Azoren: Kubica in Not, Kopecky top
Jan Kopecky
Der vierte Lauf zur Rallye-Europameisterschaft auf den portugiesischen Atlantikinseln Azoren entwickelt sich zu einem Vabanquespiel. Heftiger Regen, Nebel und tief hängende Wolken beeinträchtigen auf den ersten Prüfungen der zweiten Etappe sehr stark die Sicht, die fast gegen Null ging. Zudem wurden die Schotterpisten immer stärker zu gefährlichen Rutschpartien.
Ein Opfer dieser Witterungsbedingungen und Streckenverhältnisse wurde der vom Start weg führende Robert Kubica im Citroën DS3 RRC. Auf der achten Entscheidung verlor wegen der sehr schlechten Sicht mehr als eine Minute und auch die Führung. Diese wechselte zu Jan Kopecky im offiziellen Skoda Fabia S2000. Kubica fiel bei seiner zweiten Start in der Rallye-EM mit einem Rückstand von 1:04,5 Minuten auf den sechsten Platz ab.
«Das war eine schwierige Prüfung. Wir konnten an manchen Stellen fast gar nichts mehr sehen. Ich dachte nur noch daran, das Ziel zu erreichen», berichtete Kubica. «Ich hatte kein Vertrauen mehr in die Streckennoten. Ich denke, es war die richtige Wahl nicht mehr zu puschen und ins Ziel zu kommen.»
16,4 Sekunden hinter dem neuen Spitzenreiter Kopecky rückte Craig Breen im Peugeot 207 S2000 auf den zweiten Platz vor. 2,6 Sekunden hinter ihm nistete sich der Portugiese Ricardo Moura im Skoda Fabia S2000 ein. In unmittelbarer Schlagdistanz von nur drei Zehntelsekunden folgte ihm sein Landsmann Bruno Malgalhaes im Peugeot 207 S2000.
Mark Wallenwein belegte bei seinem ersten EM-Saisoneinsatz im privaten Skoda Fabia S2000 den achten Rang. «Das ist unglaublich heute. Die Sicht war gleich null. Wir sind durchgekommen, das freut mich», meinte der noch amtierende Deutsche Rallyemeister Wallenwein.