Formel 1: So heißen die neuen Autos

Fast alle Cockpits in der LMP1-Klasse vergeben

Von Oliver Müller
Sie bekommen einen neuen Teamkollegen: Stéphane Sarrazin (li.) und Mike Conway

Sie bekommen einen neuen Teamkollegen: Stéphane Sarrazin (li.) und Mike Conway

In der Königsklasse des Sportwagen-Sports werden 2016 neun Rennwagen antreten. Aufgeteilt auf drei Piloten pro Fahrzeug stünden somit 27 Fahrerplätze zur Verfügung. Doch nur zwei sind noch nicht besetzt.

Am 17. April startet auf der Traditionsstrecke im britischen Silverstone die Sportwagen-WM (FIA WEC) in ihre fünfte Saison. Und die wird es richtig in sich haben. Denn mit eigentlich fast komplett neuem technischen Material, werden Audi und Toyota die Weltmeister von Porsche zu schlagen versuchen. Auch bei den beiden privaten Teams der Kategorie (Rebellion Racing und ByKolles) wurde über den Winter ordentlich an den Fahrzeugen gearbeitet. Dazu kommt, dass die beiden Equipen mit Dunlop auf einen neuen Reifenpartner setzen werden. Während auf Technikseite also (mal wieder) mächtig aufgerüstet wurde, wird es hinter dem Steuer in der anstehenden Saison jedoch nur wenige Änderungen geben. Ausserdem sind fast alle Cockpits bereits besetzt:

So hat die Weltmeister-Truppe von Porsche ihre sechs Piloten für 2016 behalten und auch die Verteilung auf die beiden 919 Hybrid bleibt bestehen. Es fahren Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley wieder zusammen genauso wie Romain Dumas, Neel Jani und Marc Lieb. «Die Engländer bringen es mit der Empfehlung ‚never change a winning team’ auf den Punkt. Unsere beiden Trios sind nicht nur 2015 brillant gefahren, sondern auch von Anfang an dabei und haben alle massgeblich zur Entwicklung des Porsche 919 Hybrid beigetragen», erklärt Fritz Enzinger, Leiter LMP1 bei Porsche die Weiterverpflichtungen.

Auch bei Audi werden die sechs selben Fahrer wie schon 2015 mit dabei sein. (Marcel Fässler, André Lotterer und Benoit Tréluyer sowie Lucas di Grassi, Loïc Duval und Oliver Jarvis). Die beiden Konzern-Schwestern haben ja für 2016 bekanntlich auf ein drittes Auto bei den 24 Stunden von Le Mans (und somit als Vorbereitung auch bei den 6 Stunden von Spa-Francorchamps) verzichtet.

Als einziges Werksteam wird Toyota in der neuen Saison einen Wechsel auf Fahrerseite vollziehen. Ex-Formel-1-Pilot Kamui Kobayashi ersetzt den im letzten Jahr zurückgetretenen Alex Wurz. Der Japaner fährt dann zusammen mit Stéphane Sarrazin und Mike Conway einen der neuen TS050 Hybrid. «Ich werde eine Menge dazulernen müssen, aber ich weiss, dass meine Teamkollegen mir dabei zur Seite stehen und ich bin sicher, dass ich von Beginn an konkurrenzfähig sein werde», freut sich Kobayashi auf den Einsatz. Im zweiten Toyota sitzen wieder Anthony Davidson, Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima.

Somit sind die Fahrerplätze für die Hybrid-Renner der Werksteams allesamt vergeben. Lediglich bei den beiden privaten Mannschaften gibt es noch Leerstände – und das auch nur bei den 24 Stunden von Le Mans. Denn bei Rebellion Racing wurden mit Nick Heidfeld, Nicolas Prost, Mathias Beche, Dominik Kraihamer, Alexandre Imperatori und Mathéo Tuscher ebenfalls die sechs Piloten bestätigt, die schon 2015 in den R-One sassen. Durch die neue sportliche Partnerschaft mit der LMP2-Mannschaft Thiriet By TDS Racing wird Mathias Beche jedoch die 24 Stunden von Le Mans in deren Oreca 05-Nissan bestreiten – und somit beim Klassiker in Frankreich den Platz im LMP1 für einen anderen Piloten frei machen.

Beim Team ByKolles werden wie schon 2015 Pierre Kaffer und Simon Trummer im CLM P01/01 sitzen. Das Team mit Sitz in Greding (nördlich von Ingolstadt) hatte bereits in der vergangenen Saison die 6-Stunden-Läufe der FIA WEC hauptsächlich mit nur zwei Piloten bestritten. Der dritte Fahrerplatz für Le Mans wäre somit also noch zu vergeben.

Die FIA WEC besteht 2016 erstmals aus neun Läufen. Highlight aus deutschsprachiger Sicht ist der Auftritt am Nürburgring (22.-24. Juli).

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