Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Pikant: Ferrari angelt FIA-Techniker Laurent Mekies

Von Mathias Brunner
​Laurent Mekies (40) verlässt seinen Posten bei der FIA als stellvertretender Rennleiter. Stattdessen wird der Franzose an 20. September 2018 bei Ferrari unter Technikchef Mattia Binotto arbeiten.

Nach drei Jahren Arbeit beim Automobilweltverband FIA kehrt der Franzose Laurent Mekies (40) zu einem Rennstall zurück – ab 20. September wird er für Ferrari tätig sein, dort wird er direkt Technikchef Mattia Binotto unterstellt. In welcher Funktion, das verrät Ferrari nicht.

Mekies stiess nach vielen Jahren als Ingenieur bei Minardi und Toro Rosso 2014 zur FIA, als leitender Ingenieur beim Autoverband für Sicherheitsbelange – wie etwa die Entwicklung des Kopfschutzes Halo (Heiligenschein). 2016 wurde er als Nachfolger des Formel-1-Urgesteins Herbie Blash stellvertretender Rennleiter (hinter Charlie Whiting). Viele sahen ihn als Nachfolger von Whiting, aber daraus wird nichts – weil sich Mekies nun zu Ferrari abseilt.

Mekies wird noch bis Ende Juni für die FIA arbeiten und sich um Sicherheitsbelange kümmern. Von allen Aufgaben in der Formel 1 ist er jedoch mit sofortiger Wirkung entbunden.

Damit haben wir einen zweiten Fall Budkowski. Dass Renault sich die Dienste von FIA-Technikguru Marcin Budkowski gesichert hat, sorgte für Unmut bei der Konkurrenz. Vor allem, weil der Pole nur eine kurze Zwangspause einlegen wollte. Die wurde im vergangenen Dezember verdoppelt.

Es war eine bittere Pille für die Renault-Konkurrenten: Die Franzosen haben im vergangenen Herbst Marcin Budkowski verpflichtet, der die Rolle des Geschäftsführers im Formel-1-Werk in Enstone übernehmen wird. Das Problem: Als FIA-Technikdirektor hatte der Warschauer zuvor Einblick in viele Geheimnisse der GP-Teams. Das Gleiche gilt auch für Laurent Mekies. Aus diesem Grund wurde er sofort aus der Formel 1 abgezogen.

«Man bringt den Leuten auf diesen Positionen viel Vertrauen entgegen», beschwerte sich etwa Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner, als im Fahrerlager von Malaysia die ersten Gerüchte über den Job-Wechsel des Polen die Runde machten. «Marcin hatte durch seine Arbeit das Privileg, bei allen Teams hinter die Kulissen blicken und vertrauliche Details über die Autos für 2018 erfahren zu können.»

Und er war nicht der Einzige, auch Force India-CEO Otmar Szafnauer stellte gleich klar: «Drei Monate sind nicht annähernd genug», und er erklärte, dass er ein Jahr für eine sehr viel angemessenere Zeitspanne erachte. Bei Mekies ist es nun ein halbes Jahr.

Budkowski wird ab 1. April für Renault arbeiten.

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