Formel 1: Mit Blaulicht auf der Autobahn

F1-Show in London: Vorgeschmack auf die Zukunft?

Von Andreas Reiners
Mit einer beeindruckenden Show hat die Formel 1 vor dem Silverstone-GP Station in London gemacht. Rund drei Stunden lang wurden zehntausende Fans im Bereich von Whitehall und Trafalgar Square unterhalten.

Die Formel 1 hautnah: Die neuen Besitzer von Liberty Media haben mit der «F1-Live»-Show Wort gehalten und angedeutet, was sie mit der Königsklasse neben den klassischen Rennwochenenden vorhaben. Die Show wurde per Livestream in die ganze Welt übertragen.

Die aktuellen Formel-1-Stars waren zum Großteil gekommen, lediglich Lewis Hamilton fehlte. Das kam in seiner Heimat wenig überraschend nicht gut an. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff durfte sich dann einige Buhrufe abholen. «Lewis hatte das Gefühl, dass er in dieser intensiven Meisterschaft eine kurze Pause braucht», sagte Wolff.

Mit zahlreichen Interviewrunden wurden die Fans ebenso unterhalten wie mit Musik. Auch frühere F1-Stars wie Jenson Button, David Coulthard, Damon Hill oder Mika Häkkinen ließen sich das Event nicht entgehen. Die Fans bekamen auf den Straßen einige Schätze zu sehen, wie zum Beispiel den McLaren MP4/6 von 1991 mit V12-Sound oder den Renault RS01 von 1977.

Red Bull kam zum Beispiel mit dem RB7 von 2011, Sauber mit einem Boliden von 2013, Ferrari mit dem Auto von 2015. Stars wie Sebastian Vettel oder Daniel Ricciardo ließen bei den Donuts ordentlich Gummi. Der unverwechselbare Sound der alten Motoren ließ dabei ein wenig Wehmut aufkommen.

Aber nicht bei allen Fahrern klappte es mit dem Showrun durch die engen Straßen. Die 180-Grad-Wende am Ende der Strecke bewältigte Lance Stroll im Williams FW36 von 2014 mit dem im Straßenverkehr bewährten Wenden in drei Zügen. Jenson Button blamierte sich in Begleitung von Topmodel Naomi Campbell und würgte seinen Formel-1-Zweisitzer ab. In den Pausen mischten sich die Fahrer immer wieder unter die Fans und schrieben Autogramme.

Gast war auch Weltmeister Nico Rosberg. Er verriet, dass seine WM-Trophäe zuletzt fünf Tage lang verschwunden war. «Wir hatten ihn nach Goodwood geschickt, wo super viel Security war. Trotzdem war er fünf Tage lang in der Post verschwunden. Das Ding bedeutet mir so viel, ich habe echt Angst gehabt», sagte der Deutsche.

Thema Nummer eins war natürlich die Zukunft der GP in Großbritannien, nachdem Silverstone jüngst zu 2019 eine Ausstiegsklausel zog. Da bot sich das Event perfekt an, um darüber zu sinnieren, wie es weitergeht. Londons Bürgermeister Sadiq Khan nutzte die Chance und betonte, dass London eine Alternative sein könne. Er freue sich darauf, mit Liberty Media reden zu können, sagte er.

«Es gibt ein paar Hürden, die wir überwinden müssen, aber es gibt keinen Grund, warum wir einen GP nicht organisieren können sollten. Warten Sie nur ab», sagte Khan, der die neuen F1-Macher schon einmal getroffen hat und in den höchsten Tönen lobt: «Mit ihnen weht ein neuer Wind, sie haben aufregende Ideen.»

«Wenn sie mit mir reden wollen, würde ich mich glücklich schätzen, mit ihnen zu sprechen, ihnen zuzuhören, und mit ihnen zu arbeiten, damit es klappt», sagte er. Und unterstrich, dass man in der Lage sei, Events sicher zu organisieren. «Ich bin mir sicher, dass die Formel 1 in Zukunft ein Rennen in London haben kann.»

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