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Alex Wurz: Hypercar-Neulinge könnten überraschen

Von Gerhard Kuntschik
Alex Wurz (re.) mit Brendon Hartley

Alex Wurz (re.) mit Brendon Hartley

Am Wochenende beginnt die Saison 2024 der Sportwagen-WM (FIA WEC) mit dem Rennen in Katar. Toyota geht als Titelverteidiger in die Saison. Seit Jahren ist Alex Wurz Berater im japanischen Team. Das erwartet er von 2024.

«Saucool» nennt Toyota-Berater Alex Wurz die neue Saison in der Langstrecken-WM mit je neun Herstellern bei Hypercars und GT3-Autos: «Es ist gut, dass die Autobauer massiv zum Sport kommen. Das schließt an die besten Zeiten an. Das zeigt auch, dass der Schritt der WEC-Familie zum Hypercar und zur Zusammenarbeit mit den IMSA-Organisatoren der richtige war», urteilt der 50-Jährige.

Doch ausruhen könnten sich die für das WEC Verantwortlichen sicher nicht: «Jetzt aber erwächst für alle der Druck, diese Serie im Aufwind entsprechend darzustellen und zu vermarkten. Sie würde es sich verdienen, denn wir haben Mega-Fahrer, Super-Hersteller und fahren an wirklich coolen Orten. Mit einer ordentlichen Vermarktung wird das Engagement für alle Beteiligten nachhaltig», sagt Wurz.

Dass Toyota bald auch in der amerikanischen Meisterschaft antritt, glaubt der Ex-F1-Pilot und zweifache Le-Mans-Sieger (noch) nicht: «Wir könnten wie auch Ferrari theoretisch auch in der IMSA fahren, mit leichten Adaptionen. Amerika ist natürlich interessant, aber bisher sagt Toyota, wir sind mit NASCAR und mit Lexus in der IMSA-GTD ohnedies gut vertreten. Da gibt es eben verschiedene Blickwinkel.»

Einen Durchmarsch Toyotas zu einem weiteren WM-Titel erwartet der Niederösterreicher keineswegs, denn: «Die Konkurrenz hat unseren Vorsprung längst aufgeholt, auch durch das Reglement, das uns alle in ein Fenster bringt. Damit werden alle innerhalb von ein paar Zehntelsekunden herumfahren. Dann kommt es auf Streckenspezifika und Tagesverfassung an. Toyota wird hier in Lusail durch die langen Kurven mit dem schwersten Auto leiden. Dadurch könnte auch die Reifenoberfläche überhitzen. Das sind kleine Aspekte, die nachteilig für uns sind. Eigentlich müssten die Rennen sehr knapp ausgehen und der menschliche Faktor entscheiden: Wer macht die wenigsten Fehler?»

Und Wurz traut selbst den Neulingen Überraschungen zu: «Neue Teams in der Hypercar-Klasse können sich üblicherweise im zweiten, dritten Jahr deutlich steigern, weil die Effizienz der Abläufe besser wird und weniger durch die Performance der Autos, auch wenn es kleine Entwicklungsstufen gibt. BMW ist zwar neu im WEC mit einem LMDh, fuhr aber schon im Vorjahr damit in Amerika. Die wissen, wir ihr Auto und ihre Reifen funktionieren, das Einsatzteam WRT hat genügend Routine. Es könnte durchaus sein, dass ein Rookieteam ein Rennen gewinnt.»

Dass der Wechsel von Technikchef Pascal Vasselon in eine andere Funktion im Konzern eine Schwächung für Toyota sei, glaubt Wurz nicht: «Pascal war stark ins Tagesgeschäft involviert, das jetzt David Floury führt, der schon lang dabei ist und vorher bei Oreca arbeitete. Er ist ja völlig integriert, der Übergang war lang geplant.»

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