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Valtteri Bottas (Mercedes) über Stallorder Hamilton

Von Mathias Brunner
Valtteri Bottas

Valtteri Bottas

​Nico-Rosberg-Nachfolger Valtteri Bottas sagt nach 100 Tagen Mercedes: «Ich habe noch nie so viel gelernt in so kurzer Zeit.» Der Finne will nach den verpatzten Rennen in China und Bahrain zulegen.

Auf die Frage, wie Valtteri Bottas seine ersten hundert Tage bei Mercedes zusammenfassen würde, grinst der Finne: «Geschäfig! Ich habe noch nie in so kurzer Zeit so viel gelernt. Aber inzwischen fühle ich mich hier bei Mercedes wirklich heimisch.»

«Ich glaube, ich konnte mich von Wochenende zu Wochenende steigern, mit jedem Training kann ich mehr aus dem Wagen herausholen. Ich konnte in der Qualifikation von Bahrain eine sehr gute Runde fahren, die Pole-Position war die Folge. Aber um die Wurst geht es halt am Sonntag, und da hatte ich nur in Australien ein halbwegs problemfreies Rennen.»

«In China hatte ich den Dreher, in Bahrain wurde ich mit dem falschen Reifendruck ins Rennen geschickt. Ich hoffe hier auf ein sauberes Rennen.»

«Ich hatte oft mit viel Sprit an Bord Schwierigkeiten, weil in China die Balance nicht ideal war. Und ich selber bin mit der weicheren Mischung nicht ideal gefahren. In Shanghai war das erste Rennsegment schwach wegen des Reifendrucks. Ich bin dann im zweiten Teil nochmals superweich gefahren, aber damit lag der Wagen nicht so gut wie mit weichen Reifen. Daher sah ich weniger gut aus.»

«Wir haben als Team einen engen Tanz mit Ferrari und ich einen mit Hamilton. Und wenn da nicht jedes Detail stimmt, dann bin ich eben langsamer.»

Bottas hat im Anschluss an den Bahrain-GP beim Test 143 Runden zurückgelegt, dabei ist er offenbar fündig geworden: «Es geht alles im Feineinstellungen des Autos. Wenn du von den Reifen her nicht im idealen Betriebsfenster bist, dann macht sich das auf der Stoppuhr bemerkbar. Der Test in Bahrain hat es mir erlaubt, mit Temperaturen, Druck und Aufwärmen der Reifen zu experimentieren. Wir glauben, dabei solche Fortschritte gemacht zu haben, dass wir die Pirelli besser im besten Nutzbereich halten können. Und das müsste sich bei den kommenden Rennen positiv auswirken.»

«Mein grösster Fehler bisher: Der Dreher hinter dem Safety-Car in China. Das war ein Premiere. Hoffentlich war es auch das letzte Mal. Sonst muss ich mir nicht viel vorwerfen. Als ich im Januar den Rennstall wechselte, war mir klar, was da alles auf mich zukommt. Mercedes ist ein anderes Paar Schuhe als Williams. Ich würde nicht sagen, dass ich meine Aufgabe unterschätzt habe. Aber es war ein hartes Stück Arbeit. Ich hatte mir zum Ziel gesetzt, schon am ersten GP-Wochenende in Australien alles aus dem Wagen holen zu können. Ich kann nicht behaupten, dass ich das geschafft habe.»

«Generell tun wir uns schwer, wenn die Temperaturen hoch sind. Von daher sollte es hier in Sotschi besser werden. Aber ich erwarte erneut einen harten Kampf mit Ferrari.»

Auf das Thema Stallorder angesprochen, sagt Valtteri: «Ich bin Team-Player, und das zahlt sich auf die Dauer aus. Wenn wir als Team ein besseres Ergebnis erzielen können, dann bin ich bereit, für Lewis Platz zu machen. Aber ich erwarte das auch, wenn ich schneller sein sollte. Grundsätzlich liegt es an mir, das Thema zu beenden – indem ich ohnehin vorne liege.»

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