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LMP1 von ByKolles erhält ein Kit für mehr Downforce

Von Oliver Müller
Raffiniertes Detail: Der Rückspiegel ist in das Aerodynamik-Konzept des ENSO CLM P1/01 integriert

Raffiniertes Detail: Der Rückspiegel ist in das Aerodynamik-Konzept des ENSO CLM P1/01 integriert

Nachdem der ENSO CLM vom ByKolles Racing Team bislang lediglich über ein sogenanntes Le-Mans-Kit für wenig Abtrieb verfügte, bekommt der LMP1 ab dem Rennen der FIA WEC in Silverstone eine zweite Karosserie-Variante.

Beim ByKolles Racing Team aus der LMP1-Kategorie der FIA WEC geht es weiter mit großen Schritten voran. Der ENSO CLM P1/01 genannte Wagen der Truppe aus den bayrischen Greding hatte bereits vor Beginn der aktuellen Saison eine ordentliche Überarbeitung erfahren. «Wir haben für 2018 ein neues Aero-Kit entwickelt. Das betrifft hauptsächlich die Dive-Planes, den Splitter, den Bereich zwischen den Kotflügeln und dem Chassis, viele Dinge unter dem Auto und auch die Motorabdeckung», erklärt Einsatzleiter Boris Bermes während der 24 Stunden von Le Mans gegenüber SPEEDWEEK.com.

Die Änderungen zeigten Wirkung, was eine Runde von 3:22,505 Minuten in der Qualifikation unter Beweis stellte. Das Rennen an der französischen Sarthe wurde für das ByKolles Team jedoch erneut zur Enttäuschung, nachdem Pilot Dominik Kraihamer am Samstagvorabend mit dem Ebimotors-Porsche aus der GTE-Am-Kategorie kollidierte und heftig in die Streckenbegrenzung einschlug.

Nicht nur in Hinsicht auf Prestige, sondern auch bezogen auf das Streckenlayout hat Le Mans im FIA-WEC-Kalender einen Sonderstatus. Durch die vielen langen Geraden (insbesondere die famose Hunaudières) fahren die LMP-Boliden beim Langstrecken-Klassiker eine eigene Karosserie-Konfiguration – ein sogenanntes Le-Mans-Kit. ByKolles ging hier bislang jedoch einen anderen Weg. «Wir haben kein spezifisches Le-Mans-Kit. Unser Auto ist komplett auf Le Mans gebaut. Deswegen sollte es hier auch am besten funktionieren», erklärte Bermes.

Der Vorteil des auf Le Mans ausgelegten Fahrzeuges ist aber natürlich gleichzeitig auch der Nachteil auf allen anderen Strecken. Denn dort wo Anpressdruck (Downforce) gefragt ist, kommt man mit einem Le-Mans-Paket nicht sonderlich weit. Das Konstruktionsbüro des ByKolles Teams hat für den anstehenden WEC-Lauf im britischen Silverstone (19. August) nun aber reagiert und für den ENSO CLM P1/01 ein neues Hi-Downforce-Kit entwickelt. Dieses wird am kommenden Mittwoch (8. August) auf der Strecke in Spa-Francorchamps einer ausgiebigen Testfahrt unterzogen.

Am Steuer sitzen in den belgischen Ardennen René Binder und Enzo Guibbert. Binder, der aktuell Rennen in der IndyCar-Serie bestreitet, hatte schon einige Male den ENSO CLM ausprobiert. Der Franzose Guibbert machte bislang im Oreca LMP2 von Graff in der European Le Mans Series (ELMS) auf sich aufmerksam. Jedoch trat er dort beim letzten Lauf am Red Bull Ring nicht mehr an.

Aktuell sind für das WEC-Rennen in Silverstone noch keine Piloten für den ENSO CLM bestätigt. Es wird jedoch interessant zu beobachten sein, wie sich die erzielte Rundenzeit auf dem 5,901 Kilometer langen Kurs in Großbritannien ändern wird. 2017 kam der ENSO CLM auf einen Bestwert von 1:45,161 Minuten und lag damit 8,368 Sekunden hinter der Qual-Zeit von Kamui Kobayashi.

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