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Toto Wolff: «Red Bull kann uns gefährlich werden»

Von Vanessa Georgoulas
Toto Wolff: «Es war keine Kaffeefahrt»

Toto Wolff: «Es war keine Kaffeefahrt»

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff wirft zum Ende der Formel-1-Sommerpause noch einmal einen Blick zurück und zieht eine positive Zwischenbilanz. Der Wiener weiss aber auch: «Wir müssen die Ärmel hochkrempeln.»

«Die Sommerpause kam für uns zum perfekten Zeitpunkt, um etwas Abstand zu nehmen und auf unsere bisherige Saison zurückzublicken», gesteht Toto Wolff. Und der Motorsportdirektor kann mit dem bisherigen Saisonverlauf auch zufrieden sein. «Wir haben den schwierigen Beginn der Testfahrten überwunden und ein schnelles, aber kniffliges Auto erheblich verbessert», kommt er denn auch zum Schluss.

«Wir haben sechs von elf Rennen gewonnen, wobei beide Fahrer Siege feiern konnten. Wir liegen in der einen Weltmeisterschaft 14 Punkte zurück und führen in der anderen mit 39 Punkten Vorsprung», zählt Wolff auf, beeilt sich aber auch anzufügen: «Es war aber keine Kaffeefahrt. Wir haben harte Lektionen gelernt und sind als Gruppe stark gewachsen. Es gibt aber noch immer viele Bereiche, in denen wir uns weiter steigern müssen.»

Dennoch fällt die Zwischenbilanz des Wieners positiv aus: «Bislang war es eine gute Saison, die viele der Qualitäten gezeigt hat, die unser Team auszeichnen.» Dennoch bleibt dem Weltmeisterteam keine Zeit, sich auszuruhen. Das weiss auch Wolff, der sich angesichts der neuen Konkurrenz kämpferisch gibt: «Im Verlauf der Saison haben sich Ferrari und auch Red Bull zu uns gesellt. Das ist die neue Realität, in der wir unsere Rennen bestreiten; und wir sind aufgeschlossen genug, um uns an diese neuen Umstände anzupassen.»

«Unsere Ziele bleiben die gleichen wie vor dem ersten Rennen: Wir wollen beide Weltmeister-Titel gewinnen», stellt der Österreicher klar. «Die Geschichte hat uns gelehrt, dass einem das schnellste Auto normalerweise den Fahrer-Titel einbringt und die beste sowie konstanteste Fahrerpaarung gewinnt den Konstrukteurs-Titel. Unsere Prioritäten sind damit klar: Wir müssen bei jedem Rennen Performance nachlegen - und fehlerfreie Rennen abliefern, um auf jeder Strecke unser Potenzial voll auszuschöpfen.»

«Wie wir in der ersten Saisonhälfte gesehen haben, verändert sich das Kräfteverhältnis von Strecke zu Strecke in die eine oder andere Richtung. Red Bull kann uns gefährlich werden, wenn sie auf der Performance aufbauen, die sie in Ungarn gezeigt haben», gesteht Wolff weiter. «Deshalb müssen wir die Ärmel hochkrempeln, bei unseren Stärken bescheiden bleiben, gewissenhaft an unseren Schwächen arbeiten und die Saison von Wochenende zu Wochenende angehen.»

Und wie schätzt das erfolgreiche Team-Oberhaupt die Chancen der Silberpfeile beim anstehenden Rennwochenende auf dem altehrwürdigen Circuit de Spa-Francorchamps ein? «Man könnte annehmen, dass Spa unserem Auto auf dem Papier liegen sollte, weil auf dieser Strecke die aerodynamische Effizienz extrem wichtig ist. Aber solche Prognosen sind gefährlich – wir haben in dieser Saison schon zu oft erlebt, dass sich die Formkurve von einem Wochenende zum nächsten verändert hat. Deshalb werden wir keine Prognosen abgeben», winkt er ab.

Stattdessen gibt es noch eine Kampfansage von Wolff: «Wir müssen die Punkte auf unserer Liste der Reihe nach abhaken und sicherstellen, dass wir die bestmögliche Arbeit abliefern, um unsere Punkteausbeute zu optimieren. Die Motivation und Entschlossenheit im Werk sind grösser denn je. Ungarn hat die Stärke unseres Teams gezeigt – und wir sind fest entschlossen, diese Stärke in der zweiten Saisonhälfte einzusetzen.»

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