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Paddy Lowe (Williams): Was ändern muss, Fahrer-Rätsel

Von Mathias Brunner
​Viele Fragezeichen um den englischen Traditionsrennstall Williams: Wie wollen die Engländer aus der Krise fahren? Und wer soll 2018 an der Seite von Formel-1-Teenager Lance Stroll antreten?

Zu Beginn der Turbo-Ära sah für Williams alles vielversprechend aus: 2014 und 2015 wurde der drittälteste Formel-1-Rennstall (nach Ferrari und McLaren) jeweils WM-Dritter, hin und wieder wurden die beiden Top-Teams tüchtig geärgert, 2014 waren das Mercedes und Red Bull Racing, 2015 dann Mercedes und Ferrari. Das erklärte Ziel des damaligen Technikchefs Pat Symonds: Der nächste Sieg muss her.

Aber 2016 kam die Ernüchterung: Absturz auf WM-Rang 4 hinter Mercedes, Red Bull Racing, Ferrari und Force India. Pat Symonds wurde verabschiedet, Paddy Lowe rückte von Weltmeister Mercedes zu Williams.

2017 kam der 18jährige Lance Stroll samt den Millionen seines Vaters Lawrence an Bord. Felipe Massa wurde aus dem Ruhestand geholt, weil Valtteri Bottas zu Mercedes zog. Die Saison verläuft enttäuschen: Nach 14 Rennen haben Stroll und Massa nur 59 Punkte eingefahren, und 15 davon waren ein Glücksfall im Chaos-GP von Baku.

In der WM rückt Toro Rosso (52 Punkte) Williams immer näher, und auch Renault (42) und Haas (37) haben WM-Platz 5 noch nicht abgeschrieben.

Wie es bei Williams in Sachen Fahrern weitergeht, steht in den Sternen. Wegen Sponsor Martini muss einer der beiden Piloten mindestens 25 Jahre alt sein. Zudem braucht der Rennstall einen Fahrer, der das Auto entwickeln kann. Zwei unreife Piloten kann sich Williams im hart umkämpften Mittelfeld nicht leisten.

Massa ist unsicher, ob er weitermachen soll und will. Das Team hat die Fühler nach Robert Kubica ausgestreckt. Papa Jonathan Palmer klopft mit Geld für seinen Sohn Jolyon an.

Technikchef und Teilhaber Paddy Lowe weiss, dass etwas passieren muss. Der in Nairobi geborene Engländer bestätigt gegenüber der britischen Sky: «Wir werden einige tiefgreifende Veränderungen vornehmen. Die Weichen dazu sind gestellt. Wir haben hervorragende Techniker. Da Know-how ist da. Wir müssen es nur schaffen, dieses Wissen in ein gutes Auto umzusetzen.»

Geschwächelt wird beim Chassis. Denn jeder weiss, dass der von Williams benutzte Mercedes-Motor der beste der Branche ist.
Williams hat sich im Entwicklungs-Dschungel verlaufen. Felipe Massa spottete in Belgien, das Team befände sich im Rückwärtsgang.

Lowe räumt ein: «Man soll nicht auf einem Rennen alleine basieren urteilen, aber ja, es ist möglich, dass die anderen Teams besser entwickelt haben als wir. Es ist uns nicht gelungen, die Rennställe hinter uns genügend in Schach zu halten, ganz im Gegenteil rücken sie näher. Wir müssen verstehen, wie das passieren konnte.»

Paddy Lowe hat auch bestätigt, dass das gegenwärtige Modell FW40 (so benannt wegen des 40jährigen Firmenbestehens) nur noch spärlich weiterentwickelt werde. Dafür würden mehr Ressourcen für den 2018er Renner eingesetzt.

Lowe: «Wir müssen in allen Bereichen besser werden. Das braucht Talent, Zeit und Geld. Und von all dem kannst du nie genügend haben. Wir müssen aus unseren Ressourcen das Beste machen. Wir können erheblich effizienter sein als wir das gegenwärtig sind. Und mit mehr Erfolg werden wir auch mehr Einkommen erzeugen. So funktioniert das im Grand-Prix-Sport.»

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