Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Montreal: Zwei F1-Rennen am gleichen Wochenende!

Von Mathias Brunner
​Die neue Formel-1-Führung um Liberty Media findet: Es muss auch Platz sein für eine gewisse Leichtigkeit. Also finden am gleichen Wochenende zwei Rennen statt – mit GP-Boliden und auf Flossen!

Montreal ist die einzige Rennstrecke mit eigenem Ruderbecken, anlässlich der Olympischen Sommerspiele 1976 angelegt. Formel-1-Mechaniker nutzten das Becken jahrelang, um in einer ruhigen Minute die Angel ins Wasser zu halten! In der hochprofessionellen Formel 1 ging das traditionelle Flossrennen der Rennställe leider verloren. Die Mechaniker zimmerten jeweils aus allem, was sie in die Finger bekommen konnten (leere Sprit-Tonnen, Bretter und dergleichen) mässig seetaugliche Flosse, die zum Wettrennen zu Wasser gelassen wurden. Die meisten Mechaniker kamen zum Gaudi der Zuschauer schwimmend zurück.

Die Formel-1-Führung um Medienprofi Liberty Media war der Ansicht: Es kann dem Grand-Prix-Sport nicht schaden, etwas lockerer zu werden. Die Formel 1 ist ernst genug, es muss auch Raum fürs Lachen bleiben. Also haben sie das Flossrennen vor einem Jahr kurzerhand wiederbelebt. Beim Spass-Ruderwettbewerb mussten die Teams in Gruppen von sieben Mannschaftsmitgliedern in 45 Minuten ein Floss bauen, mit dem sie anschliessend möglichst schnell einmal das Ruderbecken hin und wieder zurück paddeln mussten.

Bis auf drei Formel-1-Teams nahmen alle GP-Rennställe am Ruderwettbewerb teil, und auch Ross Brawn, der sich für Liberty Media um die sportliche und technische Entwicklung der Königsklasse kümmert, war mit einer eigenen Mannschaft vertreten.

Formel-1-Vermarkter Sean Bratches tat es ihm gleich und stieg wie die GP-Organisatoren und auch der Automobilweltverband FIA mit einem eigenen Team ins Rennen. Teilnehmen durfte sogar ein Team von Formel-1-Fans. Dass alles mit rechten Dingen zuging, lag in der Verantwortung von Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting.

Vor den zahlreichen Schaulustigen, die sich die Jagd auf dem Wasser nicht entgehen liessen, sicherte sich die McLaren-Auswahl den Sieg. Sie trotzten auch einer tüchtigen Dusche der Feuerwehr von Montreal am besten. McLaren hatte mit Tom Stallard einen echten Profi an Bord, der im Rudern 2008 sogar olympisches Silber holen konnte.

Hinter dem Traditionsrennstall aus Woking kam Toro Rosso ins Ziel. Über den letzten Platz auf dem Podesttreppchen durfte sich die Rudermannschaft von Sauber freuen.

Einhellige Meinung aller Beteiligten: Das machen wir 2018 wieder! Wir sind gespannt, was sich die Rennställe dann einfallen lassen. Start für das Flossrennen vom kommenden Wochenende – 18.15 Uhr nach dem Qualifying. Bis zum Sonnenuntergang von 20.41 Uhr dürften dann auch die Langsamsten den Weg zurück ins Trockene gefunden haben.

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