MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Kolumne: Es geht auf die Zielgerade im Titelkampf

Kolumne von Timo Bernhard
Timo Bernhard war bei den japanischen Fans sehr beleibt

Timo Bernhard war bei den japanischen Fans sehr beleibt

Pole-Position, Sieg und Übernahme der WM-Führung. Für Timo Bernhard hätte der Trip nach Fuji kaum besser laufen können. In seiner Kolumne bei SPEEDWEEK.com berichtet er regelmässig über seine Auftritte in der FIA WEC.

Hallo, liebe Leser von SPEEDWEEK,

2014 war mein erstes Rennen in Japan und mir ist sowohl die Strecke als auch das Land und die Fans in sehr guter Erinnerung. Auch dieses Jahr hatten wir wieder einen tollen Support in Fuji, die Fans waren schon beim Training auf den Tribünen und verfolgten alles gespannt. Wir haben uns auch einige kulinarischen Spezialitäten wie Sushi gegönnt, wobei die Portionen im Vergleich mit Europa um einiges kleiner sind. Die Japaner sind sehr gastfreundlich, man fühlt sich in diesem Land willkommen. Ich habe auch einige Fangeschenke bekommen und mit Sicherheit tausende Fotos gemacht.

Letztes Jahr hatten wir ein ganz gutes Rennen und konnte am Ende aufs Podium fahren. Die Strecke ist sehr facettenreich mit einer langen Start-Ziel-Geraden und engen Kurven, der Asphalt eher rutschig.

In den Trainingssessions haben wir jede Menge Basisarbeit beim Set-up erledigt, um den Hybriden und das Aeropaket optimal auf den Kurs abzustimmen. Wir haben uns zugunsten einer Konfiguration mit mehr Abtrieb entschieden, was uns zwar etwas an Höchstgeschwindigkeit kostet, das Auto lässt sich dadurch aber leicht fahren. Die Entscheidung war richtig, denn im zweiten Training waren wir ganz vorne.

Im Qualifying am Samstag lief es für uns sehr gut. Mark hat eine super Zeit hingelegt und meine Runde lief auch gut, sodass wir uns am Ende die Poleposition sichern konnten. Es war alles sehr knapp beisammen, sowohl unser Schwesterauto als die beiden Audis waren schnell.

Während wir die ganze Woche trockenes, warmes Wetter hatten, sah es am Renntag ganz anders. Mit dicken Wolken und Regen startete Mark das Rennen hinter dem Safety Car und nach fast 40 Minuten ging es dann endlich los.

Wir hatten ein Hybridproblem und deshalb kaum Boost und wurden schon bald von unserem Schwesterauto überholt. Mark blieb auch noch einen zweiten Stint im Auto und konnte sich wieder nach vorne arbeiten. Er lieferte sich mit Audi einen Kampf um den zweiten Platz bevor Brendon kurz vor der Halbzeit ins Auto stieg. Ich fuhr dann den finalen Stint und in der letzten halben Stunde übernahmen wir die Führung von unserem Schwesterauto #18. Wir konnten den dritten Doppelsieg für Porsche in dieser Saison einfahren, was uns wiederum wichtige Punkte für die Herstellerwertung brachte.

Es war ein schwieriges Rennen für uns, wir hatten einige Probleme, die wir aber im Team sehr gut gemeistert haben und sind froh über die maximale Punktezahl. Jetzt geht es auf die Zielgerade im Titelkampf und mit den zwei verbleibenden Rennen in China und Bahrain steht uns noch ein langer Weg bevor.

Ihr Timo Bernhard

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