Formel 1: «Darauf kann man nicht stolz sein»

F1-Hoffnung Mick Schumacher: Jetzt muss der Titel her

Von Andreas Reiners
Mick Schumacher

Mick Schumacher

Mick Schumacher startet an diesem Wochenende in Pau in seine zweite Formel-3-Saison. Seine Ziele formuliert er etwas offensiver, sein Teamchef attestiert ihm, über den Winter gereift zu sein.

Mick Schumacher weiß, was Druck ist. Den spürt er alleine aufgrund seines Nachnamens seit er in den Formelsport eingestiegen ist. Also seit 2015. Klar: Als Sohn von Formel-1-Legende Michael Schumacher gehören die riesigen Erwartungen zum Geschäft.

Trotzdem: Der 19-Jährige musste im Eiltempo lernen, damit umzugehen. Deshalb weiß er natürlich auch: In seinem zweiten Jahr in der Formel 3 müssen Ergebnisse her. Für Fahrer, deren Saison wohlfinanziert ist, gilt die Faustregel: Im ersten Jahr lernen, im zweiten Jahr müssen Siege und im Idealfall der Titel her. Die Saison startet an diesem Wochenende mit den ersten drei Rennen im französischen Pau.

Seine Rookie-Saison 2017 verlief durchwachsen, in der Gesamtwertung wurde er Zwölfter, einmal fuhr er auf das Podium. Er hatte hatte starke Auftritte in den Rennen, vor allem in Zweikämpfen bewies er sein Talent. Seine große Schwäche bleibt aber das Qualifying.

«Jeder hat seinen eigenen Weg und seine eigenen Lernkurven. Der eine ist von Anfang an ganz vorne, der andere nie. Der andere braucht wiederum zwei oder drei Jahre. Erfahrung macht eine Menge aus», sagte Maximilian Günther, im vergangenen Jahr Teamkollege von Schumacher bei Prema, SPEEDWEEK.com.

Er weiß: «Alle kochen nur mit Wasser. Aber bei manchen spürst du, die können richtig gut kochen, andere nur durchschnittlich. Mick hat den klassischen Weg hingelegt, musste Erfahrung sammeln und hat gemerkt, dass ein anderer Wind weht. Am Ende hat die Konstanz gefehlt. Jetzt werden wir sehen, wie er das Gelernte umsetzt. Ich hoffe, dass bei ihm alles gut funktioniert.»

Schumacher selbst wird etwas forscher, wenn es um seine Ziele geht. «Mein Ziel ist es, an der Spitze mitzufahren. Ich denke, es sind wieder fünf bis acht Piloten, die um den Titel kämpfen werden. Sicher ist: Ich werde alles daransetzen, auch einer dieser Kandidaten zu sein», sagte er bei Auto Bild Motorsport. Er kündigt an: «Ich möchte mich in gewissen Punkten noch steigern, und ich werde weiter an mir arbeiten. Dieses Jahr möchte ich zeigen, dass ich mich verbessert habe.» Das hat er den Winter über offenbar tatsächlich, bei den Testfahrten ließ er mit einigen Bestzeiten aufhorchen.

Prema-Power-Teamchef Rene Rosin sagte bei Autosport: «Mit Sicherheit ist Mick Schumacher im Winter gereift. In Macau hat er als Rookie einen exzellenten Job gemacht und das war wie ein Neustart für ihn.» Schumacher gehörte auf dem berüchtigten Stadtkurs zu den schnellsten Fahrern. Rosin stapelt aber tief, bleibt zurückhaltend, was die Saisonziele betrifft. Rosin: «Ich denke wir sollten konzentriert bleiben, von Rennen zu Rennen denken, ohne ihn unter Druck zu setzen. Er braucht nicht an die Meisterschaft zu denken, er muss nur sein eigenes Ding machen!»

Neben Schumacher gehören seine Teamkollegen Ralf Aron (Prema) und Guanyou Zhou (Prema) sowie Red-Bull-Junior Dan Ticktum (Motopark), Ferdinand Habsburg (Carlin), Force-India-Junior Jehan Daruvala (Carlin), Sacha Fenestraz (Carlin) und Alex Palou (Hitech) zu den Favoriten.

Der Kalender umfasst insgesamt zehn Rennwochenenden, insgesamt sieben Mal fährt die Nachwuchsserie dabei im Rahmenprogramm der DTM. Schumachers erster Auftritt vor heimischem Publikum ist vom 22. bis 24. Juni auf dem Norisring.

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