Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Italien-GP in Monza: Lewis Hamilton neuer WM-Leader!

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton sicherte sich den Sieg in Monza

Lewis Hamilton sicherte sich den Sieg in Monza

Mit seinem Sieg im königlichen Park von Monza sicherte sich Lewis Hamilton zum ersten Mal in diesem Jahr die WM-Führung. Ferrari-Star Sebastian Vettel musste sich im Ferrari-Heimspiel mit dem dritten Platz begnügen.

Gleich neun der 20 GP-Stars starteten mit einer Strafversetzung in den 13. WM-Lauf in Monza: Sergio Pérez, Max Verstappen, Nico Hülkenberg, Carlos Sainz, Daniel Ricciardo, Jolyon Palmer, Stoffel Vandoorne, Fernando Alonso und Romain Grosjean wurden wegen des Einsatzes neuer Motor-Komponenten oder eines ausserplanmässigen Getriebewechsels mit Strafen bedacht.

Die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf den gut gefüllten Tribünen richtete sich aber auf die Top-10, die sich aus Lewis Hamilton, Lance Stroll, Esteban Ocon, Valtteri Bottas, Kimi Räikkönen, Sebastian Vettel, Felipe Massa, Daniil Kvyat, Kevin Magnussen und Sergio Pérez zusammensetzte. Bereits auf der Einführungsrunde berichtete Polesetter Hamilton, dass die 37 Grad Celsius heisse Strecke wenig Grip bot.

Trotzdem kam der dreifache Weltmeister beim Start gut weg, hinter ihm schnappte sich Ocon den zweiten Platz von Stroll während sich Räikkönen an Bottas vorbearbeitete. Dahinter reihten sich Vettel, Massa, Verstappen, Pérez und Magnussen auf den weiteren Rängen ein. Bottas liess den Positionsverlust nicht auf sich sitzen und griff seinen finnischen Landsmann in der folgenden Runde in der Parabolica an – mit Erfolg: Der Mercedes-Pilot durfte sich über ein gelungenes Überholmanöver freuen.

Doch damit nicht genug, einen Umlauf später arbeitete er sich auch an Lance Stroll vorbei auf Position 3, während Vettel seinen Teamkollegen Räikkönen hinter sich liess. Grund zum Ärger hatte Verstappen, der nach einem unliebsamen Treffen mit Felipe Massa in der dritten Runde mit einem Plattfuss unterwegs war und durch den notwendigen Stopp ans Ende des Feldes zurückfiel. Die Rennkommissare kündigten an, sich die Szene genauer anzuschauen, sahen aber von einer Strafe ab.

Aufholjagd von Sebastian Vettel

Auch Romain Grosjean, der das Rennen nach seinem Quali-Crash vom Ende des Feldes hatte in Angriff nehmen müssen, blieb nicht unversehrt: Er musste sich an der Box einen neuen Frontflügel abholen, während Bottas an Ocon vorbei auf die zweite Position zog. Auch Vettel arbeitete sich nach vorne, im fünften Umlauf überholte er in der Ascari Stroll und war danach als Vierter unterwegs.

Im achten Umlauf überholte Vettel auch noch Ocon, damit war er bereits eine knappe Viertelstunde nach dem Start der Einführungsrunde auf Podestkurs unterwegs. Eine erfolgreiche Aufholjagd zeigte auch Daniel Ricciardo , der vom 16. Startplatz hatte losfahren müssen. Nach zehn Runden hatte er sich bereits bis auf die neunte Position vorgearbeitet.

Renault-Hoffnungsträger Nico Hülkenberg war der Erste, der an die Box abbog. Der Deutsche liess sich in der elften Kurve die weichen Reifen aufziehen und kam auf der 18. Position wieder auf die Piste.

Für Unterhaltung sorgten Alonso und Palmer im Kampf um den 13. Platz: Beim Rad-an-Rad-Duell zwang der zweifache Champion den Renault-Wackelkandidaten von der Bahn, weshalb der Brite abkürzte und wieder vor dem McLaren-Honda auf die Piste kam. Das sorgte für Ärger beim 32-fachen GP-Sieger, der seine Position gleich wieder zurückforderte.

Die Regelhüter kamen zum gleichen Schluss und brummten dem Renault-Piloten für das Vergehen eine 5-Sekunden-Zeitstrafe auf. Damit war Alonso allerdings nicht zufrieden. «Fünf Sekunden sind doch ein Witz», schimpft er über Boxenfunk, als ihm sein Renningenieur die Strafe mitteilte.

