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Christian Horner zu Halo: MotoGP auch ohne Sturzbügel

Von Mathias Brunner
Christian Horner

Christian Horner

​Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner nimmt nach dem ersten freien Training zum Grossen Preis von Ungarn Stellung zu heissen Themen: Umstrittener Frontflügel, Fahrerfragen und natürlich Halo.

Christian Horner ist nach dem ersten Training auf dem Hungaroring bester Dinge: Daniel Ricciardo hat Bestzeit erzielt. Der englische Teamchef von Red Bull Racing meint bei der britischen Sky: «Daniel ist auf kurzen Einsätzen so stark gewesen wie im Dauerlauf. Aber wir müssen vorsichtig bleiben, was diese Bestzeit wert ist. Denn heute ist es kühler als sonst in Ungarn, und die Wettervorhersage meint, dass es mit jedem Tag heisser wird.»

Dennoch: Die jüngsten Verbesserungen am RBR-Renner (neuer Heckflügel bei Red Bull Racing, anderer Zusatzflügel über dem Getriebe, optimierte Motorverkleidung, kleine Änderungen am Frontflügel, neue Rückspiegelverankerung) scheinen sich bemerkbar zu machen. Und wenn wir schon dabei sind: Was ist den nun mit dem Frontflügel von Red Bull Racing, der sich verbiegen soll, wie die Konkurrenz argwöhnt?

Christian Horner: «Da unterliegen die Gegner wohl einer optischen Täuschung. Fakt ist, dass wir alle Tests der FIA immer bestanden haben, auch hier. Und dass es keine Anweisung der FIA gibt, an unserem Flügel etwas zu ändern.»

Angeblich soll sich der Flügel unter Last verbiegen, was die Windschlüpfigkeit verbessern würde. Neu ist der Kniff nicht: Alle Top-Team experimentieren mit solchen Lösungen. Die FIA reagierte in den vergangenen Jahren mit verschärften Belastungstests, welche Red Bull Racing immer bestanden hat. Auch in Silverstone 2017. Und am Hungaroring.

Christian Horner über die Fortschritte bei Red Bull Racing: «Zu Beginn des Jahres hatten wir ein Problem – die Werte aus Flussdynamikberechnungen, Windkanal und von der Testbahn stimmten nicht überein. Nachdem wir diese Schwierigkeiten bereinigt hatten, ging es aufwärts, das war ab Spanien. In den letzten vier Rennen haben wir nur vier Punkte weniger geholt als Ferrari, dabei hatten wir einige Ausfälle zu beklagen.»

«Wir sind in einer Phase eines stabilen Reglements, wir lernen mit diesen Autos ständig dazu. Daher werden wir den Wagen bis Ende 2017 entwickeln – weil wir davon auch für 2018 profitieren, für das Modell RB14.»

Am kommenden Dienstag sitzt der Franzose Pierre Gasly in RBR-Auto. Horner: «Bei uns ergibt sich für Pierre 2018 keine Chance, wir fahren ja weiter mit Daniel Ricciardo und Max Verstappen. Aber er kann ein wenig Werbung für sich selber machen.»

Sieht Horner eine Chance für Gasly bei Toro Rosso? «Ich glaube nicht, dass Grund zur Eile besteht, aber ich wäre schon überrascht, wenn Daniil Kvyat bei Toro Rosso keine neuen Vertrag erhalten würde. Er hatte ein paar Mal Pech, er braucht einige reibungslose Wochenenden.»

Zum Aufreger Halo meint Christian Horner: «Ab jenem Moment, als der Halo erstmals an einem F1-Renner ausprobiert wurde, geriet die FIA in eine schwierige Situation. Die FIA hat uns den Halo nun aufgezwungen. Ich kann ihre Position aus der Perspektive der Sicherheit nachvollziehen. Aber für mich ist das nicht, was Monoposto-Sport sein sollte. Das Element Gefahr gehört nun mal dazu. Die Fahrer akzeptieren dieses Risiko. Aber machen wir derzeit den Sport zu sicher? Was endet das alles kosequent zu Ende gedacht – in einer Formel 1 ohne Fahrer? Die Piloten sollten die Helden sein. In der MotoGP sehe ich auch keine Sturzbügel. Es ist eine Schande, dass sich die Formel 1 in eine solche Position gebracht hat.»

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