Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Spritfresser schlägt Reifenfresser

Von Guido Quirmbach
Kazuki Nakajima jubelt in Fuji

Kazuki Nakajima jubelt in Fuji

Toyota braucht mehr Kraftstoff, Audi mehr Reifen. Das ist ungefähr die Quintessenz der 6 Stunden von Fuji.

Während Toyota mit einem Reifensatz einen Doppelstint fahren konnte, musste bei den Audi bei jedem Tankstopp die Reifen gewechselt werden. Dadurch verlor Audi an der Box rund 40 Sekunden durch die beiden zusätzlichen Reifenwechsel.

Den notwendigen Tankstopp seitens Toyota dadurch einzufahren, diese Rechnung wäre allerdings nicht aufgegangen, denn im zweiten Teil des Toyota-Doppelstints waren die Audi-Piloten schneller. So führte Alexander Wurz vor dem ersten Stopp mit 3 Sekunden auf André Lotterer im Audi. Nachdem der Toyota nur getankt, beim Audi aber die Räder gewechselt wurden, hatte Wurz 27 Sekunden Vorsprung. Als er wieder in die Box abbog und seinen Stint beendete, waren es noch 8 Sekunden. «Es war klar, dass die Audi mit neuen Reifen im zweiten Teil unseres Doppelstints wieder näher kommen, aber unterm Strich war der Doppelstint natürlich die bessere Variante, sonst wären wir nicht 8 Sekunden zu dem Zeitpunkt vorn gewesen.» sprach Alex Wurz.

Am Ende stellte Audi die Strategie um, Fässler wurde nach nur einem Stint wieder aus dem Auto genommen, Lotterer übernahm mit der Aufgabe, nun ebenfalls einen Doppelstint zu fahren. Grundsätzlich waren die Rundenzeiten auch im zweiten Teil nicht schlecht, aber gegen Nakajima im Toyota hatte er keine Chance. «Ich kämpfte einfach mit stumpfen Waffen. Klar waren ein paar ganz gute Rundenzeiten dabei, wenn man die Ideallinie nutzen kann, ist der Unterschied gar nicht so gross. Aber sobald man die Ideallinie verlässt, hat man weder Grip, noch Traktion und das wird immer schlimmer, desto älter die Reifen werden.» rapportierte der zweitplatzierte. Statt Druck machen zu können, konnte Nakajima, dessen Reifen einen halben Stint weniger auf dem Buckel hatten, seinen Vorsprung sogar ausbauen.

Ganz klar, Audi hat den Sieg durch die Stop&Go-Strafe gegen Treluyer verloren. Dass Toyota allerdings trotz einem zusätzlich nötigen Tankstopp über die Renndistanz auf Schlagdistanz kam, lag am massiven Reifenverschleiss der beiden Audi R18 e-tron quattro.

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