Nach 20 Runden führte Hamilton das Feld mit einem Vorsprung von 4,5 sec an. Hinter dem Titelkandidaten reihten sich Betas, Vettel, Massa, Ricciardo, Pérez, Vandoorne, Ocon, Räikkönen, Stroll, Palmer, Alonso, Magnussen, Hülkenberg, Kvyat, Wehrlein, Sainz, Verstappen, Grosjean und Ericsson ein. Die Top-5-Piloten hatten zu diesem Zeitpunkt allerdings noch keinen Boxenstopp absolviert.

In Runde 22 zogen erst Ocon und dann auch Räikkönen an Vandoorne vorbei, und auch Massa machte kurzen Prozess mit dem Belgier. «Meine Hinterreifen sind durch», klagte das Nachwuchstalent über Funk, während Räikkönen mittels DRS an Ocon vorbeikam. Der Franzose versuchte in der zweiten Schikane zu kontern, blieb aber ohne erfolg.

Frühes Aus für Palmer und Vandoorne

In Runde 30 führten die Silberpfeil-Piloten Hamilton und Bottas das Feld mit 18,4 Sekunden Vorsprung vor Vettel, Ricciardo, Pérez, Räikkönen, Ocon, Stroll, Massa und Vandoorne an. Für Jolyon Palmer war das Rennen kurz darauf gelaufen, sein Team wies ihn in der 32. Runde an, seinen Dienstwagen an der Box abzustellen.

Es dauerte nicht lange, bis der zweite Pechvogel seinen Renner an der Box abstellen musste. Pechvogel Vandoorne meldete über Boxenfunk keine Power mehr und steuerte im Schleichgang die Box an. Sein Teamkollege Alonso musste sich derweil Verstappen geschlagen geben. Der Red Bull Racing-Teenager profitierte von den Batterie-Problemen des Asturiers und schnappte sich den 15. Platz.

Verstappen hatte kurz zuvor für Ärger bei Grosjean gesorgt, der wütend an die Box funkte: «Was zum Teufel war das? Er lenkte einfach in mich hinein!» Die Rennkommissare nahmen diese Beschwerde zur Kenntnis. Alonso erkundigte sich derweil über Boxenfunk, wo Palmer sei. Als ihm mitgeteilt wurde, dass das Rennen für den Briten gelaufen war, erklärte er trocken: «Karma!»

Starkes Manöver von Daniel Ricciardo

In Runde 39 bog Ricciardo als Letzter der Spitzengruppe an die Box ab. Der Australier, der durch seine Aufholjagd und die Stopps der Konkurrenten bis auf Position 3 vorgerückt war, liess sich die superweichen Reifen geben und kam auf Position 5 – hinter Räikkönen – wieder auf die Strecke.

In Umlauf 41 arbeitete sich der Red Bull Racing-Pilot in der ersten Kurve auf der Innenseite am Ferrari vorbei und schnappte sich damit mit einem beachtlichen Manöver den vierten Platz. «Der Nächste ist Vettel, er scheint etwas langsam unterwegs zu sein», erklärte sein Renningenieur kämpferisch. Spitzenreiter Hamilton drehte in der gleichen Runde die bis dato schnellste Rennrunde und war damit der Erste, der die 1:24-er-Grenze knackte. Drei Runden später meldete er allerdings, einen leichten Power-Verlust und sein Team versprach, sich das Ganze genauer anzuschauen. Allerdings schien der Grund dafür nichts Ernstes zu sein, denn schon in Umlauf 45 war der Brite wieder flotter unterwegs.

Ricciardo jagte derweil Vettel und sorgte bald für eine neue Runden-Bestzeit. Der Australier reduzierte seinen Rückstand auf den roten Renner schnell auf weniger als zehn Sekunden und gab weiter Gas. Auch Verstappen war noch lange nicht fertig, er holte sich in Runde 47 den zehnten Platz von Magnussen, was den Dänen dazu veranlasste, sich über die Fahrweise des Niederländers zu beschweren – nachdem sein Konter-Versuch gescheitert war. Die Regelhüter kündigten an, sich das Ganze anzuschauen, sahen aber von einer Strafe ab.

Unterdessen liess sich Ricciardo eine Runden-Bestzeit nach der anderen Notieren. Sein Rückstand auf Vettel betrug drei Umläufe vor dem Fallen der Zielflagge nunmehr 4,6 sec. Eine Runde vor dem Ende wurden Ericsson und Alonso an die Box gerufen, um ihre Renner abzustellen, während Hamilton seinen 59. Sieg feiern durfte.

Hinter dem Mercedes-Star durften auch Bottas und Vettel einen Podestplatz bejubeln. Ricciardo, Räikkönen, Ocon, Stroll, Massa, Pérez und Verstappen komplettierten die Top-10. Magnussen, Kvyat, Hülkenberg, Sainz, Grosjean und Wehrlein kamen hinter den schnellsten Zehn ins Ziel.

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