschwand.

Oliver Skach im Team Racing + Oüi FM sah ebenso wenig die Zielflagge wie Julian Mayer (EKO IVRacing BMW CSEU).

Ergebnis
1. GMT94 Yamaha (Checa, Canepa, di Meglio), Yamaha YZF-R1, 860 Runden in 24:00.32,487. 2. YART Yamaha Official EWC Team (Parkes, Fritz, Nozane), Yamaha YZF-R1, 19,819 sec. zur. 3. SRC Kawasaki (Gines, de Puniet, Foret), Kawasaki ZX-10R, 848 Rd. 4. Suzuki Endurance (Philippe, Masson, A. Cudlin), Suzuki GSX-R1000, 848 Rd. 5. F.C.C. TSR Honda (Black, D. Cudlin, Tizon), Honda CBR1000RR, 843 Rd. 6. Tati Team Beaujolais Racing (Enjolras, Buisson, Denis), Kawasaki ZX-10R, 837 Rd. 7. Moto Ain CRT (Masbou, Clere, Mulhauser), Yamaha YZF-R1, 834 Rd. 8. Maco Racing (Junod, Jerman, dos Santos), Yamaha YZF-R1, 831 Rd. 9. Yamaha Viltaïs Experience (Maurin, Mackels, Alt), Yamaha YZF-R1, 829 Rd. 10. AM Moto Racing Competition (Plancassagne, Ayer, Ganfornina), Kawasaki ZX-10R, 824 Rd. Ferner: 15. Zuff Racing (Zufferey, Pittet, Chevalier), Honda CBR1000RR, 811 Rd. 21. Motobox Kremer (Dehaye, Bellucci, Viehmann), Yamaha YZF-R1, 798 Rd. 24. GERT56 by rs speedbikes (Löwe, Grams, Vallcaneras), BMW S1000RR, 793 Rd. Schnellste Runde: Randy de Puniet in 1.36,408.

WM-Stand (nach 2 von 5 Rennen)
1. Suzuki Endurance, 95 Punkte. 2. SRC Kawasaki, 92. 3. GMT94 Yamaha, 71. 4. F.C.C. TSR Honda, 67. 5. YART Yamaha Official EWC Team, 62. 6. Maco Racing, 54. 7. Eva RT Webike Trick Star, 53. 8. Moto Ain CRT und Tati Beaujolais Racing, beide 48. 10. Yamaha Viltaïs Experience, 38. Ferner: 14. Völpker NRT48 by rs speedbikes, 11. 19. Bolliger Switzerland, 10. 21. Zuff Racing, 8.

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