Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Team-Duelle: Hamilton, Vettel, Alonso, Hülkenberg top

Von Mathias Brunner
​​Eine alte Faustregel im GP-Sport behält ihre Gültigkeit: Der erste Gegner ist immer der Stallgefährte. Die Bilanz von Qualifyings und Rennen fällt für Formel-1-Teamkollegen 2017 erstaunlich aus.

Im Wechsel alleine liegt das Beständige: Marcus Ericsson fuhr 2017 gegen zwei Stallgefährten (Antonio Giovinazzi und Pascal Wehrlein), Nico Hülkenberg erhielt ab Texas mit Carlos Sainz einen neuen Teamkollegen, bei Toro Rosso waren 2017 sogar vier Fahrer am Werk, aber geändert hat sich an der alten Faustregel im GP-Sport überhaupt nichts – nur wer regelmässig seinen Teamgefährten schlägt, bleibt im Gespräch.

Nach der Formel-1-WM 2017 wollten wir wissen: Wo stehen die 25 Formel-1-Fahrer da, welche im Einsatz gewesen sind? Wer konnte glänzen, wer versagte, wer sollte sich für 2018 Sorgen machen?

Wir haben dazu nicht nur die Quali-Duelle der zwanzig GP-Wochenenden herangezogen, sondern auch die Leistungen der Fahrer im Rennen verglichen. Allerdings haben wir dabei nur jene Grands Prix gerechnet, in welchen beide Piloten die Zielflagge gesehen haben (zum Teil gelten Fahrer als gewertet, wenn sie zwar keine karierte Flagge gekreuzt, aber eine gewisse Anzahl Runden absolviert haben). Wir lassen bei diesem Vergleich also die Ausfälle aussen vor.

Mercedes
Lewis Hamilton – Valtteri Bottas
Abschlusstrainings: 13:7
Rennen: 11:8

Red Bull Racing
Daniel Ricciardo – Max Verstappen
Abschlusstrainings: 7:13
Rennen: 3:4

Ferrari
Sebastian Vettel – Kimi Räikkönen
Abschlusstrainings: 15:5
Rennen: 14:2

Force India
Sergio Pérez – Esteban Ocon
Abschlusstrainings: 13:7
Rennen: 10:6

Williams
Felipe Massa – Lance Stroll
Abschlusstrainings: 17:2
Rennen: 11:3
Lance Stroll – Paul di Resta 1:0
Rennen: – (nicht beide Autos im Ziel)

McLaren-Honda
Fernando Alonso – Stoffel Vandoorne
Abschlusstrainings: 16:3
Rennen: 5:2
Jenson Button – Stoffel Vandoorne
Abschlusstrainings: 1:0
Rennen: – (nicht beide Autos im Ziel)

Toro Rosso
Carlos Sainz – Daniil Kvyat
Abschlusstrainings: 8:6
Rennen: 6:1
Carlos Sainz – Pierre Gasly
Abschlusstrainings: 2:0
Rennen: – (nie beide Autos im Ziel)
Daniil Kvyat – Brendon Hartley
Abschlusstrainings: 1:0
Rennen: 1:0
Pierre Gasly – Brendon Hartley
Abschlusstrainings: 1:2
Rennen: 0:1

Haas
Romain Grosjean – Kevin Magnussen
Abschlusstrainings: 12:8
Rennen: 6:7

Renault
Nico Hülkenberg – Jolyon Palmer
Abschlusstrainings: 16:0
Rennen: 5:3
Nico Hülkenberg – Carlos Sainz
Abschlusstrainings: 3:1
Rennen: 1:0

Sauber
Marcus Ericsson – Antonio Giovinazzi
Abschlusstrainings: 2:0
Rennen: – (nie beide Autos im Ziel)
Marcus Ericsson – Pascal Wehrlein
Abschlusstrainings: 7:11
Rennen: 4:8

Fazit

Nur Nico Hülkenberg kann eine makellose Zu-Null-Bilanz vorweisen, gegen den glücklosen Jolyon Palmer.

Lewis Hamilton und Sebastian Vettel sind bei Mercedes und Ferrari die Herren im Haus gegen Valtteri Bottas und Kimi Räikkönen.

Daniel Ricciardo zieht gegen Max Verstappen in beiden Kategorien den Kürzeren.

Sergio Pérez hat dank einer besseren ersten Saisonhälfte die Nase vorn gegen Esteban Ocon.

Felipe Massa liess dem jungen Lance Stroll meist keine Chance. Dafür stand der Kanadier Stroll in Baku auf dem Siegerpodest, nicht der brasilianische GP-Veteran.

Krass überlegen auch Fernando Alonso gegen Stoffel Vandoorne, vor allem in den Qualifyings.

Carlos Sainz lag bei Toro Rosso in den Rennen deutlicher vor Daniil Kvyat als in den Abschlusstraininigs. Pierre Gasly muss sich gegen Langstrecken-Champion Brendon Hartley warm anziehen.

Interessant bei Haas: Der Genfer Romain Grosjean hatte in den Qualifyings die Nase vorn, der Däne Kevin Magnussen in den Rennen.

Bei Sauber haben die besseren Leistungen von Pascal Wehrlein nicht gereicht, um Marcus Ericsson auszuhebeln und weiter einen Platz zu erhalten. Hier gab weniger das Talent Ausschlag, sondern wirtschaftliche Sachzwänge.

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