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FIA-Motorenliste: Strafe für Vettel (Ferrari) kommt

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel im Training zum Österreich-GP: Nicht alles läuft nach Plan

Sebastian Vettel im Training zum Österreich-GP: Nicht alles läuft nach Plan

​Über Ferrari türmen sich Wolken, und noch in diesem Sommer wird über dem WM-Favoriten Sebastian Vettel ein Gewitter niedergehen: Auf den Deutschen kommt früher oder später eine Strafe zu.

Alle reden von der Bewährungsstrafe für Sebastian Vettel. Seit dem Baku-Rammstoss fährt der vierfache Formel-1-Champion unter Bewährung. Dabei wird vergessen, dass über dem 45fachen GP-Sieger ein zweites Damoklesschwert schwebt – der Ferrari-Star ist mit dem vierten und letzten 2017 erlaubten Turbolader unterwegs. Und wir haben noch nicht mal die Hälfte der Saison absolviert! Anders gesagt: Muss im Rennwagen von Vettel ein fünfter Lader eingebaut werden, wird es für den gegenwärtigen WM-Leader eine Strafversetzung geben!

Für Silverstone soll die jüngste Ausbaustufe des Ferrari-Motors kommen, das wäre dann auch schon der dritte Motor des Jahres.

Sky-GP-Experte Marc Surer: «Die Titelentscheidung 2017 wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst. Einer dieser Faktoren ist der Grundspeed des Autos, ein anderer die Art und Weise, wie gut ein Rennstall übers ganze Jahr entwickelt. Was gerne vergessen wird – die Standfestigkeit spielt eine ganz elementare Rolle, und da steht Mercedes einfach besser da als Ferrari.»

Surer wird durch die jüngste Liste verbrauchter Motorteile der FIA bestätigt. Die zeigt auch – die Ferrari-Kunden Haas und Sauber fahren hier mit frischen Motoren. Wobei nicht vergessen werden darf: Die US-Amerikaner von Haas setzen 2017er Triebwerke ein, die 1,6-Liter-V6-Turbomotoren im Heck der Schweizer Rennwagen sind Vorjahresaggregate.

Die Renault-Piloten Max Verstappen, Daniel Ricciardo, Nico Hülkenberg sowie Carlos Sainz fahren ebenfalls mit frischen Motoren.

Viel ist von den angeblich um 30 PS kraftvolleren Honda-Motoren für Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne die Rede: Eine Strafe wegen des Einbaus dieser kraftvolleren Motoren gibt es in Österreich nicht, denn diese Einheiten sind schon im ersten Training von Baku eingesetzt worden, dort haben der Spanier und der Belgier ihre Strafen abgesessen.

Zur Erinnerung: Eine moderne Antriebs-Einheit der Formel 1 ist reglementarisch in sechs Elemente aufgeteilt:

– V6-Verbrennungsmotor??????
– Turbolader?
– MGU-H («motor generator unit – heat»; also der Generator für jene Energie, die beim Turbolader gesammelt wird)
– MGU-K («motor generator unit – kinetic»; also der Generator für die kinetische Energie, die beim Bremsen gesammelt wird)??
– Batterie-Paket
– Kontroll-Elektronik

Generell sind pro Fahrer und Saison also vier Antriebseinheiten erlaubt. Sollte im Laufe des Jahres ein fünftes Element gebraucht werden, so muss der betroffene Fahrer in der Startaufstellung um zehn Ränge zurück. Für jedes weitere fünfte Element der verschiedenen Motorteile gibt es eine Fünf-Ränge-zurück-Strafe.

Braucht ein Fahrer im späteren Verlauf der Saison beispielsweise einen sechsten Lader, dann gibt es erneut eine Zehn-Ränge-zurück-Strafe. Für jedes weitere sechste Element wieder die fünf Ränge.?

Muss bei einem Fahrer die komplette Antriebseinheit gewechselt werden, also mit sämtlichen Elementen, dann muss er aus der Boxengasse ins nächste Rennen gehen.

Die aktuelle Liste der FIA, Stand zum zweiten Training auf dem Red Bull Ring zeigt ferner – auch die Haas-Fahrer Magnussen und Grosjean sind mit dem letzten erlaubten Lader unterwegs. Kritische die Lage zudem für den Renault-Fahrer Jolyon Palmer.

Verbrennungsmotor – Turbolader – MGU-H – MGU-K – Batterie – Elektronik?

Lewis Hamilton (Mercedes): 2 – 2 – 2 – 2 – 2 – 2
Valtteri Bottas (Mercedes): 2 – 2 – 2 – 2 – 2 – 2
Daniel Ricciardo (Renault): 3 – 3 – 3 – 2 – 2 – 2
Max Verstappen (Renault): 3 – 3 – 3 – 2 – 2 – 2
Sebastian Vettel (Ferrari): 2 – 4 – 3 – 2 – 2 – 2
Kimi Räikkönen (Ferrari): 2 – 3 – 2 – 2 – 2 – 2
Sergio Pérez (Mercedes): 2 – 2 – 2 – 2 – 1 – 2
Esteban Ocon (Mercedes): 2 – 2 – 2 – 2 – 2 – 2
Felipe Massa (Mercedes): 2 – 2 – 2 – 2 – 2 – 2
Lance Stroll (Mercedes): 2 – 2 – 2 – 2 – 1 – 2
Fernando Alonso (Honda): 5 – 7 – 7 – 5 – 4 – 4
Stoffel Vandoorne (Honda): 4 – 7 – 7 – 4 – 5 – 5
Daniil Kvyat (Renault): 3 – 3 – 3 – 2 – 3 – 3
Carlos Sainz (Renault): 3 – 3 – 3 – 3 – 2 – 3
Romain Grosjean (Ferrari): 3 – 4 – 3 – 3 – 2 – 2
Kevin Magnussen (Ferrari): 3 – 4 – 3 – 3 – 2 – 2
Nico Hülkenberg (Renault): 3 – 3 – 3 – 2 – 3 – 3
Jolyon Palmer (Renault): 3 – 4 – 4 – 2 – 2 – 3
Marcus Ericsson (Ferrari): 3 – 3 – 3 – 3 – 2 – 2
Pascal Wehrlein (Ferrari): 3 – 3 – 3 – 3 – 2 – 3

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