Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Prost: «Ein Streit wäre lebensbedrohlich gewesen»

Von Andreas Reiners
Alain Prost und Ayrton Senna

Alain Prost und Ayrton Senna

Früher war alles besser, sagt man gerne mal. Was die Formel 1 betrifft, war natürlich nicht alles besser. Dass vieles anders war, trifft es wohl besser. Alain Prost verrät ein wenig über die alten Zeiten.

Alain Prost gerät durchaus ins Schwärmen, wenn er über seine aktive Zeit spricht. Er fuhr von 1980 bis 1993 in der Formel 1, bestritt 199 Rennen, gewann davon 51 und wurde viermal Weltmeister.

Es waren andere Zeiten, keine Frage. «Heute ist alles reglementiert. Damals war alles offen. Und ich rede jetzt nicht von irgendwelchen dummen Sachen. Es war einfach offener. Da geht es ja nicht nur um Frauen. Es geht um die ganze Atmosphäre», erzählte Prost in der Bild am Sonntag.

Das fing schon bei den Grid Girls an. Die hat die Formel 1 heute mehr oder weniger aus der Startaufstellung verbannt. «Das erste Mal, dass ich Grid Girls gesehen habe, war in den frühen 80er Jahren in Hockenheim. Es waren die hübschen Frauen und Freundinnen der reichen Besucher und Sponsoren. Daraus entstand eine Idee, die Bernie Ecclestone und die Sponsoren hatten. Für uns Fahrer war das eine Art Gegengewicht: Wir hatten dieses enorme Risiko und wurden so wenigstens ein bisschen abgelenkt», sagte Prost.

Prost betont: «Durch das große Risiko mussten wir einfach nebenher Spaß haben. Das betrifft aber nicht nur Frauen, das wäre zu einfach, es ging auch um Autos und darum, als Gruppe Spaß zu haben. Damals waren ja alle Fahrer gemeinsam auf der Suche nach Spaß.»

Wie sah der Spaß aus? «Wir haben Dinge gemacht, die sind so dumm, dass man sie sonst vielleicht mit 14 oder 15 gemacht hat. Gerhard Berger hatte sich mal ein schönes, neues Auto gekauft. Wir haben einen alten, stinkenden Fisch besorgt und haben ihn im Lüftungssystem seines Autos versteckt. Nach einer Woche kam Gerhard und beschwerte sich: ,Ich weiß nicht, was los ist, aber dieses Auto stinkt heftig … Ein anderes Mal haben wir Sekundenkleber genommen und seine Kreditkarte in der Brieftasche festgeklebt. Er hatte dann leichte Probleme, am Morgen sein Hotel zu bezahlen. Wenn alle zusammen auf einem Haufen sind, kommt man halt man auf dumme Ideen.»

Die Rivalität, die sportliche und menschliche Auseinandersetzung zwischen Prost und Legende Ayrton Senna fesselte nicht nur damals die Formel 1. Sie gipfelte 1989 im Japan-GP, als beide kollidierten und Prost den Titel gewann. Ein Jahr später krachte es erneut, diesmal mit dem besseren Ende für Senna. Rivalität hin oder her, was gar nicht ging laut Prost: ganz dumme Ideen auf der Strecke. «In der Vergangenheit gab es starke Typen, aber auf der Strecke hatten wir keinen Platz, uns zu streiten. Jeder wusste, das wäre lebensbedrohlich gewesen.»

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