Formel 1: So heißen die neuen Autos

Porsche zeigt den neuen 911 RSR für die FIA WEC

Von Oliver Müller
Beim Goodwood Festival of Speed präsentiert Porsche den neuen Rennwagen für die FIA WEC. Der 911 RSR genannte Bolide tritt in der GTE-Pro-Klasse gegen Aston Martin und Ferrari an. Er startet ab 2020 auch in der IMSA.

In der FIA WEC steht ein neuer dreijähriger Homologationszyklus an. Und entsprechend nutzte Porsche die Gelegenheit, den bekannten 911 RSR vollumfänglich zu überarbeiten. Das Fahrzeug wurde nun im Rahmen des Goodwood Festival of Speed der Öffentlichkeit präsentiert. Komplett neu ist beispielsweise der Motor, der nun einen Hubraum von 4,194 ccm aufweist. Weiterhin handelt es sich aber um einen B6-Saugmotor. Im RSR befindet sich der Motor auch nicht hinter der Hinterachse (wie im Serienauto), sondern davor. Denn für eine bessere Gewichtsverteilung hat Porsche die Position von Getriebe und Motor gerade getauscht. Die offizielle Leistung liegt bei 515 PS, wobei im Renntrimm natürlich die Einstufung über die BoP (Balance of Performance) bedacht werden muss.

«Wir haben alle Werks- und Kundeneinsätze des Porsche 911 RSR umfangreich analysiert. Dabei sind unseren Ingenieuren zahlreiche Bereiche mit Verbesserungspotenzial aufgefallen. Wir haben bei der Entwicklung unseres Autos für die nächste Homologationsperiode von drei Jahren vor allem bei den komplexen Themengebieten wie Fahrbarkeit, Effizienz, Standfestigkeit und Servicefreundlichkeit erhebliche Fortschritte erzielt. 95 Prozent des Autos sind neu. Lediglich Komponenten wie Scheinwerfer, Bremsanlage, Kupplung, Fahrersitz und Teile des Fahrwerks haben wir unverändert vom Vorgänger übernommen», ist Pascal Zurlinden (Gesamtprojektleiter GT Werksmotorsport) mächtig stolz auf sein neues Fahrzeug.

Auffällig am 911 RSR des Jahrgangs 2019 ist, dass die Auspuffrohre nun seitlich vor den Hinterrädern nach außen gehen. Damit konnte der Diffusor am Heck noch besser und vor allem größer gestaltet werden. «Wir haben seit 2017 am Konzept des neuen Porsche 911 RSR gearbeitet. Erste Entwürfe entstanden in der CAD-Software. Im August 2018 absolvierte der bisher beste Neunelfer für den Rennsport die ersten Kilometer auf dem werkseigenen Testgelände in Weissach. in weiterer Meilenstein war unser Dauerlauf im März 2019 in Le Castellet, bei dem wir beide Werksteams aus der WEC und der IMSA einbezogen haben. In 30 Stunden haben wir mehr als 6.000 Kilometer ohne technische Probleme abgespult. Fahrer und Ingenieure waren hoch zufrieden. Seit dem 1. Juli ist das Auto für Renneinsätze homologiert», gibt der perfekt deutsch sprechende Elsässer Zurlinden einen Einblick.

Eingesetzt wird der neue 911 RSR schon ab der kommenden Saison in der FIA WEC. Somit können bereits beim anstehenden Prologue in Barcelona (23./24. Juli) die ersten Vergleiche mit der Konkurrenz von Aston Martin und Ferrari gezogen werden. Das Renndebüt erfolgt am 1. September 2019 im britischen Silverstone. Auch in der amerikanischen IMSA-Serie wird der Wagen Gas geben. Dort sind die Neuwagen jedoch erst ab 2020 erlaubt. Der erste US-Einsatz findet somit bei den 24h von Daytona im nächsten Januar statt.

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