Formel 1: So heißen die neuen Autos

Bahrain: Toyota siegt, Davidson/Buemi Weltmeister

Von Oliver Runschke
Erster Saisonsieg für Alex Wurz im Toyota beim Bahrain-Thriller. Buemi und Davidson neue Weltmeister. Doppelpodium für Porsche 919 auf zwei und drei. Bruni/Vilander holen GT-Titel für Ferrari.

Der Erfolg war in Bahrain bei Toyota gerecht verteilt: Während Alex Wurz, Mike Conway und Stéphane Sarrazin im TS040 den ersten Saisonsieg feierten - den fünften Toyota-Sieg in sieben Rennen -entschieden Anthony Davidson und Sébastien Buemi vorzeitig die LMP1-Fahrerwertung für sich. Die neuen Weltmeister kamen nach einem Lichtmaschinendefekt zwar nur abgeschlagen mit grossem Rückstand ins Ziel, doch der Titel ist den Toyota-Piloten nun beim WM-Finale in Brasilien nicht mehr zu nehmen. Porsche war in Bahrain so schnell wie nie zuvor in dieser Saison, setzte Toyota bis zum Rennende unter Druck und schrammte in einem packenden Finale knapp ersten WM-Sieg vorbei. Die 919 fuhren mit Platz zwei zum besten Saisonergebnis, erstmals landeten beide Porsche mit Neel Jani, Marc Lieb, Romain Dumas vor Mark Webber, Timo Bernhard und Brendon Hartley auf dem Podium.

Jani überragend

Nach dem Start übernahmen die beiden Toyota angeführt von Davidson/Buemi nach fünf Runden die Spitze vom Porsche 919 von Dumas und demonstrierten recht eindeutig eine Doppelsitze des TS040. Doch kurz vor Ende der zweiten Rennstunde kam ein Rückschlag für Toyota: Die Lichtmaschine am führenden Toyota musste getauscht werden. Davidson/Buemi fielen dadurch aussichtslos zurück und Wurz/Conway/Sarrazin übernahmen die Spitze gefolgt von den beiden Porsche 919.

Mit schwindendem Tageslicht und immer kühler werdenden Temperaturen machten die Porsche 919 Druck und legten an Tempo zu, in der vorletzten Rennstunde kämpfte der in Bahrain überragend schnelle Jani mit Wurz sogar um die Führung. Wurz konnte jedoch die Attacken von Jani parieren und hatte durch anders getimte Boxenstopps als bei Porsche dann zum Ende Luft. Mit 50 Sekunden Vorsprung siegt Toyota am Ende vor den beiden Porsche. Für Conway war es der erste WM-Sieg beim seinem erst zweiten LMP1-Einsatz für Toyota.

Audi chancenlos

Audi spielte keine Rolle und beendete das dritte Rennen in Folge ausserhalb des Podiums. Bei den R18 verhielt es sich genau umgedreht zu Porsche: Waren die Zeiten der Audi bei Tageslicht noch konkurrenzfähig, wendete sich das Blatt mit Anbruch der Dämmerung. Lotterer/Fässler/Treluyer landeten vor Kristensen/Duval/Di Grassi auf Rang vier. Die LMP-L-Klasse entschieden Kraihamer/Belicchi/Leimer (Rebellion-Toyota) für sich, nach dem das mit einer Runde Vorsprung führende Schwesterauto mit Heidfeld/Prost/Beche 15 Minuten vor Rennende mit Lichtmaschinendefekt kurz an die Box musste.

LMP2-Entscheidung vertagt

Noch offen bis zum Finale ist die LMP2-Klasse. Nachdem der G-Drive-Ligier-Nissan von Pla/Canal/Rusinov nach einem Kontakt in der Startrunde mit Aufhängungsschaden weit zurück fiel, sah Tabellenführer Sergey Zlobin im SMP-Oreca-Nissan schon wie der neue Weltcupsieger aus. Doch kurz vor Ende verrauchte der Motor des LMP2 auf Platz zwei liegend, damit fällt die Entscheidung erst in Brasilien. Der Klassensieg ging zum zweiten Mal in dieser Saison an den KCMG-Oreca-Nissan mit Matt Howson, Richard Bradley und Alexandre Imperatori.

Bruni verteidigt GTE-Pro-Titel

Spannend bis zur letzten Runde war der Kampf um den GTE-Sieg. Der Ferrari 458 Italia von Gianmaria Bruni und Toni Vilander lieferte sich ein über das gesamte Rennen währendes Duell mit dem Aston Martin Vantage von Stefan Mücke und Darren Turner. Der bessere Spritverbrauch des Ferrari gab schliesslich den Ausschlag zugunsten des Ferrari, denn Mücke/Turner mussten einmal mehr an die Zapfsäule, kamen aber nur 1,8 Sekunden hinter dem Ferrari ins Ziel.

Durch den Sieg gewannen Bruni und Vilander vorzeitig die GTE-Fahrerwertung, Bruni verteidigte damit seinen Titel erfolgreich. Der zweite Ferrari von AF Corse mit Rigon/Calado landete auf Platz drei. Die beiden Werks-Porsche 911 RSR von Manthey spielten wie befürchtet im Rennen keine Rolle und landeten auf den Rängen vier (Bergmeister/Lietz) und fünf (Makowiecki/Pilet).

Jubeln durfte Aston Martin in der GTE-Am-Klasse: Kristian Poulsen, David Heinemeier Hansson und Nicki Thiim fuhren im Vantage GTE zu einem dominanten und niemals gefährdeten vierten Saisonsieg, der dem Team, Poulsen und Heinemeier vorzeitig den WM-Titel sicherte.

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