Valentino Rossi sucht das Glück

Daniel Ricciardo: «Sebastian Vettel fährt sonst fair»

Von Mathias Brunner
Daniel Ricciardo und Sebastian Vettel

Daniel Ricciardo und Sebastian Vettel

​Daniel Ricciardo findet es seltsam, dass Ferrari nicht locker lässt. Die Italiener wollen das Urteil gegen Sebastian Vettel im Mexiko-GP weiter anfechten. Und Ricciardo spricht über den Racer Vettel.

Ferrari ist, so finden viele im Interlagos-Fahrerlager, bockig wie ein trotziges Kind: Der italienische Rennstall hat den Autoverband FIA davon in Kenntnis gesetzt, dass sie das neue Urteil der Mexiko-Rennkommissare anzufechten gedenken.

Zur Erinnerung: Sebastian Vettel erhielt in Mexiko eine Zehnsekundenstrafe, welche ihn von Rang 3 auf Platz 5 zurückwarf; dies wegen seines Verteidigungsverhaltens gegen Daniel Ricciardo. Ferrari akzeptierte das Urteil vor Ort, aber gut eine Woche später schrieben die Italiener der FIA einen Brief – es seien neue Beweise aufgetaucht, der Fall müsse frisch aufgerollt werden.

Aber die Mexiko-Rennkommissare Garry Connelly (Australien), Silvia Bellot (Spanien), Danny Sullivan (USA) und Jorge Rodríguez (Mexiko) kamen nach Rücksprache mit Jock Clear als Ferrari-Vertreter sowie Christian Horner und Jonathan Weathley als Red Bull Racing-Repräsentanten gestern Freitag zum Schluss, dass die Entscheidung von Mexiko richtig war.

Das will Ferrari nicht auf sich sitzen lassen. Mit der Ankündigung einer Einsprache haben sie sich ein wenig Zeit verschafft. Noch ist die Berufung nicht eingereicht – es wurde lediglich die Absicht zur Einsprache angekündigt. Die Italiener bleiben der Ansicht, das Urteil gegen Vettel bilde einen wichtigen Präzedenzfall. Es müsse genauer definiert werden, was im Zweikampf erlaubt sei und was eben nicht.

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner: «Sofern Ferrari nichts fundamental Neues präsentiert, halte ich das alles für komplett Zeitverschwendung. Ich kann die Logik dahinter nicht ganz nachvollziehen.»

Auch RBR-Star Daniel Ricciardo ist der Meinung: Es reicht jetzt. Der vierfache GP-Sieger sagt in São Paulo: «Solche Urteile sollten am Sonntagabend erledigt sein und basta. Den Fall zwei Wochen lang weiterzuwälzen, finde ich nicht gut. Ich kann verstehen, dass es um jeden WM-Punkt geht, aber wenn eine Entscheidung der Rennkommissare gefallen ist, dann sollte sie von allen akzeptiert werden und das Leben weitergehen. Ich mag es nicht, wenn der Kampf nach der karierten Flagge fortgesetzt wird.»

Was das Defensiv-Verhalten auf der Rennstrecke angeht, so sagt der WM-Dritte: «Es muss ein gewisser Respekt unter den Piloten bleiben. Wenn einer die Tür offenstehen lässt und den Hintermann quasi zum Angriff einlädt, dann kann dieser Pilot nicht einfach glauben, er könne diesen Fehler gutmachen, indem er den Angreifer zusammenschneidet. Wenn wir Fahrer uns alle einig wären und sagen würden, das machen wir einfach nicht, dann müssten wir uns jetzt nicht um Regelauslegungen streiten. Ich fand die ganze Sache von Sebastian seltsam, denn Vettel fährt hart, aber in der Regel fair. Ich kann mir vorstellen, dass er beim nächsten Mal anders vorgehen würde.»

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