Taddy Blazusiak zurück bei KTM: «Komme nach Hause»

Taddy Blazusiak
Bei der Pressekonferenz am 27. März in Wien, in der die Vergabe von WM-Titeln beim Red Bull Erzbergrodeo und bei den Red Bull Romaniacs angekündigt wurde, war auch die Extrem-Enduro-Legende Taddy Blazusiak anwesend, der nach der Zeit bei Stark Future nun wieder zu KTM zurückkehrt. SPEEDWEEK.com sprach exklusiv mit dem polnischen Ausnahme-Fahrer.
Taddy, wie kam es dazu, dass du wieder zu KTM zurückgekehrt bist?
Für mich fühlt es sich so an, als ob ich wieder nach Hause zurückzukomme. Gerade in dieser speziellen Situation will ich für die Marke, die eine so große Rolle in meiner Karriere gespielt hat, da sein. Und ich bin gespannt, was die Zukunft mit KTM bringen wird.
Wie siehst du deine Zeit bei Stark Future rückwirkend?
In meiner gesamten Karriere haben wir sicherlich viele gute Entscheidungen getroffen. Das Projekt mit Stark ist nicht so gelaufen, wie es geplant war. Aber im Leben klappt nicht immer alles so, wie man es sich vorstellt oder erhofft. Dieses Kapitel ist nun abgeschlossen und ich bin wieder zurück in einer Umgebung, die ich kenne und schätze. Die Motorräder, das Team und die Menschen sind bewährt und ich freue mich darauf, in diesem Umfeld wieder loszulegen.
Was denkst du, wo sich die Entwicklung von elektrisch angetriebenen Bikes in Sachen Wettbewerbsfähigkeit gerade befindet?
Aktuell haben sie ihren Spot dort, wo es ruhig sein muss – also in urbanen Gegenden. Aber um im Wettbewerbsumfeld gegen traditionell angetriebene Bikes zu bestehen und Siegchancen zu haben, braucht es noch einige Zeit und die Technologie muss noch aufschließen.
Was ist nun konkret deine Rolle bei KTM?
Ich bin in erster Linie ein Ambassador, ein Markenbotschafter – es ist nicht so einfach in Worte zu fassen. Ich bin für die Fahrer da, werde die Entwicklung und in den Bereichen unterstützen, in denen ich viel Erfahrung habe. Ich will auch nicht ausschließen, wieder das ein oder andere Rennen zu fahren. Ich habe viel trainiert, ich bin fit und war viel auf dem Bike unterwegs. Aber ich werde nicht an einer kompletten Meisterschaft teilnehmen – weder in den USA noch hier in Europa. Mit dem Kämpfen um Meisterschaften habe ich abgeschlossen. Ich habe sehr viele Titel gewinnen können. Wenn ich mich fit fühle, werde ich sicherlich hier und dort fahren, aber entspannter und genussvoller.
Für das Red Bull Erzbergrodeo bist du eingeschrieben.
Richtig, ich bekomme meine Bikes in den nächsten Tagen und wir werden sehen, ob ich am Erzberg wieder angreifen werde. Ich habe keine Verpflichtungen, an Rennen teilzunehmen und kann mir die Rennen selbst aussuchen. Das ist eine tolle Situation für mich, nach all den Jahren ist das die Kirsche auf der Torte.
Was ist dein Tipp für junge Fahrer unter 20, die es im Hard Enduro zu etwas bringen wollen?
Es ist nicht so einfach, einen einzigen Tipp zu geben. Entwickle deine Fähigkeiten und Fertigkeiten, nimm dir dafür so früh wie möglich so viel Zeit wie irgendwie möglich. Verbring so viel Zeit wie möglich auf dem Bike. Das wird sich im Laufe deiner Karriere lohnen – je früher du hier investierst, umso mehr wird es sich für dich später auszahlen. Und zwar in allen Bereichen. Du musst eine gute Kurvengeschwindigkeit im Prolog haben, aber die Steine in Carl’s Dinner ebenso beherrschen und zwar so, dass du dort nicht zu viel Energie lässt. Diese Techniken musst du lernen und beherrschen.
Wie bewertest du die Nachwuchsteams von Alfredo Gomez und Mario Roman?
Sie machen einen wichtigen und wirklich guten Job. Ihre Erfahrungen als langjährige Top-Fahrer an junge Fahrer weiterzugeben, ist sehr wertvoll. Ich ziehe den Hut vor Alfredo und Mario, das zu tun, weil es harte Arbeit ist.