Yamaha-Updates: Was Toprak beim MotoGP-Test erwartet
Als Toprak Razgatlioglu Freitagabend in Valencia ankam, erklärten ihm die Yamaha-Verantwortlichen zuerst, wie er sich in der Außendarstellung zu verhalten hat. Hintergrund ist, dass der Türke noch einen BMW-Vertrag und gewisse Verpflichtungen hat.
Zwischen BMW und seinem zukünftigen Arbeitgeber Yamaha herrscht bestes gegenseitiges Einvernehmen: Toprak durfte bereits einen Shakedown mit der M1 in Aragon absolvieren und trifft am Dienstag, 18. November, bei den IRTA-Tests in Valencia erstmals auf seine nächstjährige MotoGP-Konkurrenz.
Im Gegenzug hat Yamaha Miguel Oliveira die Erlaubnis erteilt, in der letzten November-Woche in Jerez seinen ersten Superbike-Test mit BMW zu absolvieren. Beide Fahrer werden in neutralem Leder fahren und sich nicht zu ihren neuen Motorrädern äußern.
Razgatlioglu verfolgte das Saisonfinale in Valencia aufmerksam und hielt sich viel in der Box von Yamaha-Testfahrer Augusto Fernandez auf, der einen weiteren Gaststart mit Wildcard absolvierte. Dort traf der dreifache Superbike-Champion auch auf Testfahrer und Botschafter Andrea Dovizioso. In der Pramac-Box sagte Toprak nur kurz hallo – Oliveira sollte seinen Nachfolger nicht das ganze Wochenende vor Augen haben.
Für Yamaha endet nach diesem Wochenende eine Ära: Der Reihenvierzylinder wird in die Ecke gestellt, ab Dienstag kommt nur noch der in der Erprobungsphase befindliche und für 2026 vorgesehene V4-Motor zum Einsatz.
«Wir haben einige Teile dabei», gewährte Yamahas MotoGP-Chef Paolo Pavesio SPEEDWEEK.com einen Ausblick auf den Dienstag-Test. «Wir haben neue Teile für die Aerodynamik und ein Entwicklungschassis in einem der Motorräder von Augusto. Das ist eine mögliche Basis für unsere Richtung im Winter, das müssen wir noch entscheiden.»
Der Italiener weiter: «Was unseren Motor betrifft, ist die Vorgabe klar: Wir brauchen mehr Leistung, die wir bei Prüfstandtests auch sehen können. Auf unserem Powerlevel reden wir nicht nur von ein, zwei oder fünf PS – wir haben bereits einige zusätzlich gefunden und müssen noch mehr finden. Das wird offensichtlich, wenn du dir die Topspeedwerte anschaust. Interessant ist, wie viel bei der fehlenden Leistung die stärkere Beschleunigung zu einer besseren Rundenzeit beiträgt. Was wir haben, ist mehr Grip; besser werden müssen wir in den Kurven. Das ist eine der Stärken der jetzigen M1, die wir nicht komplett verlieren wollen. Wir wissen aber auch, dass wir diesbezüglich Abstriche in Kauf nehmen müssen. Wäre das nicht so, würden wir ein perfektes Motorrad bauen.»
Übrigens: Razgatlioglu wird – wie von SPEEDWEEK.com aufgedeckt – in der MotoGP mit der Startnummer 7 antreten.










