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Pascal Wehrlein von Kaltenborn-Aus «sehr überrascht»

Von Mathias Brunner
Pascal Wehrlein

Pascal Wehrlein

​Für Sauber-Fahrer Pascal Wehrlein kam das Aus für Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn aus heiterem Himmel. «Sie hat mich am Dienstagabend informiert, ich war von der Trennung sehr überrascht.»

Pascal Wehrlein (22) sagt im Fahrerlager von Baku zur Sauber-Trennung von Monisha Kaltenborn: «Sie hat mich am Dienstagabend angerufen, um mich selber zu informieren. Erklärt hat sie sich mir nicht, und ich finde, sie ist mir auch keine Erklärung schuldig. Sie sagte nur, dass sie und das Team sich getrennt haben und sie nicht nach Baku kommen werde. Wir haben ein paar Minuten geredet.»

«Da ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, wer über diesen Schritt informiert war, habe ich nur in meinem engsten Umfeld darüber geredet, mit Menschen, von denen ich weiss, dass die Information nicht weiterverbreitet wird. Am Mittwoch sickerte das ja dann dennoch teilweise schon durch.»

Auf die Frage nach seinem neuen Chef sagt Pascal Wehrlein: «Das weiss ich auch nicht.»

Gemäss Pascal hat niemand von Sauber-Besitzer Longbow mit ihm Kontakt aufgenommen.

Der Mercedes-Junior weiter: «Von der Arbeit her ändert sich für mich nichts, ich versuche immer, aus meinen Möglichkeiten das Maximum zu machen. Persönlich finde ich das alles schade, weil ich sehr gut mit Monisha ausgekommen bin. Ich war sehr überrascht. Es gab für mich kein Anzeichen.» Auf die Frage, ob er den Eindruck gewonnen habe, auch Kaltenborn sei überrascht worden, meint der Sigmaringer: «Um das zu beantworten, bin ich der falsche Ansprechpartner.»

«Wir versuchen nun, hier unseren Job zu machen. Jeder kennt seine Aufgabe, Mechaniker, Marketing, Techniker, Fahrer. Die Abläufe sind die gleichen wie immer.»

«Was personelle Entscheidungen in einem Rennstall angeht, werden Fahrer nicht um ihre Meinung gebeten. Wir bekommen solche Entscheidungen mitgeteilt wie die Medien auch, und damit hat sich’s. Für mich ist das eine neue Situation, ich habe noch nie einen Teamchef-Wechsel mitgemacht. Ich weiss nicht so recht, was ich davon erwarten soll. Ich hoffe, die Marschrichtung bleibt – dass wir neue Teile ans Auto bringen, dass wir uns verbessern, dass wir im Feld vorrücken. Das wünsche ich mir als Fahrer.»

Sauber-Besitzer Longbow weist Unterstellungen von sich, die mögliche Bevorzugung eines Fahrers sei einer der Gründe gewesen, die zur Trennung von Monisha Kaltenborn geführt hätten. Pascal Picci von Longbow: «Die Besitzer und der Verwaltungsrat der Sauber Motorsport AG weisen mit aller Vehemenz Spekulationen und breitgestreute Medienberichte zurück, wonach unsere Fahrer nicht gleichwertig behandelt wurden beziehungsweise werden. Das ist nicht nur offensichtlich unwahr, sondern steht auch ganz im Gegensatz zur seit langer Zeit bestehenden, uneingeschränkten Verpflichtung des Teams zum fairen Wettbewerb. Diese Berichte, die anonymen Quellen zugeschrieben werden, sind für Marcus Ericsson und Pascal Wehrlein wie auch für das Management und die Belegschaft des Sauber F1 Teams äusserst nachteilig.»

Pascal Wehrlein meint: «Mein Arbeitsverhältnis zu Marcus ist ganz normal, so wie es unter Stallgefährten sein sollte. Wir hatten auf der Piste noch nie ein Problem miteinander.»

Gab es in Sachen Gleichstellung je ein Problem? Pascal: «Das möchte ich nicht kommentieren.»

Reden wir noch kurz vom Sport – was ist Wehrlein und Sauber in Baku zuzutrauen? Pascal: «Das hier ist eine motorlastige Strecke, durch die lange Gerade. Mal schauen, wie es läuft. Zu viel können wir uns derzeit nicht versprechen.»

Immerhin hat Sauber dieses Mal einen Ersatzheckflügel im Gepäck (in Kanada gab es den noch nicht), dazu eine Modifizierung der Hinterachse, welche die Balance des Autos beim Kurvenausgang verbessern, sprich das Heck beruhigen und die Traktion verbessern soll.

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