Formel 1: FIA-Urteil nach Crash in Baku

Millionenverluste Valencia: Ermittlungen eingestellt

Von Johannes Orasche
Vier Jahre dauerten die Ermittlungen im «Fall Valmor», in dem es um finanzielle Ungereimtheiten und Millionenverluste ging, die durch den F1-Besuch in Valencia entstanden sind. Nun wurden die Ermittlungen eingestellt.

Für MotoGP-Teambesitzer Jorge «Aspar» Martínez (56) ist es eine enorme Erleichterung. Diese Woche wurden in Spanien die Ermittlungen in jenem Fall abgeschlossen, der längst nur noch als «der Fall Valmor» bezeichnet wurde.

Konkret ging es um grobe finanzielle Ungereimtheiten und Millionenverluste rund um den einstigen prestigeträchtigen Formel-1-Grand Prix auf dem Stadtkurs Valencia im Americas-Cup-Hafen, in deren Abwicklung in den Jahren 2008 bis 2012 die Firma «Valmor Sports Group» involviert war, deren Vizepräsident und Drittel-Eigentümer Martínez war.

Valmor soll über all die Jahre mit nur zwölf registrierten Mitarbeitern eine Art Scheinfirma gewesen sein und in den fünf Jahren Gerüchten zu Folge etwa 300 Millionen Euro an Verlusten angehäuft haben, die nach der Zerschlagung von der regionalen Stadtregierung in Valencia bezahlt werden mussten. Die spanischen Finanzbehörden haben seit dem Jahr 2014 ermittelt.

Der MotoGP-Teamprinzipal und vierfache Weltmeister Jorge Martínez soll neben dem ehemaligen Regierungschef von Valencia Francisco Camps und der Sportministerin Lola Johnson eine Rolle gespielt haben und stand deswegen im Kreuzfeuer der spanischen Medien. Martínez konnte aber glaubhaft machen, dass er nur eine Beraterrolle gehabt habe.

Martínez wurde ursprünglich vorgeworfen, er habe öffentliches Geld veruntreut und unter anderem in seine Rennteams gesteckt. Die Verteidigung hatte argumentiert, Aspar sei erst in Erscheinung getreten, als die Verträge zwischen Bernie Ecclestone und der Kommune bereits fixiert waren. Dies hatte auch Martínez bei seiner Anhörung am 17. Mai ausgesagt.

Jetzt, nach dem Abschluss des Falles, nahm die spanische Motorrad-Ikone selbst offiziell in einer Aussendung Stellung, die in der spanischen Zeitung «Marca» abgedruckt wurde: «Ich bin sehr dankbar für den Rückhalt aus meiner Familie und von vielen anderen Personen. Es waren dennoch vier sehr harte Jahre. Aber jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, um eine Seite weiterzublättern.»

Der freundliche und zuvorkommende Martínez meinte im Nachsatz: «Es war eine der härtesten Prüfungen meines Lebens.»

Martínez will sich nun wieder mit voller Energie seinen Teams in der Motorrad-WM widmen. In der Moto3-Klasse erlebte er 2018 in Le Mans dank Arenas und Migno auf KTM bereits einen Doppelsieg. Aber die beiden MotoGP-Plätze wird – wie berichtet – an Petronas-Yamaha verlieren.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Der Absturz eines Giganten und der mühsame Weg zurück

Von Michael Scott
Honda, die erfolgreichste Marke in der Geschichte des Motorrad-Rennsports, strauchelt und rüstet an allen Ecken auf, um wieder den Anschluss zu finden. Die Regeländerungen für 2027 könnten ihnen in die Karten spielen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do. 19.09., 00:05, Motorvision TV
    Classic Races
  • Do. 19.09., 01:45, Hamburg 1
    car port
  • Do. 19.09., 03:10, Motorvision TV
    Abenteuer Allrad
  • Do. 19.09., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Do. 19.09., 04:20, Motorvision TV
    Classic Ride
  • Do. 19.09., 04:45, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do. 19.09., 05:15, Hamburg 1
    car port
  • Do. 19.09., 06:00, Motorvision TV
    Australian Motocross Championship
  • Do. 19.09., 08:40, Motorvision TV
    Tuning - Tiefer geht's nicht!
  • Do. 19.09., 10:15, Hamburg 1
    car port
» zum TV-Programm
6.642 17091248 C1809212013 | 6