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Jacques Villeneuve: «Stroll musste sich nie quälen»

Von Vanessa Georgoulas
Jacques Villeneuve: «Lance Stroll hat hart gekämpft, um sich Rennsiege zu erringen, aber er musste sich noch nie quälen, um im Motorsport zu überleben»

Jacques Villeneuve: «Lance Stroll hat hart gekämpft, um sich Rennsiege zu erringen, aber er musste sich noch nie quälen, um im Motorsport zu überleben»

Der frühere GP-Pilot Jacques Villeneuve hält grosse Stücke auf seinen Landsmann Lance Stroll, der im nächsten Jahr in der Formel 1 debütieren wird. Doch der Weltmeister von 1997 warnt auch: «Er hat noch nicht gelitten.»

Mit Lance Stroll hat sich das Williams-Team den aktuellen Formel-3-Europameister für das nächste Jahr an Bord geholt. Der 18-jährige Kanadier wurde am Donnerstag als Nachfolger von Felipe Massa im Werk in Grove bestätigt. Er wird 2017 an der Seite von Valtteri Bottas in den Farben des britischen Rennstalls angreifen.

Stroll wird im nächsten Jahr somit neben Red Bull Racing-Talent Max Verstappen der zweite Teenager im Formel-1-Feld sein. Und wie der Niederländer steigt auch der Milliardärssohn aus Montreal direkt aus der Formel 3 auf – nachdem er die diesjährige Meisterschaft dominiert und mit 14 Siegen in 30 Rennen den Titel geholt hat.

Trotz der überragenden Leistung, die der Nachwuchsfahrer an den Tag gelegt hat, bleibt dessen Landsmann Jacques Villeneuve skeptisch, wenn es um die Erfolgsaussichten Strolls geht. Im Gespräch mit den Kollegen von «Le Journal de Montreal» erklärte er: «Nur weil er die Formel 3 in diesem Jahr auf diese Art und Weise dominiert hat, muss er nicht auch in der Formel 1 erfolgreich sein. Es gibt so viele Beispiele von Fahrern, die in der Formel 3 glänzten, die sich aber letztlich nicht entwickelt haben.»

Der 45-Jährige erklärt aber auch: «Es gibt aber auch Beispiele von Fahrern, die in den Nachwuchsserien nicht wirklich aufgefallen sind, aber in der Formel 1 Grosses erreicht haben. Jeder Fall ist einzigartig. Ich bin gespannt, wie sich Lance psychologisch in der Formel 1 entwickeln wird. Er wird nicht mehr von seinem Vater beschützt werden, sondern mehr oder weniger auf sich selbst gestellt sein.»

Damit spielt Villeneuve auf den Umstand an, dass Lance Stroll aus sehr reichem Hause kommt. Das Vermögen seines Vaters Lawrence Stroll wird auf über zwei Milliarden Dollar geschätzt, unter anderem gehört ihm die Modemarke Tommy Hilfiger. Dieses finanzielle «Polster» macht seinem Sohn beim Aufstieg in die Formel 1 natürlich vieles einfacher.

Deshalb sagt der Sohn des grossen Gilles Villeneuve: «Er ist sehr schnell und talentiert, aber er hat noch nicht gelitten. Ich bin neugierig, wie er in schwierigen Situationen reagiert. Wenn er diese überwindet – wie das alle grosse Champions tun – dann sind ihm nach oben keine Grenzen gesetzt. Lance hat hart gekämpft, um sich Rennsiege zu erringen, aber er musste sich noch nie quälen, um im Motorsport zu überleben. Er ist noch nicht fertig entwickelt und muss noch einiges lernen, aber das ist ganz normal.»

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