Valentino Rossi sucht das Glück

Alejandro Agag: Ferrari in Formel E durchaus möglich

Von Mathias Brunner
​Der Spanier Alejandro Agag (46) sieht als CEO der Formel E die Elektrorenner-Serie nicht in direkter Konkurrenz zur Formel 1. Aber der Madrilene sagt auch: «Ferrari in der Formel E, das ist durchaus möglich.»

Im vergangenen September staunte die Fachwelt: Was der langjährige Formel-1-Baumeister Bernie Ecclestone in all den Jahren nie geschafft hatte, wurde vom Spanier Alejandro Agag aufgegleist – ein Autorennen in New York. Agag, Geschäftsleiter der Formel E und Serienpromoter der Elektro-Flitzer, freut sich auf seinen Lauf in Brooklyn, im Juli 2017.

Im vergangenen Sommer war sogar davon die Rede, dass Agag Nachfolger des greisen Ecclestone werden könnte. Alejandro Agag dementierte: «Ich fühle mich sehr wohl in der Formel E. Wir sind im dritten Jahr. Es ist ein tolles Signal, dass Jaguar kommt. Wir streben neue Rennen in Hongkong, New York, Montreal und Marrakesch an, wir wollen wachsen und gedeihen. Ich habe hier viel zu tun.»

Inzwischen wissen wir: Liberty Media (als Teilhaber der Formel E) hat sich im Grand-Prix-Sport anders aufgestellt, mit der Dreierspitze aus CEO Chase Carey, Ross Brawn sowie Sean Bratches. Ecclestone wurde abserviert.

Alejandro Agag wäre gewiss keine schlechte Wahl gewesen: Als Sohn eines algerisch-belgischen Bankiers geboren, wuchs er in Madrid, Paris und New York auf, ist gelernter Betriebswissenschaftler und arbeitete als Politiker im Europa-Parlament. 2002 und 2003 legte er alle politischen Ämter nieder, um sich seiner Karriere in der Wirtschaft zu widmen. In Rennkreisen wurde Agag als Rennstallchef von Barwa Addax bekannt, das er vom früheren Formel-1-Fahrer Adrian Campos erworben hatte. In der GP2 gewann er 2008 mit seinem Rennstall die Mannschaftswertung. Ab 2010 engagierte sich Addax auch in der GP3, allerdings nur für zwei Jahre. Ende 2013 hörte Agag mit der GP2 auf. Seit 2012 ist der viersprachige Agag CEO der Formel-E-Holding.

Agag sieht die Formel E und die Formel 1 nicht im Konkurrenzkampf: «Ich stufe uns nicht als Rivalen ein. Wir fahren nicht auf klassischen Rennstrecken, wir fahren auf kurzen Kursen mitten in den Städten, auf Pisten, wo die Grand-Prix-Renner gar nicht fahren könnten. Zudem ist die Technik unserer Rennwagen ganz anders.»

Der Spanier zielt auf weitere Rennen in tollen Städten, wie etwa Rom. Gegenüber den Kollegen der Gazzetta dello Sport bestätigt er, dass zum Vertragsabschluss nur noch Details fehlen. Und Agag wünscht sich auch einen italienischen Piloten: «Ich sehe bei uns zwanzig Fahrer, aber keine italienische Flagge. Mir ist schon klar, dass jeder junge Italiener nur von Ferrari träumt, aber ich bin sicher, früher oder später haben wir einen Fahrer aus Italien. Oder eine italienische Marke.»

Gutes Stichwort. Ferrari-Präsident Sergio Marchionne hat über die Formel E im vergangenen März gesagt: «Ferrari muss an der Formel E beteiligt sein, denn Elektrifizierung über ein Hybridsystem, das ist Teil unserer Zukunft.»

Agag meint über Ferrari in der Formel E: «Das ist durchaus möglich. Wir haben schon Renault, Audi, Jaguar, BMW ist bereit zum Einstieg, weitere Autohersteller, wie etwa Mercedes-Benz, denken ernsthaft über uns nach. Das hätte sich vor drei Jahren doch keiner vorstellen können. In Italien haben wir Fiat, Maserati, Alfa Romeo. Ich lese davon, dass Marchionne immer wieder vom Renncomeback Alfa Romeos spricht. Wir würden sie mit offenen Armen empfangen.»

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