Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Sebastian Vettel (Ferrari): «So, nun volle Attacke!»

Von Mathias Brunner
Sieger Sebastian Vettel

Sieger Sebastian Vettel

​Zweiter Sieg im dritten Rennen, Sebastian Vettel segelt bei seiner Mission WM-Titel mit Ferrari auf Kurs. Der Heppenheimer strahlt nach dem Triumph in Bahrain: «Wir haben alle Ostereier gefunden.»

Es gibt Rennen, in denen ist vom Start weg der Wurm drin. Und es gibt Grands Prix, da läuft einfach alles wie geschmiert. Dieser Rennsonntag gehörte für Ferrari-Star zum Glück zur zweiten Kategorie.

«Das fing schon beim Losfahren an», blickt der inzwischen 44fache GP-Sieger Vettel zurück: «Es war wichtig, dass ich mich sofort zwischen die Mercedes einnisten konnte, damit die beiden gar nicht erst richtig in Fahrt kommen, Valtteri hat sich im ersten Rennteil mit seinen Reifen schwer getan, daher war es für mich nicht so knifflig, auf Tuchfühlung zu bleiben. Er rutschte so stark herum, dass ich eigentlich dachte, ich kann ihn vielleicht sogar schnappen, aber dazu war ich dann doch nicht nahe genug.»

«Der frühe Stopp war auch wichtig, das war strategisch richtig und setzte Mercedes gleich unter Druck, wir wollten sie überrumpeln, und das haben wir geschafft, und dann kam das Safety-Car raus, und ich dachte – nicht schon wieder!»

«Dass uns die Safety-Car-Phase dieses Mal in die Hände gespielt hat, habe ich gerne angenommen. Ich hatte nun vorne freie Fahrt und habe mir gesagt – so, nun volle Attacke! Ich wollte an der Spitze möglichst weit wegziehen, um mir ein Polster zu schaffen. Dann konnte ich das Rennen gut kontrollieren. Gestern schon hatte ich ein gutes Gefühl im Auto, aber wir waren im Qualifying nicht schnell genug. Im Rennen aber durchaus.»

«Zum Schluss rückte Hamilton näher, ich verlor Zeit mit den Überrundeten, aber ihm erging es kurz darauf ebenso. Zu dem Zeitpunkt jedoch war ich im Schongang unterwegs, um bei den Reifen noch Reserven zu haben, sollte es gegen Lewis doch noch eng werden. Anfangs war ich ein wenig beunruhigt über seine Rundenzeiten, ich liess mir die ständig ins Auto funken. Aber ich hätte schon noch Reserven gehabt.»

Es steht 2:1 für Ferrari, was passiert nun in Russland? Seb meint: «Keine Ahnung, für uns ist heute nur wichtig, dass wir gewonnen haben. Klar wollen wir den Schwung nach Sotschi mitnehmen, dazu müssen wir am Ball bleiben. Auf eine schnelle Runde müssen wir zulegen, im Renntrimm sind wir stärker. Für Russland haben wir ein paar Tricks auf Lager, mal gucken, ob die funktionieren. Der Test in der kommenden Woche wird uns auch helfen, den Wagen noch besser kennenzulernen.»

Vettel grinst zum Schluss: «Auf dem Siegerpodest gab es ja nur Rosenwasser. Jetzt machen sich meine Jungs und ich mal auf die Suche, um noch etwas Handfestes zum Feiern zu trinken.»

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