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Lewis Hamilton, Mercedes: 114 Pirelli-Runden für 2018

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton in Paul Ricard

Lewis Hamilton in Paul Ricard

​Der Engländer Lewis Hamilton hat auf dem Circuit Paul Ricard bei Le Castellet (Südfrankreich) für Pirelli 114 Runden abgespult. Es geht um Experimentalreifen für die Formel-1-Saison 2018.

Die Testfahrten sind geheim, keine Medien sind zugelassen: Pirelli übt für die Saison 2018. Die Mailänder gehen davon aus, dass die cleveren Aerodynamiker fürs zweite Jahr des neuen Reglements (mehr Abtrieb, breitere Reifen) Mittel und Wege finden werden, um die Autos markant schneller zu machen. Auch ein weiterer Schub aus den Motorenabteilungen ist zu erwarten. Daher rüstet sich das italienische Reifenunternehmen mit umfangreichen Testfahrten.

Als es um die Erprobung der 2017er Reifen ging, schrieb der damalige Pirelli-Rennchef Paul Hembery alle Rennställe an. Nur drei davon hatten die Kapazitäten, neben dem Einsatz des aktuellen Renners noch ein Übergangsfahrzeug zu modifizieren – Ferrari, Red Bull Racing und Mercedes. Diese drei Teams bauten ihre 2015er Autos auf die mutmasslichen Abtriebswerte von 2017 um, damit die Pirelli-Techniker halbwegs passende Reifen für ein Auto bauen konnten, das bis Februar 2017 keiner auf der Testbahn sah.

Für 2017 ging Pirelli anders vor: Das Testprogramm wird auf alle Rennställe vergrössert, die auf vielen verschiedenen Bahnen Probefahrten machen (siehe Testplan unten).

Lewis Hamilton erwies sich im vergangenen Jahr als Testmuffel. Weltmeister Mercedes-Benz setzte bei den Pirelli-Testfahrten vor allem auf Pascal Wehrlein, Hamilton fühlte sich beim einzigen Einsatz unwohl und stieg nach fünfzig Kilometern wieder aus. Sein heutiger WM-Rivale fuhr mit den breiteren Pirelli-Reifen mehr als 2200 Kilometer. Mario Isola von Pirelli: «Während es wahr ist, dass die Fahrer bei solchen Tests nie wissen, welche Mischungen und Konstruktionen genau am Wagen sind, so kann doch ein gewisses Gefühl für die neuen Reifen aufgebaut werden.»

Vettel erarbeitete sich einen Vorteil, von dem er im ersten Saisonteil 2017 profitiert hat: Ihm und Kimi Räikkönen (mehr als 1000 km) fiel es leichter, die neuen Pirelli in den optimalen Wirkungsbereich zu bringen, als dem Mercedes-Duo.

Mercedes hat daraus gelernt: Am ersten Tag fuhr also nun Lewis Hamilton 114 Runden in Südfrankreich, heute Freitag (8. September) übernimmt sein Stallgefährte Valtteri Bottas. Für den Finnen eine neue Erfahrung: «Das letzte Mal, als ich auf dem Circuit Paul Ricard gefahren bin, war das mit einem Formel-3-Auto.»

Pirelli-Testplan 2017

18./19. April: Ferrari in Bahrain
16./17. Mai: Renault und Toro Rosso in Barcelona
31. Mai/1. Juni: Red Bull Racing in Paul Ricard (Regenreifentest)
29./30. Juni: Red Bull Racing in Paul Ricard
18./19. Juli: Williams und Haas in Silverstone
19./20. Juli: McLaren-Honda in Magny-Cours
1./2. August: Mercedes auf dem Hungaroring
3./4. August: Ferrari in Barcelona
7./8. September: Mercedes in Paul Ricard
31. Oktober/1. November: Sauber und Force India in Mexiko
14./15. November: McLaren-Honda in Interlagos

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