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Sauber 2018 ohne Honda-Motor: Das sagen die Japaner

Von Mathias Brunner
Hat Sauber für die kommende Saison keinen Motor?

Hat Sauber für die kommende Saison keinen Motor?

​Honda wird unterstellt, aus dem im Frühling mit Sauber abgeschlossenen Vertrag (Motoren ab 2018) auszusteigen. Aus Hinwil ist dazu bislang nichts zu hören. Dafür gibt es eine Antwort von Honda Racing.

Die Kollegen von AutoBild Motorsport behaupten: Honda habe das Abkommen mit dem Schweizer Sauber-Rennstall beendet, noch bevor es richtig begonnen hat. Die frühere Teamchefin Monisha Kaltenborn hatte mit Honda vereinbart, dass Honda ab 2018 für drei Jahre Motorpartner von Sauber wird.

Als Gründe für die mögliche Trennung werden genannt: Die Japaner seien mit personellen Umstellungen bei Sauber nicht einverstanden, vor allem nicht mit der Entmachtung von Teamchefin Monisha Kaltenborn. Oder McLaren werde 2018 nicht weiter mit Honda arbeiten, und ein Abkommen nur mit Sauber reiche Honda nicht.

Sauber hat auf unsere Anfrage keine Stellung genommen.

Dafür spricht Amanda Hunt von Honda: «Es handelt sich hier um eine reine Medienspekulation. Und wir kommentieren grundsätzlich keine Spekulationen. Die Beziehung mit Sauber hat sich nicht verändert.»

Ein Honda-Insider sagt: «Bekanntlich ist in in der Formel 1 nie etwas auszuschliessen, dafür sind schon zu viele verrückte Dinge passiert. Die Kooperation mit Honda hat längst begonnen. Ein wichtiger Punkt: Nichts ist für einen Japaner so schlimm wie das Gesicht zu verlieren. Und einen Vertrag nicht zu ehren, ist ein Gesichtsverlust. Auf der anderen Seite ist die Erklärung von Honda kein Dementi, wenn die Formulierung unter die Lupe genommen wird.»

Honda und Sauber im Frühling: Himmel voller Geigen

Ende April hatte Honda bestätigt: 2018 wird Sauber mit japanischen 1,6-Liter-V6-Motoren fahren – die Schweizer müssten also nicht (wie derzeit mit Ferrari) mit Vorjahrestriebwerken ausrücken, die im Laufe einer Saison nicht weiterentwickelt werden, ein Riesen-Nachteil.

Honda-Rennchef Yusuka Hasegawa: « Wir freuen uns sehr, eine neue Partnerschaft mit dem SauberF1Team bekannt geben zu dürfen – Sauber wird ab 2018 Motoren von Honda erhalten. Es war von Beginn an vorgesehen, dass wir mittelfristig mehr als ein Team mit Motoren ausrüsten würden.»

Es handelte sich um ein Mehrjahres-Abkommen, die Rede war von drei Jahren (also bis Ende 2020, wenn das heutige Motorenreglement ausläuft). Sauber sollte eine Kraftübertragung von McLaren einsetzen.

Sauber-Teamchfin Monisha Kaltenborn: «Für das Sauber F1 Team ist es eine grosse Ehre, in den kommenden Jahren mit Honda zusammenarbeiten zu können. Unsere Neuausrichtung des Teams wird damit nicht nur durch den Besitzerwechsel offensichtlich, sondern auch durch die neue technologische Partnerschaft mit Honda. Damit können wir in der neuen Motoren-Ära der Formel 1 einen weiteren Meilenstein setzen, den wir mit grosser Begeisterung erwarten und der uns sicherlich neue Möglichkeiten eröffnen wird. Dieser Partnerschaft mit Honda blicken wir mit sehr viel Freude entgegen, weil sie uns für die Zukunft auf einen erfolgreichen Kurs bringen wird – sowohl aus strategischer wie auch aus technologischer Hinsicht. Wir danken Honda für die Ermöglichung dieser grossartigen Partnerschaft.»

Katsuhide Moriyama, Chief Officer Brand und Communication Operations von Honda: «In Ergänzung zu der Partnerschaft mit McLaren, die 2015 begann, wird Honda vom nächsten Jahr an Antriebstränge für Sauber als Kundenteam bereitstellen. Dies stellt für Honda eine neue Herausforderung bei seinen Formel-1-Aktivitäten dar. Um von den Synergien, die aus der Unterstützung beider Teams entstehen, in einem maximalen Ausmass profitieren zu können, werden wir die Prozesse und Ressourcen unserer beiden Entwicklungs-Betriebe – HRD Sakura und das Unternehmen in Milton Keynes – stärken. Wir werden weiter hart daran arbeiten, um unseren Anforderungen gerecht zu werden und unseren Fans so bald wie möglich eine dominierende Stärke präsentieren zu können.»

Der Schweizer Sauber-Rennstall und Ferrari gelten seit Jahren als eingespieltes Team: Von 1997 bis 2005 sowie seit 2011 arbeiten die Zürcher Oberländer mit dem berühmtesten Rennstall der Welt zusammen, auch wenn anfangs auf den Zylinderdeckeln der Name Petronas stand. 2017 setzt Sauber einen Vorjahresmotor aus Maranello ein. Der ist ein Mühlstein am Bein, selbst wenn Sauber derzeit andere Probleme hat als die Antriebseinheit. Fakt aber bleibt: Die 2017er Motoren werden im Laufe des Jahres entwickelt, Ferrari wird am Vorjahres-V6-Turbo nichts machen.

Es galt seit längerem als offenes Geheimnis, dass Sauber mit Honda verhandelte. Die Japaner bauen den englischen Ableger in Milton Keynes nicht aus, um McLaren noch mehr Kapazität zu bieten, sondern um in der Lage zu sein, mit einem zweiten Team zu arbeiten.

Eine Honda nahe stehende Quelle verriet uns: «Jahrelang hat Ron Dennis verhindert, dass Honda mit einem anderen Team arbeiten kann, aber der ist nun entmachtet.»

Honda suchte auch Wege, um die Nachwuchsfahrer Nobuhara Matsushita und Tadasuke Makino in die Formel 1 zu bringen.

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