Formel 1: Lewis Hamilton versteht jetzt den Ferrari

Silverstone in Gefahr: Damon Hill ruft nach Regierung

Von Mathias Brunner
Damon Hill

Damon Hill

​Der Silverstone-GP ist über die Ausgabe 2019 hinaus in Gefahr. Damon Hill, Formel-1-Champion von 1996, glaubt – die Zeit ist gekommen, dass die britische Regierung in die Hufe kommt.

Die britischen Formel-1-Fans sind am Freitag von einem Schrecken zum nächsten getaumelt: Der British Racing Drivers’ Club (BRDC) liebäugelt damit, Ende 2019 eine Ausstiegsklausel zu nutzen und den Silverstone-GP nicht mehr auszutragen. An sich ist mit Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone ein Abkommen bis einschliesslich 2026 unterzeichnet. Aber die finanzielle Last wird schwerer und schwerer

Dann die nächste Hiobsbotschaft: Manor Racing ist zahlungsunfähig. Es ist zu befürchten, dass der kleinste Rennstall der Formel 1 zusperren muss. Damit wären alle drei GP-Teams gescheitert, die 2010 in die Formel 1 gekommen sind, also Manor (damals Marussia), Caterham (damals Lotus) und HRT.

Zurück zu Silverstone: Damon Hill (56) kennt den BRDC durch und durch. Im April 2006 übernahm der frühere Williams-Star die Präsidentschaft von Jackie Stewart. Hill spielte eine wesentliche Rolle dabei, für Silverstone einen 17-Jahresvertrag auszuhandeln.

Gegenüber der Nachrichtenagentur Press Association sagt der 22fache GP-Sieger jetzt: «Jeder im Land liebt den Silverstone-GP. Aber aus irgendwelchen Gründen ist es sehr schwierig, zusätzliche Gelder von der Regierung dafür zu erhalten. Vielleicht ist es nun an der Zeit für eine frische Sichtweise. Vielleicht sollte nun das grössere Bild beachtet werden, und dann würde die Regierung zum Schluss kommen – der Britische Grand Prix ist ein extrem tolles Schaufenster, um unsere Expertise zu zeigen und auf die Brillanz von Grossbritannien im Rennwagenbau hinzuweisen. Wenn wir über das Grossbritannien nach dem Brexit nachdenken, dann ist dies genau ein Bereich, in welchem es sich zu investieren lohnt. Hier können wir uns damit brüsten, was wir wirklich können.»

Das sind keine leeren Worte: Grossbritannien bleibt das Mutterland des Motorsports, einer jener selten gewordenen Industriebereiche, in welchem die frühere Weltmacht führend geblieben ist.

Hill hat betont, dass frühere Gespräche mit der Regierung herzlich wenig ergaben. Einige Worte der Aufmunterung aus London, finanzielle Hilfe der Lokalregierung, Hilfe der Staatslotterie zum Bau eines Rennmuseums. Aber das reicht alles nicht, um die gewaltigen Kosten für die Formel 1 zu tragen.

Laut Damon Hill geht der BRDC jedes Jahr ein gefährliches Spiel ein, genügend Tickets zu verkaufen, um gerade mal eben kostendeckend zu arbeiten. Damit sind die Veranstalter auch auf einen starken Lewis Hamilton angewiesen, denn ein weiterer britischer Spitzenfahrer ist nicht in Sicht.

Damon Hill: «Wir waren schon ein paar Mal an diesem Punkt. Ich bin wirklich besorgt. John Grant würde sich nicht mit mahnenden Worten an die Klubmitglieder wenden, wäre alles nur halb so wild. Die Gefahr ist real. Der BRDC arbeitet beinahe wie eine Stifung – alles, was eingenommen wird, das wird gleich wieder in den Sport gesteckt. Aber ewig geht die Rechnung bei ständig steigender Antrittsgebühr nicht auf. Ich hoffe, die kommenden Grossaktionäre von Liberty Media verstehen die Bedeutung der grossen klassischen Strecken wie Monaco, Monza oder Silverstone.»

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