Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Marc Surer zum Belgien-GP: «Vorsicht vor Red Bull!»

Von Mathias Brunner
​Der Schweizer Sky-GP-Experte Marc Surer sagt: «Ferrari wird im kommenden Belgien-GP ganz stark sein. Aber Vorsicht vor Red Bull Racing – denen traue ich zu, Ferrari und Mercedes tüchtig zu ärgern.»

Wir treffen Marc Surer für ein Gespräch im Sauber-Motorhome. Der Basler, sehr unüblich für ihn, verspätet sich. Er ist im dichten Verkehr vom TV-Bereich hinunter zum Fahrerlager steckengeblieben – am Cicuit de Spa-Francorchamps sind so viele Menschen unterwegs, dass selbst dem durchdachtesten Shuttle-System irgendwann die Puste ausgeht.

Erste Frage an den Basler: War die Vertragsverlängerung von Sebastian Vettel nur eine Frage der Zeit? Und wie geht es nun weiter? Marc meint: «Als verkündet wurde, dass Kimi Räikkönen bei Ferrari bleibt, da war mir klar, dass auch Vettel bleiben würde. Denn Kimi war immer der Wunschpartner von Sebastian. Jetzt, wo Vettel bei Ferrari gebunden ist, da ist Bottas bei Mercedes wohl der Nächste, dessen neuer Vertrag bald verkündet wird.»

Aufregung am Samstag, nachdem Niki Lauda – der Aufsichtsrats-Chef des Mercedes-Rennstalls – erklärt hatte, vor zwei Monaten habe er Verhandlungen mit Vettel abgebrochen. Mercedes-Teamchef Toto Wolff beteuerte kurz darauf, es habe nie Gespräche mit Vettel gegeben. Marc Surer versucht, diesen Durcheinander zu ordnen: «Das ist alles eine Auslegungssache. An welchem Punkt wird aus einem Gespräch eine Verhandlung? Für mich bedeutet eine waschechte Verhandlung, dass über Konditionen gesprochen wird. Aber ich bin überzeugt davon, dass Lauda den Vettel gefragt hat, ob er nicht für Mercedes fahren wolle. Das ist noch kein Angebot, bei dem es zum Beispiel um Geld geht, sondern mehr ein sanftes Antennenausfahren, ob überhaupt Interesse besteht. Für mich sagen insofern Lauda und Wolff beide die Wahrheit. Fazit: Geredet wurde, aber nicht über Details.»

Heisses Thema im Fahrerlager: Fernando Alonso liebäugelt mit Williams. Wie stuft Marc Surer das ein? «Erst 2019 kommen mehr Veränderungen im Startfeld auf uns zu, da kann ich mir schon vorstellen, dass sich Alonso sagt – gut, fahre ich halt ein Jahr für Williams, dann sehe ich weiter. Williams ist der einzige Fahrer, der ihm einen Einjahresvertrag offerieren würde. Und Alonso kann endlich den Mercedes-Motor fahren, den er immer haben wollte. Ausschliessen würde ich Alonso bei Williams also durchaus nicht.»

Wie geht es mit Robert Kubica und Renault weiter? «Wenn ich mir so anhöre, was Renault-Sport-Geschäftsleiter Cyril Abiteboul sagt», erklärt Marc Surer, «dann höre ich zwischen den Zeilen heraus, dass Renault nicht restlos überzeugt ist. Warum auch immer. Von aussen ist das schwer einzuschätzen.»

Gab es im Abschlusstraining eine Überraschung für Marc Surer? «Ja, ich hätte nicht erwartet, dass auf einer Piste, die als Mercedes-Bahn gilt, Ferrari den Silberpfeilen so auf die Pelle rückt. Die langen Geraden, wo viel Power gefragt ist, und die schnellen Kurven, das sollte eigentlich Mercedes-Territorium sein. Aber Ferrari ist dran. Nun wissen wir, dass in der Regel Ferrari im Rennen stärker ist als im Qualifying. Das verspricht ein spannendes Rennen zu werden.»

«Und dann gibt es noch einen Faktor, von dem wenig geredet wird. Ich sage – Vorsicht vor Red Bull Racing! Die fahren mit sehr flach gestellten Flügeln, das zeigt sich im zweiten Pistensektor, wo sie Zeit einbüssen. Aber überholen kannst du dort ohnehin nicht. Wenn Max Verstappen und Daniel Ricciardo es schaffen, in den schnellen Sektoren 1 und 3 dranzubleiben, dann wird aus einem Team-Zweikampf um die Spitze auf einmal ein Dreikampf!»

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