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6h Shanghai: Vier GTE-Renner dürfen Gewicht ausladen

Von Martina Müller
Für den fünften Saisonlauf der Sportwagen-WM (FIA WEC) wurde eine neue Balance of Performance herausgebracht. Dabei profitieren Aston Martin, BMW, Ford und Porsche. Auch die Corvette C7.R erhielt ihre Einstufung.

GT-Sport ist BoP-Sport (Balance of Performance). Darüber lässt sich seit geraumer Zeit nicht mehr hinwegsehen. Damit alle in eine Rennserie involvierten Hersteller auch ja die Möglichkeit haben, Erfolge einzufahren, wird das Potenzial der Rennwagen über ein Einstufungssystem gleichgemacht. Das Konzept der BoP hatte vor über zehn Jahren die GT3-Kategorie erst möglich gemacht, da dort unterschiedlichste Fahrzeugkonzepte gegeneinander antreten sollten. Aber auch in der großen GTE-Klasse ist das Prozedere mittlerweile gang und gäbe – und das obwohl dort eigentlich ein echtes technisches Reglement die Grundlage bildet.

In der FIA WEC wurde in der Saison 2017 sogar eine automatisierte BoP eingeführt, um die Einstufungen unabhängig von menschlichen Bewertungen/Emotionen zu machen. Das hat zur Folge, dass für jedes Rennen neue Parameter herausgegeben werden, unter welchen die Fahrzeuge dann antreten müssen. Für den fünften Lauf der WM, der am 18. November in Shanghai stattfindet, hat sich die BoP-Maschine vor allem am Mindestgewicht der GTE-Renner festgebissen.

So darf der Aston Martin Vantage AMR sechs Kilogramm ausladen und bringt dann nur noch 1257 kg auf die Waage. Seit Einführung des neuen 2018er Vantage stellt der britische Hersteller auch nicht mehr das Leichtgewicht in der GTE-Klasse dar. Denn BMW und Porsche liegen heutzutage noch darunter. Durch eine Reduzierung um jeweils fünf Kilogramm kommt der schwäbische 911 RSR in Shanghai auf 1239 kg und der M8 GTE aus Bayern sogar nur noch auf 1230 kg.

Ebenfalls fünf Kilogramm leichter wird der Ford GT, der nun final 1268 kg wiegt. Merkwürdig: Vor dem Rennen in Fuji hatte die amerikanische Flunder gerade erst 18 Kilogramm zuladen müssen. Kein neues Gewicht erhält der Ferrari 488 GTE Evo, der somit bei 1280 kg stehen bleibt. Zudem muss der 3.9L-Turbomotor des Italieners in allen Drehzahlbereichen mit 0,01 bar weniger Ladedruck auskommen. Im Gegensatz dazu bekommt der Aston Martin Vantage AMR 0,01 bar mehr Luft zum Atmen.

Kurios ist auch die Einstufung der Corvette C7.R, die in Shanghai einen Gastauftritt in der FIA WEC absolviert. Das US Muscle-Car muss satte 1276 kg auf die Waage bringen und ist somit das zweitmassigste Fahrzeug in der Pro-Klasse. Im Vergleich zum BMW M8 GTE ist die Corvette somit unglaubliche 46 kg schwerer. Der 5.5L-Sauger der Corvette erhält in Shanghai einen Air-Restrictor von 30,6 Millimetern. Beim letzten WEC-Auftritt der Corvette im Juni in Le Mans war die C7.R noch mit 1249 kg und 29,5 mm Air-Restrictor unterwegs. Für Shanghai bedeutet dies somit, dass das amerikanische Fahrzeug auf der Geraden ordentlich Dampf haben wird, jedoch in den Kurve etwas zurückstecken muss.

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