Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Dr. Helmut Marko (Red Bull): «Wir rücken näher»

Von Rob La Salle
Dr. Helmut Marko

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​Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko ist davon überzeugt, dass Ferrari und Mercedes-Benz bald schnelle Gesellschaft erhalten: «Red Bull Racing rückt der Spitze näher, wir müssen nur ein wenig Geduld haben.»

Es war kein Saisonstart nach Mass für Red Bull Racing: Das Team liegt in der Markenwertung mit 47 Punkten auf Rang 3, ein stattliches Stück hinter Ferrari (102 Punkte) und Mercedes-Benz (99). In der Fahrer-WM gab es bislang einen Podestplatz (Max Verstappen Dritter in China), die RBR-Fahrer Verstappen und Daniel Ricciardo belegen die Zwischenränge 5 und 6, mit 25, bzw. 22 Punkten. WM-Leader Sebastian Vettel kommt auf 68 Zähler, dann folgen Lewis Hamilton (61), Valtteri Bottas (38) und Kimi Räikkönen (34).

Red Bull Racing hat in den vergangenen Jahren punkto Entwicklung gezeigt, dass sich die vierfachen Weltmeister aus Milton Keynes vor niemandem im Feld verstecken müssen. Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko sagt nun: «In Australien lagen wir um 1,8 Sekunden hinten, in China um 1,3 Sekunden, in Bahrain waren es noch 0,9 Sekunden. Wir verbessern uns und schliessen Schritt um Schritt die Lücke. Aber klar reicht das noch nicht. Im Abschlusstraining wissen wir, dass Mercedes eine besondere Quali-Einstellung hat, zu einem gewissen Mass hat das auch Ferrari, das hilft ihnen viel. Aber der Weg, den wir derzeit gehen, ist vielversprechend. Für die Quali gibt es keine Punkte. Im Rennen sind wir üblicherweise stärker – wenn uns nicht Probleme stoppen wie die Bremsen am Wagen von Max in Bahrain.»

Der 73jährige Grazer blickt zurück: «Nach dem ersten Wintertest waren wir optimistisch. Aber schon beim zweiten Test in Barcelona mussten wir die Tatsache schlucken, dass wir zurückliegen. Melbourne und Shanghai waren demnach keine Weckrufe, wir wussten, woran wir sind.» Gegenüber der offiziellen Formel-1-Seite präzisiert der Le-Mans-Sieger von 1971: «Wir haben zwei Probleme. Renault hatte Schwierigkeiten mit der Standfestigkeit. Das hat die Entwicklung gehemmt. Und wir haben kein so gutes Chassis geliefert, wie wir das hätten tun sollen. Aber wir schuften Tag und Nacht, um Boden gutzumachen. Wir glauben, dass wir zum Spanien-GP hin einen markanten Schritt nach vorne tun werden. Jetzt ist Geduld gefragt.»

Aber nicht nur beim Chassis wird nachgelegt. Marko: «Das Chassis wird für Barcelona runderneuert, Renault plant dann etwas mit dem Motor für den darauf folgenden Kanada-GP.»

Der Österreicher ist nicht der Meinung, dass bis dann Ferrari und Mercedes auf und davon sind: «Wer sagt das? Als wir 2012 mit Vettel gegen Alonso um die WM kämpften, lagen wir nach der Sommerpause um 42 Punkte zurück – und sind Weltmeister geworden. Wir sind die Weltmeister im Aufholen!» (Lacht.)

Über diese Saison hinaus betrachtet, sagt Marko: «Spätestens 2021 brauchen wir wieder einen unabhängigen Motorehrsteller in der Formel 1. Der kommende Formel-1-Motor muss einfach sein, laut und unter zehn Millionen kosten. Wir reden hier von einem weniger hochgestochenen Triebwerk als heute. Es gibt genügend Firmen, die so einen Motor bauen können. Wir erwarten von den neuen Formel-1-Grossaktionären und von der FIA, dass eine Lösung gefunden wird.»

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