Die MotoGP kommt zurück nach Ungarn

Mercedes und Lewis Hamilton: Reaktion auf Blindflug

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton und Toto Wolff an «Fantasy Island»

Lewis Hamilton und Toto Wolff an «Fantasy Island»

​SPEEDWEEKipedia: Leser fragen, wir finden die Antwort. Heute: Wie konnte Mercedes-Benz den Ungarn-GP über die Bühne bringen, wenn die Kommunikation so eingeschränkt war?

In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Erna Walser aus Salzgitter wissen: «Mercedes hatte doch im Ungarn-GP ein offensichtliches Problem mit der Kommunikation. Wie konnte das Team einen Grand Prix über die Bühne bringen, wenn die Verständigung so eingeschränkt war?»

Tatsächlich bezeichnete Mercedes-Teamchef Toto Wolff den Ungarn-GP als «teilweisen Blindflug. Unser Kommunikationssystem brach zusammen, wir hatten keinen Funk, keine Daten und kein TV-Bild. Es gab Zeiten, da konnte Lewis uns hören, aber er konnte nicht mit uns sprechen.»

Die Ursache für die Schwierigkeiten war ein Riss in einem Glasfaserkabel. Toto Wolff: «Wir haben diesen Kommandostand in der Box drin, eine Insel zwischen den Bereichen, wo die Autos von Lewis und Valtteri stehen. Wir nennen diesen Stand „Fantasy Island“. Dort ging gar nichts mehr, vorne am Kommandostand in der Boxengasse auch nicht.»

Was viele Fans nicht wissen: Wenn das Team an einer Strecke arbeitet, dann assistieren noch mehr Fachkräfte zuhause in den Rennwagenwerken. Sie studieren in Echtzeit Daten des Fahrzeugs und weisen auf mögliche Schwierigkeiten hin, sie geben auch Tipps in Sachen Strategie. Die Experten bei Mercedes in Brackley (Chassis) und Brixworth (Motor) zündeten angesichts der Kommunikationsprobleme in Ungarn den Turbo.

Toto Wolff: «Die Situation war schwierig. Nun wurde es doppelt wertvoll, all diese Mitarbeiter in Brackley und Brixworth zu haben. Sie haben uns mit zusätzlichen Informationen versorgt. Zeitweise sprachen sechs oder sieben verschiedene Leute mit unserem Chefstrategen James Vowles, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Das war echter Mannschaftssport.»

Lewis Hamilton: «Solche Situationen sind immer knifflig. Weil das Team nicht weiss, wie stark du gerade am Attackieren bist. Und weil du selber deinen Jungs nicht sagen kannst, wie sich der Wagen verhält oder welche Änderungen du beim Reifenwechsel haben willst. Ich war mir auch nicht im Klaren darüber, was das Team in Sachen Reifenverschleiss denkt.»

Dann aber konnte Mercedes mit den Piloten wieder sprechen. Die Silbernen holten Hamilton vor Bottas, um einen Angriff auf die beiden vorne fahrenden Ferrari zu versuchen. Das klappte nicht. Lewis liess sich wieder hinter Valtteri fallen, am Ende hiess die Reihe Vettel, Räikkönen, Bottas, Hamilton.

Angesichts der Kommunikationsprobleme von Mercedes kein übles Ergebnis.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Der Absturz eines Giganten und der mühsame Weg zurück

Von Michael Scott
Honda, die erfolgreichste Marke in der Geschichte des Motorrad-Rennsports, strauchelt und rüstet an allen Ecken auf, um wieder den Anschluss zu finden. Die Regeländerungen für 2027 könnten ihnen in die Karten spielen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Fr. 20.09., 01:00, Sport1
    Motorsport: FIA-Langstrecken-WM
  • Fr. 20.09., 02:00, ORF Sport+
    Motorsport: FIA-Langstrecken-WM
  • Fr. 20.09., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Fr. 20.09., 03:50, Motorvision TV
    Car History
  • Fr. 20.09., 04:15, Motorvision TV
    Classic Ride
  • Fr. 20.09., 04:45, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Fr. 20.09., 05:45, Hamburg 1
    car port
  • Fr. 20.09., 06:00, Motorvision TV
    Australian Motocross Championship
  • Fr. 20.09., 06:55, Motorvision TV
    Mission Mobility
  • Fr. 20.09., 10:15, Hamburg 1
    car port
» zum TV-Programm
6.642 17091248 C2009054513 | 5