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Alonso: Entertainer auf und neben der Strecke

Von Andreas Reiners
Fernando Alonso

Fernando Alonso

Fernando Alonso hat viele Beobachter mit seiner Leistung beim Indy 500 beeindruckt. Auf dem Bankett brillierte der Spanier dann auch noch als Entertainer.

Die Leistung beim Indy 500 hat ihm zwar nicht die erhoffte Milch eingebracht, dafür ist Fernando Alonso zum Rookie des Jahres gewählt worden. Neben einem ordentlichen Scheck über 305.805 Dollar waren es vor allem die Sympathien, die ihm nach seinem Auftritt im Oval in Indianapolis zugeflogen sind. Nicht nur bei den Fans und den Konkurrenten, sondern auch bei berühmten Rennfahrer-Kollegen.

Mario Andretti, Ex-Weltmeister in der Formel 1 und Indy-Sieger, hatte dann auch gleich einen Ritterschlag für den Spanier parat. Auf die Frage, ob Alonso nun der kompletteste Fahrer im Feld der Königsklasse sei, sagte er: «Ich garantiere Ihnen, dass seine Aktien gestiegen sind, keine Frage. Diesen Respekt, den verdient er. Er hatte getan, was er tun musste, sogar mehr noch. Er war phänomenal, ich bin total beeindruckt», sagte Andretti ESPN.

Alonso wird bei vielen Experten ebenfalls als der kompletteste Fahrer im Feld gesehen. Sein Können kann er mit McLaren-Honda allerdings seit Jahren nicht zeigen. Sein letzter Sieg? Im Mai 2013, seit 2015 fährt er mit dem schwachen Honda-Motor nur hinterher.

Andretti glaubt, dass es nur besser werden kann. «Ich bin sicher, dass er vor dem Saisonende in den Punkten landen wird.» Ein schwacher Trost für Alonso, der in Indianapolis aber noch eine weitere Stärke bewies: Humor.

Dass er nach der Pressekonferenz den Journalisten mit einen Mini-Packung Milch zuprostete, kam bereits gut an. Beim Bankett des Indy-Zirkus legte Alonso nach, mit einer ebenso emotionalen, wie aber vor allem auch witzigen Rede.

«Es waren unglaublich intensive Wochen, seit wir entschieden hatten, am Indy 500 teilzunehmen. Ich habe jede Sekunde genossen. Ok, vielleicht nicht so ganz, als mein Auto kaputtging», leitete er seine am Handy vorbereitete Rede ein. Schließlich halte er nur sehr selten Reden, und die solle dann auch funktionieren, so Alonso. Das tat sie. «Immerhin war mir klar, auf welcher Seite ich mein Auto abstellen muss. Ich habe ja sowieso drei Wochen lang nur nach links gelenkt.»

Auch die zahlreichen Termine, Fotos, Autogramme waren für ihn ungewohnt. «Wir sind mitten im Event in eine andere Stadt geflogen. Für euch ist das normal, aber glaubt mir: Das ist nicht normal», sagte er.

Alonso über den Trubel kurz vor dem Rennen: «Man geht in die Startaufstellung, aber man kann sein Auto fast nicht finden. Dann springt man rein und denkt, dass man endlich alleine ist und sich konzentrieren kann. Aber dann sind da zwei Spotter, die einem sagen, wie man fahren muss.»

Auch Indy-500-Sieger Takuma Sato bekam sein Fett weg. Nach einem Glückwunsch an den 40-Jährigen forderte er: «Beim nächsten Mal möchte ich deinen Motor haben.» Schließlich war Sato im Gegensatz zu Alonso der Honda-Motor nicht geplatzt. Dem einzigen Japaner im Feld sagte er schließlich noch: «Unter den Fahrern in der IndyCar-Serie bist du mein Lieblingsjapaner.»

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