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Toto Wolff (Mercedes): «Ferrari ist furchterregend»

Von Mathias Brunner
Lange Gesichter bei Toto Wolff und Niki Lauda

Lange Gesichter bei Toto Wolff und Niki Lauda

​Mercedes-Teamchef Toto Wolff sagt nach der Niederlage im Abschlusstraining zum Russland-GP in Sotschi: «Ferrari ist ein furchterregender Gegner, es wird nicht leicht, im Rennen das Ruder herumzuwerfen.»

Im Lager der dreifachen Formel-1-Champions von Mercedes-Benz geht Ratlosigkeit um. Ausgerechnet in Sotschi, auf jener Strecke, die Ferrari-Star Sebastian Vettel als wie auf Mercedes zugeschnitten bezeichnete, sind die Silberpfeile stumpf: Nur zweite Startreihe, das ist eine herbe Enttäuschung.

Teamchef Toto Wolff: «Schon gestern Freitag war kein guter Tag für uns. Nur die Dauerläufe von Valtteri waren gut, in jenen Phasen, in welchen Bottas die Reifen ins optimale Betriebsfenster brachte. Da konnten wir das Tempo von Ferrari mitgehen. Sonst nicht. Wir müssen nun versuchen, im Rennen das Ruder herumzuwerfen, aber leicht wird das nicht.»

Im zweiten Quali-Segment sah es noch gut aus: Bottas Schnellster, Hamilton Drittschnellster, dazwischen Kimi Räikkönen, was ist dann schief gegangen? Wolff weiter: «Aus irgend einem Grund haben wir es nicht geschafft, mehr aus dem Wagen und aus den Reifen zu holen. Wir haben in diesem Moment keine Erklärung dafür, wieso das passiert ist.»

«Fakt ist, dass wir am Freitag noch weiter hinten waren. Wir haben Fortschritte gemacht. Wenn Bottas ideale Sektoren gefahren hätte, dann wären wir nun auf Pole. Aber mit Hätte und Wäre gewinnst du in der Formel 1 nichts. Es liegt an uns, alles richtig zu machen.»

Wie erklärt sich Toto Wolff, dass Lewis Hamilton hier in Sotschi nicht so schnell ist wie Lewis Hamilton? Der Wiener antwortet: «Lewis ist ein herausragender Fahrer, aber an diesem Wochenende kann er seinen Wagen nicht so hintrimmen, dass er das Beste rausholen kann. Er fährt nicht auf dem üblichen Niveau. Wir sind noch am Ergründen, wieso das der Fall ist.»

Ferrari ist 2017 wirklich stark, nun muss Mercedes die erste Trainingsniederlage hinnehmen. Ist das nur ein Ausreisser, oder beginnt hier eine Machtübernahme? Toto meint: «Mir war klar, dass diese Frage früher oder später kommen würde. Wir hatten das Privileg, so viele Pole-Positions und Siege zu erringen. Ich wusste immer, dass das nicht endlos so weitergehen würde. Letztlich sind starke Gegner und die Aufgabe, sie zu bezwingen, Teil unserer Herausforderung namens Formel 1. Mein Schlüsselerlebnis ist noch immer, als ich in England aus einer Sitzung komme, in welcher es um den heissen Tanz mit Ferrari ging, und einer der Techniker sagte zu mir: "Ist das nicht aufregend?" Ferrari hat einen tollen Job gemacht. Nun liegt es an uns, das Puzzle so zusammenzusetzen, dass wir das Beste aus dem Wagen holen. Und wir müssen es schaffen, effizienter als Ferrari zu entwickeln, damit wir wieder die Leader-Position übernehmen. Leicht ist das nicht. Ferrari ist ein furchterregender Gegner. Sie haben ein gutes Auto gebaut, sie haben einen starken Motor.»

Mercedes scheint hier in Sotschi zu schwächeln. Reden wir hier von einem vergleichbaren Problem wie damals in Singapur 2015, als Mercedes letztmals vor Russland 2017 nicht in Reihe 1 stand und im Rennen eine schwere Niederlage erlitt? Toto: «Nein, die Ursache für die Probleme ist eine andere. Wir bringen einfach zu verschiedenen Zeitpunkten keine konstant guten Runden zustande. Wir gehen nun gleich vor wie damals in Singapur: Wir setzen uns hin, studieren die ganze Daten und versuchen, daraus schlauer zu werden.»

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