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FIA WEC: Audi präsentiert den neuen R18

Von Oliver Müller
Neues Design: Der Audi R18 für die FIA WEC

Neues Design: Der Audi R18 für die FIA WEC

Mit einem neu entwickelten Auto will Audi 2016 den Titel in der Sportwagen-WM (FIA WEC) und auch bei den 24 Stunden von Le Mans zurückholen. Der Audi R18 Jahrgang 2016 fährt mit 6 MJ an zusätzlicher Hybrid-Power.

Diese Woche geht es in der Sportwagen-WM (FIA WEC) Schlag auf Schlag. Alle drei Hersteller der LMP1-Klasse präsentieren ihre Fahrzeuge für die anstehende Saison. Den Anfang machte heute Audi (morgen folgt dann Porsche und Toyota am Donnerstag), die erstmals Bilder des neuen R18 (der Namenszusatz e-tron quattro entfällt ab 2016 übrigens) zeigten. Und schon auf den ersten Blick erkennt man, dass der Wagen nur noch sehr wenig mit seinem Vorgänger gemein hat. Das fängt schon bei der Lackierung an, die nun in grau und rot gehalten ist und somit viel dunkler daher kommt als das eher in weiss gehaltene Design der vergangenen Jahre.

Aber auch sonst hat der Wagen ein deutlich anderes optisches Erscheinungsbild. Grund ist die neue aggressive Aerodynamik, mit hochgezogener Nase in der Mitte der Fahrzeugfront. Insgesamt haben sich die grundsätzlichen Proportionen, vor allem im Vorderwagen, deutlich verändert. «Unser wichtigstes Anliegen war es, den Luftfluss zu verbessern», beschreibt Jörg Zander, der Leiter Technik von Audi Sport.

Dazu kommen noch viele Änderungen unter der Haube. So wird das 2016er Modell ein neues Monocoque erhalten, aufgrund dessen sich beispielsweise die Anlenkpunkte der Vorderachse verändert haben. Genauso wurde auch das Fahrwerk deutlich überarbeitet, mit Schubstreben (Pushrods) an der Vorderachse und Zugstreben (Pullrods) an der Hinterachse.

Sicherlich die grösste Neuerung ist jedoch im Antriebskonzept zu finden. Denn Audi steigt für die neue Saison in die 6MJ-Unterklasse des LMP1-Reglements auf. Dafür wurde das seit 2012 verwendete Flywheel durch Lithium-Ionen- Batterien als Speichermedium der Hybrid-Energie ersetzt. «Der Drehmassenspeicher hat sich für die kleineren Energieklassen durchaus bewährt», legt Thomas Laudenbach von Audi Sport dar. «Da wir ab sofort aber noch mehr Energie verarbeiten müssen, lag ein Technologiewechsel nahe.»

Gewonnen wird die Hybrid-Power weiterhin über die Vorderachse, wo eine MGU-Einheit (Motor Generator Unit) die Drehbewegung der Vorderräder beim Bremsen in elektrische Energie umwandelt (aus der Formel 1 kennt man dieses Konzept unter dem Namen KERS). Die MGU ist auf mehr als 350 kW (476 PS) Leistung ausgelegt. Aufgrund des grösseren Platzbedarfs der Batterien im Verhältnis zum Flywheel war insbesondere das Packaging des Hybridsystem eine grosse Herausforderung für die Audi-Ingenieure.

Beim Motor setzt Audi weiterhin auf den V6-TDI, der schon im ersten R18 (aus dem Jahr 2011) Verwendung fand. Mit Einführung des neuen technischen Reglements im Jahr 2014 wurde der Hubraum des Aggregats dann von 3,7 auf 4,0 Liter angehoben. Zusammen mit dem Hybrid-System kommt der Audi nun auf knapp 1000 PS.

Mit Marcel Fässler/André Lotterer/Benoît Tréluyer bzw. Lucas di Grassi/Loïc Duval/Oliver Jarvis werden 2016 die selben sechs Piloten in der Sportwagen-WM (FIA WEC) für Audi antreten, wie schon im Vorjahr.

Beim offiziellen FIA-WEC-Test (Prologue genannt) auf dem Circuit Paul Ricard in Le Castellet trifft der neue Audi R18 Ende dieser Woche (25./26. März) erstmals auf die Konkurrenz von Porsche und Toyota.

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