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Philipp Steinmayr: «Dieser Erfolg macht mich stolz»

Von Helmut Ohner
Als viertem Österreicher gelang Philipp Steinmayr beim 24h-Rennen in Le Mans der Sprung auf die oberste Stufe des Podests. Vor ihm gelang dieses Kunststück Mandy Kainz, Lukas Trautmann und Stefan Kerschbaumer.

«Es ist das Coolste, was man sich vorstellen kann, wenn man ein 24-Stunden-Rennen wie hier in Le Mans beendet hat, Emotionen pur! Da sind alle Schmerzen und die bleierne Müdigkeit vergessen, noch dazu, wenn man gewonnen hat», erzählte Philipp Steinmayr, der mit einem Plattfuß an seinem Camper kurz vor Paris gestrandet war, im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

«Das Rennen war für uns eine Hochschaubahn der Gefühle. Bereits in der ersten Stunde konnten wir uns auf unsere schärfsten Konkurrenten um den Klassensieg einen Vorsprung herausfahren. Danach haben wir allerdings Probleme mit dem Quickshifter bekommen. Zwei Stints haben wir Beim Schalten die Kupplung benutzt, bevor sich das Team doch zum Tausch entschlossen hat.»

Trotz der Reparatur blieb das Team 18 Sapeurs Pompiers CMS Motostore, das schon das Zeittraining dominiert hatte, an der Spitze der Superstock-Wertung. Nach etwas mehr als fünf Stunden mussten Steinmayr und Baptiste Guittet tatenlos zusehen, wie ihr Kollege Hugo Clere neben der Rennstrecke stehenblieb und nach einer kurzen Inspektion auf Rettungsweg Richtung Box rollte.

«Hugo hat bemerkt, dass er Öl am Stiefel und der Fußraste hatte. Weil er die anderen Fahrer nicht gefährden wollte, hat er den Umweg über den Rettungsweg gewählt. Es hat sich herausgestellt, dass der Ölfilter leck war. Die Mechaniker waren unglaublich flink. In zwölf Minuten war aller erledigt.» Den Rückfall auf Platz 26 konnte die Technikercrew allerdings nicht verhindern.

«Das hat unseren Plan etwas durcheinandergewirbelt. Eigentlich wollten wir die Nachtstunden ohne viel Risiko überstehen, aber wir haben dann brutal gepusht. Trotzdem hatten wir zur Halbzeit immer noch zwei Runden Rückstand auf das No Limits Team. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich mir nicht mehr träumen lassen, dass wir wieder auf die Spitze aufholen können.»

Nach 18 Stunden hatte man sich durch eine fehlerlose Fahrt bis auf 1,5 Sekunden an die Spitze herangearbeitet. Kurze Zeit später wurde die französischen Yamaha-Mannschaft wieder an erster Stelle notiert. Trotz aller Angriffe konnte nicht nur die Führung bis ins Ziel verteidigt werden, als Gesamtvierter hatte man auch viele Superbike-Teams hinter sich gelassen.

«Dieser Erfolg macht mich richtig stolz. Er ist uns nicht durch Ausfälle unserer Konkurrenten in den Schoß gefallen, wir haben ihn uns hart erarbeitet», gab der Österreicher unumwunden zu, der mit dem Wójcik Racing Team 2 beim Acht-Stunden-Rennen in Oschersleben 2019 bereits als Zweiter der Superstock-Wertung auf dem Podium Platz nehmen durfte.

Steinmayr schaffte es beim Langstreckenklassiker in Le Mans als vierter Österreicher nach YART-Teammanager Mandy Kainz (2009) in der Superbike-Wertung sowie Lukas Trautmann (2016 - 3ART YAM'AVENUE) und Stefan Kerschbaumer (2020 – GERT56) in der Superstock-Kategorie auf die höchste Stufe des Siegertreppchens.

«Viel Zeit zum Feiern blieb mir nicht. Nach der emotionalen Siegerehrung mussten wir auch noch zur Pressekonferenz. Zum Abschluss gab es mit der gesamten Mannschaft ein gemütliches Abendessen mit ein paar Bierchen. Dann hat die Müdigkeit ihren Tribut gezollt und wir sind so gegen 21.00 Uhr müde, aber glücklich ins Bett gefallen.»

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