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Mario Andretti: «Fernando Alonso hat 1000 Fragen»

Von Mathias Brunner
​Die US-amerikanische Rennlegende Mario Andretti lässt es sich nicht nehmen, den ersten Test von Fernando Alonso zu beobachten. «Ich kann mir für Fernando keine Probleme vorstellen.»

Der 1969er Indy-500-Sieger Mario Andretti beobachtet den ersten Test von Fernando Alonso in den USA. Die Rennlegende grinst: «Ich sehe die Dinge aus einem anderen Winkel heute, normalerweise stehe ich in der Box und mache die Leute wahnsinnig. Heute analysiere ich die Situation fürs Team.»

«Bei mir damals hat sich die Welt kaum für einen Rookie interessiert. Der erste Eindruck wird sehr wichtig sein. Ich schätze, Fernando wird kein Problem damit haben, sich bald wohl zu fühlen. Er wird vom Instinkt her die richtigen Linien finden, er weiss auch schon aus dem Simulator, wo er ungefähr durchmuss. Und dann werden die Fragen losgehen! Ich bin sicher, er will tausend Dinge wissen.»

Das Wetter hält derzeit, aber am Horizont türmen sich schon Wolken auf. Das Team ist mit dem Programm ungefähr eine halbe Stunde in Verzug, zunächst geht Marco Andretti auf die Bahn, mehr als zehn Runden darf er aber nicht fahren (vom Reglement her).

Fernando Alonso hört sich an der Box den Funk von Marco mit seinem Vater Michael Andretti an.

Für den TV-Kanal des Indianapolis Motors Speedway sagt Mario Andretti: «Es ist einfacher, aus dem klassischen Rundstreckensport aufs Oval zu kommen als umgekehrt. Als ich damals erstmals nach Indy kam, hatte ich noch nie eine Piste befahren, die länger gewesen ist als eine Meile. Mann, habe ich Augen gemacht!»

«Für Fernando wird wichtig sein, schnell ein gutes Gefühl für den Wagen zu erhalten. Aber er kommt aus einem Formel 1 in einen modernen IndyCar, klar ist das ein anderes Auto, aber nicht ein fundamental anderes. Ich damals war Frontmotor-Rennwagen gewöhnt, das sind komplett verschiedene Welten.»

«Eine gründliche Vorbereitung für Indy ist ganz wichtig, und Fernando ist hier in den besten Händen. Aber Indy kann auch Angst machen. Wir haben Spitzenpiloten gesehen, in Europa absoute Siegfahrer, die mit dem Speed hier und mit der Nähe der Mauern nicht zurechtgekommen sind. Sie stiegen aus und meinten – nein, danke. Fernando Alonso gehört für mich nicht zu diesen Piloten.»

«Toll für Fernando ist, dass wir in Indy so viel Training haben. Klar muss Alonso sehr viel lernen, aber er hat die Zeit dazu.»

Fernando sass auch schon im Honda-IndyCar-Simulator. Mario Andretti lacht: «Das habe ich auch getan, und du lässt ein wenig die Sau raus, weil du ja weisst, dass dir ohnehin nichts passieren kann. Fernando hat einige Stunden im Simulator verbracht.»

An der McLaren-Box in Indy: Natürlich Teamchef Michael Andretti, dann aber auch Fahrer-Coach Gil de Ferran, selber ein Indy-500-Sieger, und auch McLaren-Direktor Zak Brown.

Brown sagt: «Das ist alles so cool! Ich fühle mich kribblig wie ein Fan. Auch Fernando kann es kaum erwarten, er freut sich wie ein kleines Kind.»

Um 15.50 Uhr europäischer Zeit (also 9.50 Uhr in Indy) ging Marco Andretti erstmals auf die Bahn, für eine Aufwärmrunde. Die Temperatur liegt bei knapp 11 Grad.

Auch der letzte McLaren-Indy-Sieger ist beim Test dabei, Johnny Rutherford. Der Texaner (Spitzname «Lone Star») meint: «Das wird eine Erfahrung sein, die Fernando sein Leben lang nicht mehr vergessen wird. Jedem Piloten geht das. Indy ist so etwas Besonderes. Als ich damals meine erste Runde fuhr, hätte man mich aus dem Wagen nehmen und nach Hause schicken können, ich wäre dennoch happy gewesen – ich konnte in Indy fahren!»

«Wie heisst das Orange des Autos heute? Papaya? Für mich ist das immer McLaren-Orange gewesen, und ich bin sehr stolz, dass wir heute diese Farbe wieder in Indianapolis sehen.»

Schöne Geste: TV-Bilder zeigen einige Fans mit spanischen Flaggen und mit selber gemachten Pappdeckeln – Willkommen beim Indy 500, Fernando Alonso.

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