Nach WEC-Debüt geht Goodyear 2020 auch in die ELMS
So baut Goodyear im Paddock der FIA WEC auf
Anfang der Saison 2019/20 feierte Goodyear sein motorsportliches Comeback auf der ganz großen Sportwagen-Bühne, indem die amerikanische Marke in die LMP2-Klasse der FIA WEC einstieg. In der WM werden derzeit drei Oreca 07 (High Class Racing, Jackie Chan DC Racing und Jota) ausgestattet und beim letzten Rennen in Fuji konnte sogar bereits die erste Klasse-Pole-Position erzielt werden. Ab der Saison 2020 wird das Programm nun um die European Le Mans Series (ELMS) ergänzt.
«Unser WEC-Comeback wendet unser Wissen und unsere Technologie in einer der anspruchsvollsten Meisterschaften im Rennsport an. Indem wir diese Entwicklung nun auf die ELMS ausdehnen, können wir mit einer größeren Auswahl an Autos, Teams und Fahrern zusammenarbeiten und die Marke Goodyear auf einigen der renommiertesten Rennstrecken Europas präsentieren», erklärt Goodyear Racing-Direktor Ben Crawley. Neben der LMP2- wird Goodyear in der ELMS auch in der GTE-Klasse auflaufen.
Tatsächlich begann das Sportwagen-Motorsport-Programm von Goodyear jedoch nicht komplett bei Null. Seit vielen Jahren ist die Konzernmarke Dunlop in der LMP2/GTE-Klasse aktiv. Und auch in der LMP1-Kategorie war man bis 2016 noch am Start. Entwickelt wurden die Dunlop-Motorsport-Pneus hauptsächlich im hessischen Hanau bzw. in Luxemburg.
Goodyear besitzt jedoch nicht die kompletten weltweiten Markenrechte an Dunlop und entschied unter anderem deswegen, die Motorsport-Einsätze nun unter dem eigenen Branding durchzuführen. Somit sind viele bekannte Gesichter, die in der Vergangenheit in Dunlop-Hemden durch den WEC-Paddock liefen, nun im Goodyear-Gewand unterwegs. Und auch die LKW rund um die Goodyear Service-Station im Fahrerlager tragen das deutsche Autokennzeichen HU (für Hanau). Insgesamt können die Ingenieure durch die Umstrukturierung nun jedoch auch auf Ressourcen der Goodyear-Entwicklungsabteilung in den USA zurückgreifen.
Goodyear ist in der Sportwagen-Szene keine Unbekannte. Bis dato konnte der amerikanische Reifenhersteller 14 Mal die 24 Stunden von Le Mans gewinnen. Letztmals gelang dies im Jahre 1997 beim Triumph des TWR-Porsche WSC-95 von Michele Alboreto, Stefan Johansson und Tom Kristensen (Joest Racing).