Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Massa über Alonso: «F1-Abschied wohl das Beste»

Von Vanessa Georgoulas
Felipe Massa: «Fernando Alonso scheint es derzeit nicht wirklich zu geniessen»

Felipe Massa: «Fernando Alonso scheint es derzeit nicht wirklich zu geniessen»

Formel-1-Urgestein Felipe Massa sagt mit Blick auf die Drohungen seines früheren Teamkollegen Fernando Alonso, dem GP-Zirkus bald den Rücken zu kehren: «Wenn man keinen Spass mehr hat, ist der Abschied wohl das Beste.»

Für Fernando Alonso ist klar: Ein weiteres Jahr im Elend – ob mit McLaren-Honda oder einem anderen GP-Rennstall – kommt nicht in Frage. Der zweifache Weltmeister betonte bereits während der Vorsaisontests, dass sein Verbleib in der Königsklasse nicht in Stein gemeisselt sei und dass er die Entscheidung darüber auch anhand der eigenen Erfolgsaussichten treffen werde.

Seit sich bewahrheitet hat, was die Testfahrten in Barcelona bereits befürchten liessen – nämlich dass die McLaren-Krise wegen der fehlenden Motorpower und ungenügender Standfestigkeit der Antriebseinheiten aus Japan weiterhin andauert – macht Alonso denn auch kein Geheimnis aus seinem Unmut. Sein vielbejubeltes Indy-Gastspiel in diesem Jahr zeigt: Der Asturier hat durchaus Alternativen zur Formel-1-WM.

Diese will er auch nutzen, sollte sich in der Königsklasse des GP-Sports keine Möglichkeit ergeben, im nächsten Jahr wieder an der Spitze mitzukämpfen. Das betonte Alonso auch beim jüngsten Kräftemessen in Montreal. Für Felipe Massa, der bei Ferrari an der Seite des Spaniers kämpfte, ist das nachvollziehbar.

Das Formel-1-Urgestein erklärte im Interview mit den spanischen Kollegen von «El Confidential»: «Fernando beschwert sich über die Formel 1, weil er nicht in einem guten Auto sitzt. Die Formel 1 ist diesbezüglich heute noch genauso, wie sie in den 80er-Jahren war.»

«Mit den neuen Mehrheitseignern von Liberty Media gehen wir zwar in die richtige Richtung, um wieder mehr Leute für den Sport zu begeistern», beeilt sich Massa anzufügen. «Aber die Autos lassen es immer noch nicht zu, dass die Fahrer den Unterschied machen, denn die Lücke zwischen den Spitzenreitern Mercedes und Ferrari und dem Rest des Feldes ist einfach zu gross.»

Der Brasilianer fordert deshalb: «Kleine Teams sollten deshalb die Möglichkeit erhalten, vorne mitzumischen.» Er weiss aber auch: «Bis ein neues Concorde Agreement für die Zeit ab 2020 unterschrieben ist, lässt sich nichts machen.»

Und was sagt Massa zu den Ausstiegsdrohungen seines früheren Teamkollegen? «Ich denke, es hängt von vielen Faktoren ab, ob er geht. Aber ich finde, dass der Abschied wohl das Beste ist, wenn man keinen Spass mehr hat. Er scheint es derzeit nicht wirklich zu geniessen, deshalb könnte es durchaus sein, dass er geht. Vielleicht wechselt er auch einfach das Team, das wäre auch eine Möglichkeit.»

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