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Nico Hülkenberg: Die Ära Renault beginnt am Montag

Von Mathias Brunner
Nico Hülkenberg freut sich auf Renault

Nico Hülkenberg freut sich auf Renault

Abschiedsvorstellung von Nico Hülkenberg bei Force India: Nach dem Grand Prix von Abu Dhabi beginnt für den Emmericher das Abenteuer Renault. Ab Montag darf er für die Franzosen arbeiten.

Eine Heulsuse ist Nico Hülkenberg nicht. Auf die Frage, ob der Abschied von Force India nach fünf Jahren für ihn emotional sei, mimt der Emmericher den Todunglücklichen und schauspielert ein paar vermeintliche Tränchen. «Ich bin da relativ robust aufgestellt», sagt er zum Abschluss der Ära Force India. «Ich bin dankbar, was wir erreicht haben. Aber dann freue ich mich auf den nächsten Abschnitt.»

Der heisst Renault und beginnt am kommenden Montag, theoretisch jedenfalls. Denn Hülkenberg sagt: «Ich bin mit dem Ende der Saison frei. Aber ich werde nicht unmittelbar mit der Arbeit anfangen, ich nehme mir erst mal ein wenig Zeit, um herunterzufahren. Du musst dir nach so einer langen Saison auch etwas Zeit nehmen, um nächstes Jahr wieder mit frisch aufgeladenen Batterien an die Arbeit zu gehen.»

Dann kann sich Hülkenberg auch ein paar Gedanken über einen gewissen Jolyon Palmer machen, denn Nico sagt über seinen künftigen Stallgefährten: «Ich kenne ihn nicht sehr gut.»

Bereut Nico etwas aus seiner Ära Force India? Hülkenberg meint: «Brasilien war das beste Beispiel, ein Reifenschaden und die Beschädigungen durch den Flügel von Räikkönen haben ein besseres Ergebnis verhindert. Aber ich bin es leid zu lamentieren, was hätte sein können. Im Rennsport musst du akzeptieren, was passiert. Ich bin keiner, der einer Situation nachweint und sich endlos den Kopf darüber zerbricht, was hätte sein können.»

«Wenn wir uns alle Einzelfälle ansehen, warum in gewissen Rennen ein besseres Ergebnis nicht möglich war, dann gibt es immer bestimmte und immer andere Gründe. Fehler, die das Team gemacht hat, Situationen, die nicht in unserer Macht lagen wie in Interlagos. Gewiss, ich hätte liebend gerne mit Force India einen Platz auf dem Siegerpodest erkämpft, aber ich darf dennoch stolz sein, was ich mit diesem Team erreicht habe. Immerhin durfte ich mithelfen, den Rennstall aufzubauen, und nach dem besten Teamergebnis mit Rang 5 2015 werden wir in aller Wahrscheinlichkeit dieses Mal sogar Vierter.»

Der nächste Schritt ist der Schwierige, und das ist einer der Gründe, wieso sich Nico Hülkenberg letztlich zu Renault verabschiedet: Der Rennstall in Enstone hat mittelfristig mehr Potenzial, die Lücke zu den drei Top-Teams Mercedes, Red Bull Racing und Ferrari zu schliessen als Force India.

Hülkenberg sagt über Force India ohne Bosheit: «Natürlich ist es für das Team ganz schwierig, noch besser zu werden als Vierter. Dazu bräuchtest du ganz andere Ressourcen. An den Leuten liegt es nicht, Force India hat tolle Mitarbeiter.»

Was erwartet Hülkenberg von Renault 2017? «Es wird ein weiteres Jahr des Aufbaus», meint Nico. «Als Renault den Lotus-Rennstall übernommen hat, war der Rennstall in keinem guten Zustand. Renault ist heute viel besser aufgestellt, aber Wunder sind keine zu erwarten. Eine Infrastruktur frisch aufzubauen und mehr Mitarbeiter zu holen, das erfordert alles viel Zeit.»

Ob sich unter dem weiteren Renault-Aufbau auch jetzige Force-India-Mitarbeiter befinden, schliesst Hülkenberg nicht aus. Auf die Frage überlegt er – für ihn ungewöhnlich – lang, dann sagt er: «Ich arbeite nächstes Jahr mit Renault-Mitarbeitern.» Das kann alles heissen. Auch dass sein langjähriger Renningenieur Bradley Joyce künftig in Enstone arbeitet, nicht mehr in Silverstone.

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