Formel 1: So heißen die neuen Autos

Nach heftigen Spa-Unfällen: SMP testet in Magny-Cours

Von Martina Müller
Jenson Button soll bei den Testfahrten für SMP Racing am heutigen Donnerstag zum Einsatz kommen. Beim Saisonauftakt der FIA WEC am vergangenen Wochenende verunglückten zwei der drei BR1/Dallara.

Der Saisonauftakt der Sportwagen-WM (FIA WEC) in Spa-Francorchamps hätte für die brandneuen BR1 die perfekte Einstimmung auf die anstehenden 24 Stunden von Le Mans (16./17. Juni) sein sollen. Doch das Rennwochenende lief für die bei Dallara in Italien gebauten Wagen alles andere als perfekt. Das begann schon damit, dass es an der Pace fehlte. «Wir sind noch in einer Lernphase. Das Auto ist immer noch etwas schwierig zu fahren», äußerte sich Pilot Vitaly Petrov gegenüber SPEEDWEEK.com unzufrieden.

In der Qualifikation für das 6-Stunden-Rennen ereignete sich zudem am Freitagnachmittag der erste Zwischenfall: Im BR1 vom Kundenteam DragonSpeed flog Pietro Fittipaldi ausgangs der 'Eau Rouge' in die Reifenstapel ab. Dabei brach sich der junge Brasilianer beide Beine. Er wurde noch in der Nacht zum Samstag im Krankenhaus von Lüttich operiert. Die Unfallursache ist aktuell noch ungeklärt. Im Presseraum machte sich schnell ein Gerücht breit, dass die Stromversorgung kurzzeitig ausgefallen sein soll.

Im 6-Stunden-Rennen kämpften die zwei verbliebenen BR1 (von SMP Racing) dann gegen die Rebellion R13 um den Kronprinzenplatz hinter den dominierenden Toyota. In der letzten Rennstunde folgte jedoch der nächste Zwischenfall. Auf Platz vier liegend crashte Pilot Matevos Isaakyan bei 'Raidillon' und sorgte für das zweite BR1-Wrack des Wochenendes. Mittlerweile sind im Internet Fan-Videos aufgetaucht. Diese zeigen, dass der BR1 beim Anfahren der Kuppe Unterluft bekam und mit Rückwärtsüberschlag durch die Luft flog. Erinnerungen an den Unfall von Peter Dumbreck im Mercedes CLR in Le Mans 1999 kamen auf.

Aktuell ist unklar, inwiefern die in Spa-Francorchamps beschädigten Fahrzeuge wieder repariert werden können bzw. ob überhaupt genügend Ersatz-Chassis zur Verfügung stehen, um in voller Stärke bei den 24 Stunden von Le Mans anzutreten.

Weiterer Aufschluss wird sicherlich ein Test auf der Strecke in Magny-Cours bringen, der für den heutigen Donnerstag angesetzt ist. Dort soll erstmals auch Ex-Formel-1-Pilot Jenson Button im BR1-Cockpit sitzen. Der Brite wird ab Le Mans die komplette FIA-WEC-Saison für das russische Team SMP Racing bestreiten. Matevos Isaakyan wird nicht in Magny-Cours auflaufen. Der 20-Jährige befindet sich aktuell in Monza und fährt für SMP beim zweiten Saisonlauf der ELMS (European Le Mans Series) einem Dallara LMP2.

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