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Mercedes-Horror: Wieder Kollision Rosberg – Hamilton

Von Mathias Brunner
Rosberg und Hamilton zu Beginn des Spanien-GP

Rosberg und Hamilton zu Beginn des Spanien-GP

​Es gibt Präzedenzfälle: Nico Rosberg und Lewis Hamilton kollidieren. Belgien 2015, Spanien 2016, Österreich 2016, um die wichtigsten Drei zu nennen. Mercedes-Teamchef Toto Wolff gibt sich gelassen.

Die WM-Entscheidung zwischen den beiden Mercedes-Piloten bietet viele mathematisch Möglichkeiten und eine simple Gewissheit: Im Grunde könnte Nico Rosberg seinem langjährigen Rivalen Lewis Hamilton in die Kiste fahren, mit beiden Autos draussen wäre die Suppe gegessen, wir haben genügend historische Vorbilder, wie das versucht wurde – Senna gegen Prost, Schumacher gegen Hill, Schumacher gegen Villeneuve. Die Silberpfeilfahrer sind schon einige Male aneinander geraten – Belgien 2015, Spanien 2016, Österreich 2016, nur um die wichtigsten Drei zu nennen.

Aber Sky-Formel-1-Experte Marc Surer relativiert: «Wir haben 1997 gesehen, wie dieser Schuss nach hinten losgeht, als Michael Schumacher nach der Kollision im letzten Rennen von Jerez mit Jacques Villeneuve später sogar aus der WM-Wertung genommen wurde. Aber wie gross ist denn die Freude über einen Titel, der mit schmutzigen Tricks gewonnen wird? Das würde doch einen Schatten auf die ganze Weltmeisterschaft werfen.»

Lewis Hamilton hat in Mexiko über Fouls auf der Rennstrecke gesagt: «Ich gehe nicht davon aus, dass Nico zu schmutzigen Tricks greift, denn das ist einfach nicht sein Stil.»

Gleichzeitig sagt der 51fache GP-Sieger aber auch: «Ich erwarte keine Geschenke, von niemandem. Um genau zu sein, erwarte ich gar nichts. Jeder fährt sein Rennen, keiner der Mercedes-Gegner schuldet Nico oder mir einen Gefallen. Würde ich in einem ihrer Autos sitzen, dann würde ich denken: Ich will einfach das bestmögliche Ergebnis erringen, die meisten Punkte, ungeachtet dessen, mit wem ich gerade Rad an Rad kämpfe. Ich würde hart fahren, also so wie immer. Wieso sollte ich erwarten, dass mich gegnerische Racer anders behandeln, nur weil ich um den Titel kämpfe?»

Für Mercedes-Teamchef Toto Wolff wäre eine erneut Kollision ein Horror-Szenario. Der Wiener ist aber ganz gelassen, wie er gegenüber den Kollegen der BBC betont: «Wenn wir ihnen wie bis anhin ein gutes Auto geben und sie in der Startaufstellung vorne sind, dann ist es unvermeidlich, dass sie früher oder später aufeinander treffen. Aber wenn ich mir anschaue, was in den vergangenen vier Jahren passiert ist, dann gab es nur wenige Situationen, welche dem Team geschadet haben. Wir hatten zwei davon in diesem Jahr, und wir haben uns intern ausgiebig darüber unterhalten. Seit Juni hatten wir keine solche Vorkommnisse mehr. Also sehe ich auch keinen Grund, warum wir unseren Piloten neue oder andere Instruktionen geben sollten. Wir haben ihnen gesagt, was wir uns von ihnen erwarten.»

«Es ist als Team wichtig zu verstehen, dass interne Rivalität der Piloten zum Geschäft gehören. Die Situation, dass zwei Stallgefährten um den WM-Titel kämpfen, ergibt sich selten. Wir reden hier von zwei komplett verschiedenen Männern, die unterschiedlich ticken. Wenn wir uns all dessen bewusst sind, dann geht es darum, mit dieser Situation umzugehen, ohne in Über-Management zu verfallen.»

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